Majin and the Forsaken Kingdom – im Test (360)

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Sidekicks haben nicht nur beim Film eine lange Tradition, auch in der Welt der Videospiele gibt es mittlerweile etliche Gesellschafter – die rangieren von ’nett aber nutzlos’ über ’absolut hilfebedürftig’ bis hin zu ’gnadenlos kompetent’.
Irgendwo zwischen dem mittleren und dem letzten Punkt rangiert der ”Majin” von Nippon-Entwickler Game Republic, der uns kurz nach Veröffentlichung der PS3 das ähnlich märchenhafte Sammel-Rollenspiel Folklore bescherte. Eigentlich sucht unser Alter Ego Tepeu (ein kleiner Langfinger, der die Sprache der Tiere versteht) den Muppet-ähnlichen Japano-Troll, weil der über kolossale magische Kräfte verfügen soll. Mit seinen mystischen Fertigkeiten könnte der Majin (der eigentlich auf den Namen ’Teotl’ hört) in null Komma nichts ein verwunschenes Königreich befreien, mit dessen Schutz er vor hundert Jahren betraut war.
So viel zur Theorie. Praktisch ist der zottelige Öko-Brocken (dem ein dekoratives Blumenmeer aus dem Buckel sprießt) nach seinem langen Dornröschenschlaf so sehr geschwächt und ausgehungert, dass er Eurem Helden nur eingeschränkt zu helfen weiß. Dank seiner schieren Größe und rohen Körperkraft kann der freundliche Riese zumindest kleine Gegner-Gruppen unangespitzt in den Erdboden rammen – aber so ganz ohne Tepeus Hilfe geht’s nicht.
Mit dem Klageruf “Ich will weglaufen!” macht sich Euer ’Schützling’ bemerkbar, wenn ihm die Teer-artigen Schattenwesen, die Eure Welt unterjochen, allzu sehr zusetzen und sein Energiebalken empfindlich schrumpft. Dann müsst Ihr dem angeschlagenen Koloss (dem jetzt schon fast die Zunge weit aus dem übergroßen Maul baumelt) so schnell wie möglich eine Heilfrucht zuwerfen. Die ist nicht nur lecker – vor allem weckt sie die eingeschlafenen Lebensgeister Eures Riesen-Babys wieder. Das ist zum einen wichtig, weil das Ableben des dicken Kumpels ebenso wie Euer eigenes Ende das ’Game Over’ bedeutet. Aber zum anderen ist Teotl Eure einzige Lebensversicherung! Seid Ihr selber vom Kämpfen, Klettern und Springen ausgezehrt, sind die heilenden Kräfte des Majin Eure einzige Chance auf Rettung. Begebt Euch einfach in unmittelbare Nähe des freundlichen Zotteltiers, schon hüllt Euch Euer großer Freund in eine wohltuende Sphäre aus regenerierender Energie. Tatsächlich stellt Teotl das Wohlergehen seines kleinen Retters sogar über das eigene: Ganz gleich, wie erschöpft und schwer verletzt er selber ist – Tepeus Heilung hat in jedem Fall Priorität!
Damit es nie so weit kommt, ist es eine gute Idee, dem klobigen Kuschelmonster so gut wie möglich beizustehen: Weil Euer Menschlein mit dem Stahldübel bewaffnet ist, der zuvor den Majin an sein Gefängnis fesselte, trägt er einen Teil dessen magischer Essenz mit sich herum. In Kombination mit Teotls Kampfkraft ist die mystische Schraube eine extrem wirkungsvolle Waffe!
Je höher die Synchronität zwischen dem ungleichen Pärchen, desto effektiver die Combo-Attacken, die den beiden zur Verfügung stehen: Zunächst fegt Teotl Angreifer mit einem mächtigen Hieb von den Beinen. Dann bearbeitet Ihr die am Boden liegenden Widersacher, drückt im richtigen Moment die Combo-Taste – und schaut gut gelaunt dabei zu, wie der kleine Kerl von seinem großen Bruder mit viel Schmackes in die Luft und gen Gegner geschleudert wird.
Aber keine Sorge: Die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Mann und Monster beschränken sich längst nicht nur auf das Schlachtfeld. Noch wichtiger ist das Kommando-Menü, mit dem Tepeu seinen grasbewachsenen und pelzigen Kameraden herumscheucht. Denn obwohl Teotl das Herz am rechten Fleck hat – über besonders viel Hirn verfügt der stiernackige Bursche nicht.
Darum gibt’s auf Schultertastendruck eine Befehlsliste, die sich der jeweiligen Situation anpasst: Einfach die passende Option wählen, schon verharrt der Majin brav auf der Stelle oder marschiert treudoof hinter Euch her. Das Kommando ’Handeln’ wiederum verrät Eurem magischen Freund, dass er das angepeilte Objekt begraben, manipulieren, herumschubsen oder durch die Mangel drehen soll: Auf diese Weise öffnet der starke Teotl Türen oder greift sich z.B. einen am Boden liegenden Käfig, um ihn daraufhin einer übergroßen Teer-Spinne an die Birne zu donnern.
So richtig interessant wird das Abenteuer, wenn Ihr den Majin füttert: in manchen Szenarien wartet – von besonders garstigen Schatten bewacht – eine extradicke, leckere Frucht, die einen Teil von Teotls verloren gegangenen Kräften in sich birgt. Erobert Ihr das zauberhafte ’Früchtchen’ und kredenzt es Eurem stämmigen Kollegen, entwickelt der ungeahnte Talente – darunter z.B. die Fähigkeit, Elektrizität zu produzieren, mit gewaltigen Windböen Teile der Level-Architektur ins Wanken, Schwanken und Schwingen zu bringen oder noch kräftiger reinzudreschen.
Auf diese Weise wird die Odyssee der beiden nicht nur zum mit kernigen Gefechten gespickten Action-Adventure, sondern zugleich zum herausfordernden Rätsel-Parcours. Nur schade, dass der viel zu oft mit Geschicklichkeitseinlagen verquickt wird, für die sich die wenig präzise Steuerung nur bedingt eignet – hier ist Frust vorprogrammiert, wenn Euer Duo mal wieder nicht das macht, was Ihr Euch vorstellt.
Majin and the Forsaken Kingdom lebt aber nicht von packender Action oder seinem Handling – das verzauberte Ambiente und der herzige Weggefährte machen das Abenteuer besonders. Dafür nimmt man auch den einen oder anderen Schnitzer in Kauf.

+ tolle Koop-Möglichkeiten zwischen Tepeu und Teotl
+ absolut herziger Begleiter
+ Rätsel und Kämpfe erfordern Zusammenspiel

– unpräzise Steuerung
– der Majin macht manchmal nicht, was Ihr wollt

Robert Bannert meint: Zwar komme ich nicht umhin, den Majin mit den genialen Videos von Last Guardian zu vergleichen (die mich schon nach wenigen Sekunden zu Tränen gerührt haben) – aber Namco-Bandais monströser Kumpel besitzt genug eigenen Charme, um weit mehr zu sein als ein Lückenbüßer, der uns das Warten auf Fumito Uedas Vogel-Viech verkürzt. Der gemütliche Majin vereint auf einmalige Weise Merkmale von Studio Ghibli mit Stilelementen aus den Henson Studios und wirkt wie ein kuschliger Japano-Muppet-Zwitter. Die knackigen Rätsel sind wegen einiger unfairer Geschicklichkeitseinlagen manchmal extrem frustig geraten. Doch glücklicherweise ist der übergroße Kumpel so handzahm und folgsam, dass wir die meisten Problemstellen dennoch zügig in den Griff bekommen. Hinzu kommt die gleiche märchenhafte Stimmung, die schon Folklore vom selben Entwickler-Team auszeichnete, und dabei hilft, die zahlreichen Verfehlungen bei der Steuerung auszugleichen. Majin and the Forsaken Kingdom ist anspruchsvoll und intelligent, doch vor allem eins – unglaublich sympathisch.

Behrang Ghassemi meint: Ich hatte große Hoffnungen für Majin – vielleicht etwas zu große. Grafik und Präsentation hauen nicht um, der Sound fällt wenig auf, die deutsche Synchronisation nervt teilweise. Zudem ist das Forsaken Kingdom sehr nach dem ’Gang-Raum-Gang-Raum‘-Prinzip aufgebaut. Unterm Strich finde ich Majin trotzdem äußerst gelungen: Die Kämpfe werden dank des großartigen Zusammenspiels zwischen Dieb und Riesen nicht langweilig, die Rätsel sind herausfordernd und abwechslungsreich. Aber vor allem die stetig wachsende Beziehung zwischen dem Helden-Gespann macht das Abenteuer zu einem besonderen Erlebnis.

Zauberhaftes Rätsel- und Action-Adventure mit per Menü kontrollierbarem Japano-Monster-Muppet.

Singleplayer81
Multiplayer
Grafik
Sound
Bravopunk
I, MANIAC
Bravopunk

So, durch! Kann`s empfehlen.Trotz kleinerer Ecken und Kanten ein schönes Spiel, welches wie schon Folklore, seinen Charme hat.Das Kampfsystem wirkt erst recht simple aber geht wunderbar gut von der Hand und macht im Team mit dem Majin richtig Spaß.Die Optik ist stellenweise “”zauberhaft”” und auch die Grafikqualität an sich ist durchaus noch gut. Sehr schön haben mir die leider viel zu kurzen 2D Rückblenden gefallen.Die Musik ist meist unauffällig aber das Hauptlied unterstreicht das “”zauberhafte”” Design wunderbar.Der Aufbau des Spiels ist zwar recht simple (kleinere Areale, welche durch “”Gänge”” verbunden sind) aber für alle Jäger und Sammler gibt es einige Kisten etc. in jedem Areal zu finden. Alles wunderbar ohne Lösung zu finden aber trotzdem noch recht motivierend.Der Schwierigkeitsgrad ist ok, vllt. ein bisschen zu leicht. (sowohl Rätsel als auch die Kämpfe)Spieldauer inkl. der Kistensuche etc.: ca.13-14 Stunden.Negativ ist mir hauptsächlich die Synchro (auch die englische) aufgefallen….ansonsten…öhm…nichts gravierendes.Hat mich auf jedenfalls nach der Demo doch noch positiv überrascht.

Darth-Jenson
I, MANIAC
Darth-Jenson

Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher!?Obwohl ich mich einem gewissen Charme nicht entziehen kann!Oder wie sagt man…?? “”Jedi Puto””!!!!!!!!!1

Segabasti
I, MANIAC
Segabasti

Ich war am Anfang auch sehr angetan von dem Spiel. Nach 2 Stunden zocken war es allerdings dann langweilig und gar nicht mehr Zaberhaft. Hier wiederholt sich jede Aufgabe, teilweise sogar nach 15 Minuten. Manchmal weiss man nicht, was gerade zu tun ist und die Landschaft ist öde designed. Hier wurde viel potenzial verschenkt.

poke
I, MANIAC
poke

Kommt zu dem Spiel eigentlich noch DLC?Hatte mal gehört es soll was kommen..

zockeraNdi
I, MANIAC
zockeraNdi

wunderschön , mehr von “”sowas””

Zimmergewaechs ultra
I, MANIAC
Zimmergewaechs ultra

ich wollte auch besser spät als nie schreiben……ein tolles game..

Gast

Irgendwie war das auch der erste Gedanke, der mir kam…

Bravopunk
I, MANIAC
Bravopunk

Besser spät als nie, stimmt^^Namco Bandai und Game Republik werden sich aber über die Nachgeschobene Werbung freuen;)