Horace – im Test (Switch)

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Wenn Roboter Horace eingeschaltet wird und das Licht der Welt auf Eurer Switch erblickt, startet eine der narrativ schönsten Spieleerfahrungen des Jahres. Horace wird von seiner Familie wie Pinocchio als richtiger Junge großgezogen – aber auch wie ein Junge, dessen Aufgabe es ist, eine Menge Müll zu beseitigen. Doch diese Idylle hält nicht ewig.

Die Geschichte wird Euch von ­Horace selbst mit seiner Robo-Stimme in Zwischensequenzen erzählt. Ihr erlebt das Abenteuer von Beginn an durch seine unbedarften Augen. Das wirkt zunächst noch etwas befremdlich, entwickelt aber schnell seinen eigenen Charme, wenn er beginnt, seine Liebe für Videospiele zu entdecken, oder er seine Gedanken zu einem ”Zieh an meinem Finger”-Witz teilt. Spielerisch erwartet Euch zum großen Teil klassische Puzzle-Jump’n’Run-Kost, die Ihr jedoch kapitelweise in größeren Hub-Welten durchlebt. Ihr lernt schnell, an Wänden und Decken entlangzulaufen und die Umgebung so auf den Kopf zu stellen. Dies bleibt zwar nicht Eure einzige Fähigkeit, jedoch dient sie als wichtigste Grundlage für Euer Vorankommen in der Welt. ­Betätigt Ihr Euch fleißig als Reinigungskraft, dann dürft Ihr Euch in den Läden der Stadt hilfreiche Upgrades wie mehr Schilde leis­ten. Zwar bewegt sich Horace etwas steifer als seine Jump’n’Run-Kollegen, jedoch punktet das Zwei-Mann-Entwickler-Team des Spiels mit haufenweise Ideen und erwärmt Euer Retro-Herz (fast) im Minutentakt.

Erzählung und Spielmechaniken gehen hier Hand in Hand und nutzen jede Gelegenheit, Euch kurze Abstecher in andere Genres erleben zu lassen. Mal bewegt Ihr Euch kurzzeitig in Ego-Ansicht wie in Wolfenstein durch das Familien-Anwesen oder Ihr spielt am Fernseher gegen Euren Erbauer Pong. Die Liste an solchen Momenten könnte schon alleine diese ganze Seite füllen. In jedem Abschnitt wartet ein neuer Kniff, der das Spielgeschehen noch variantenreicher gestaltet. Auch Schleichpassagen und action­reiche – jedoch sehr simple – Shooter-Einlagen stehen auf dem Programm. Solltet Ihr mal scheitern und Eure Extraschilde aufgebraucht haben, dann werdet Ihr prompt an den letzten Eingang zurückgesetzt. Nicht nur die vielen Reverenzen sollten Euch im Spiel bekannt vorkommen, auch der Soundtrack arbeitet mit viel Altbekanntem und bedient sich freizügig an (rechtefreier) klassischer Musik, die sich aber gut in die Erzählung einfügt. ­Horace kann knackig sein, es belohnt Euch allerdings durchgehend mit erinnerungswürdigen Spielmomenten.

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