Life is Strange: Before the Storm (Episode 1) – im Test (PS4)

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Life is Strange überzeugte als verträumte Coming-of-Age-Geschichte, die auch vor erwachsenen Themen nicht zurückschreckte und Protagonistin Max vor schwierige Entscheidungen stellte. Das Prequel Before the Storm rückt Max’ rebellische Freundin Chloe in den Mittelpunkt. Diese durchlebt mit ihren 16 Jahren nicht nur die Höhen und Tiefen der Pubertät, sondern muss zudem den Tod ihres Vaters verarbeiten. Wie schon der Vorgänger erschöpft sich Before the Storm nicht in einer platten Teenie-Story, sondern thematisiert Probleme, auf die man sonst nicht in Videospielen trifft. Chloes Mutter etwa hat mit Geldsorgen und der rebellischen Art ihrer Tochter zu kämpfen, während sich diese gegen den neuen Freund ihrer Mutter auflehnt und sich von ihren Mitschülern auf der ­Blackwell Academy isoliert. Dies ändert sich jedoch, als sie auf Rachel Amber trifft. Rachel scheint das genaue Gegenstück zu Chloe zu sein: Sie ist der gefeierte Star der Schule, bei Schülern und Lehrern gleichermaßen beliebt und zudem noch Musterschülerin. Dennoch führt das Schicksal die beiden zusammen und lässt eine ungleiche Freundschaft entstehen, die sich als das tragende Element von Before the Storm abzeichnet.

Wie schon im Vorgänger bilden die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander das Herzstück von Before the Storm. Insbesondere Chloe, die heimliche Heldin des ersten Teils, ist dabei wieder großartig getroffen. Egal, ob sie unbedingt auf ein Rockkonzert gehen will, genug von den Standpauken ihrer Mutter hat oder vor Wut und Trauer randaliert: Jede Gefühlsregung der rebellischen Teenagerin ist nachvollziehbar und hervorragend umgesetzt. Dabei steht ihr Rachel Amber kaum nach. Peu à peu erhascht Ihr erste Blicke hinter die Fassade der scheinbar makellosen Mitschülerin, ohne dass ihre Geheimnisse zu früh enthüllt werden. Die Geschichte lässt sich dabei zwar gemächlich an, zeigt aber bereits das Potenzial der noch folgenden Episoden. Wie diese ausgehen werden, hängt auch diesmal von Euch ab, denn erneut haben Eure Entscheidungen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Da Chloe anders als Max nicht die Zeit zurückdrehen kann, will jede Handlung gut überlegt sein. Die vom Zeitmanipulations-Feature hinterlassene Lücke füllen die Widerworte-Herausforderungen: Hier macht Ihr Euch Chloes freches Mundwerk zunutze und wählt die richtigen Antworten, um Eurem Gegenüber Paroli zu bieten. Allzu schwer ist dies jedoch nicht, da Ihr für ein erfolgreiches Wortgefecht nur auf die Worte Eures Gesprächspartners achten und diejenige Antwort wählen müsst, welche diese aufgreift. Apropos Gespräche: Trotz teilweise neu besetzter Sprecherriege ist die Vertonung wieder hervorragend gelungen.

 

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