Lego Der Hobbit – im Test (PS4)

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Von einer Spieleflaute können Lego-Zocker momentan wirklich nicht reden – innerhalb des letzten Halbjahres schickte uns Warner bereits zweimal in die Welt der dänischen Plastiksteine. Die Fachpresse dankte es mit guten bis sehr guten Wertungen für Lego Marvel Super Heroes und The Lego Movie Videogame. Mit Der Hobbit setzt TT Games nun zum Hattrick an.

Getreu der ersten beiden Filme der ”Hobbit”-Trilogie erzählt die Lego-Versoftung die Geschichte um das Abenteuer Bilbo Beutlins und seiner 13 zwergischen Begleiter. Angeführt von Zauberer Gandalf macht sich die Truppe auf, die Zwergenstadt Erebor vom fiesen Drachen Smaug zu befreien. Drachen, Zauberer und reichlich Zwerge – klingt nach der perfekten Vorlage für ein Lego-Spiel, oder?

Tatsächlich sind es aber gerade die vielen Begleiter, die dem Klötzchen-Halbling ein Beinchen stellen: Balin, Dwalin, Nori und Ori – da verliert man schnell den Überblick. Welcher Zwerg besitzt die Steinschleuder, mit der Ihr entfernte Schalter betätigt? Und welcher Gefährte trägt die Kette, mit der Ihr Gegenstände heranzieht? Da ist es besonders ärgerlich, dass die Tipp-Symbole bezüglich des für eine Aufgabe benötigten Charakters gestrichen wurden. Zu begrüßen ist jedoch, dass nun auch die penetranten Tutorial-Einblendungen Geschichte sind. Stattdessen aktiviert Ihr Hinweis-Steine, welche die Spielmechanik erklären und Rätsel-Tipps geben.

Eins könnt Ihr Euch schon jetzt hinter die Ohren schreiben: Haut kaputt, was kaputtgehen kann! Das Zertrümmern von Gegnern und Objekten ist in Der Hobbit deutlich wichtiger als in den Vorgängern, da es Euch mit Rohstoffen belohnt. Aus Holzplanken, Rubinen, Seilen und Ähnlichem baut Ihr via Minispiel fortschrittsrelevante Objekte. Blöd nur, wenn Ihr gegen Levelende eine Brücke errichten müsst, Euch aber die jeweiligen Materialien fehlen und sich diese in der Umgebung auch nicht auftreiben lassen. In solchen Fällen müsst Ihr das Level verlassen, in der Oberwelt auf Rohstoff-Jagd gehen und anschließend das komplette Level von vorn spielen – frustrierend.

Doch genug der Nörgelei! Insgesamt ist Der Hobbit ein famoses Lego-Abenteuer mit den üblichen Stärken: gute Spielbarkeit, Vorlagentreue und viel Humor. Die Musik ist super und die Sprachausgabe entspricht der hervorragenden Original-Filmvertonung. ”Herr der Ringe”-Fans greifen zu, alle anderen zocken das geschliffenere Lego Movie Videogame.

Denis Kuckmann meint: Neben The Lego Movie Videogame und den Marvel Super Heroes gab ich mir erst kürzlich die Klötzchen-Umsetzung von Herr der Ringe. Nach einer derart hohen Dosis virtuellen Plastiks war ich gespannt, ob mich auch Der Hobbit mit dem routinierten Lego-Spielprinzip begeistern könnte. Doch schon die ersten Minuten in Mittelerde ließen jegliche Zweifel verfliegen – Tolkien’sche Wohlfühlatmosphäre gepaart mit Lego-Charme zauberten ein breites Grinsen auf mein Gesicht. Umso mehr ärgere ich mich über diverse Macken: Einen Online-Koop-Modus gibt es auch beim Hobbit nicht, das Rohstoff-System wirkt wenig durchdacht und die vielen, ständig wechselnden Charaktere samt ihrer einzigartigen Fähigkeiten verwirren. Zudem übertönt die Musik häufig die großartige Sprachausgabe. Trotzdem: Lego-Mittelerde wird mich so schnell nicht wieder los!

  • 98 Charaktere und 16 Levels
  • in den Ladepausen spricht Saruman
  • installiert 8,7 GB (PS4)

Kleiner Held ganz groß: ”Der Hobbit” bietet viel Futter für Fans und punktet mit einer wunderschönen Welt samt wohliger Atmosphäre.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound