Midnight Suns – im Test (PS5 / Xbox Series X)

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Abseits des reizvollen, aber vereinzelt zu sehr auf Belanglosigkeiten konzentrierten Rollenspiel-Parts steht die neue Firaxis-Produktion ganz im Zeichen rundenbasierter Kämpfe in hübsch modellierten, vielseitig zerstörbaren Umgebungen. Als Kern dient dabei ein Kartenspiel-System, wie man es in ähnlicher Form etwa aus Titeln wie Slay the Spire oder Griftlands kennt. Vor einem neuen Einsatz – zu dem immer drei Helden aufbrechen – legt Ihr zunächst pro Held ein Deck aus acht Aktionskarten fest, die jeweils spezielle Fähigkeiten repräsentieren. Zum Start einer Runde werden anschließend aus den drei Heldenkarten-Stapeln sechs Karten zufällig gezogen. Drei davon spielt Ihr im Tausch gegen ­Aktionspunkte aus, die übrigen wandern nach jeder Runde zurück in den Stapel. Seid Ihr mit der zufälligen Kartenauswahl unzufrieden, dürft Ihr bis zu zwei Karten nachziehen.
Die Palette an Manövern ist superheldentypisch sehr breit gefächert. Als Ghost Rider erschafft Ihr zum Beispiel einen Höllenschlund, in dem hineingestoßene Gegner jämmerlich verglühen. Blade verursacht mit seiner überdimensionierten Klinge teils mehrere Runden andauernde Blutungen, Miss Marvel feuert einen gebündelten Protonenstrahl ab, den praktisch nichts aufhält, Hunter heilt Verwundete aus der Distanz und vieles mehr.

Gelingen Aktionen, wird dies mit Heldenmut-Punkten belohnt, die das Ausspielen mächtiger Heldentat-Karten oder alternativ die Interaktion mit Umgebungsobjekten erlauben. Auch hierdurch ergeben sich wieder viele neue taktische Möglichkeiten. So wuchtet Ihr zum Beispiel Fracht- oder Munitionskisten in größere Gegnergruppen, reißt meterlange Laternenmasten zu Boden, die eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, oder nutzt schwer beladene Holzpaletten als Ausgangsplattform für spektakuläre Sprungangriffe. Stichwort spektakulär: Im weiteren Spielverlauf kommen noch mächtige Combo-Attacken hinzu, bei denen zwei Teamkollegen gemeinsam angreifen und besonders viel Schaden verursachen. Zugegeben, die ers­ten Duelle brauchen etwas Eingewöhnung, habt Ihr die Grundlagen aber erst einmal durchschaut und weitere Spielmechaniken wie das Provozieren von Gegnern oder die Funktionsweise von Rückstößen verinnerlicht, entsteht ein toller Flow. Flankiert wird all das von einer riesigen Bandbreite an Kampfanimationen, jeder Menge cooler Zwischensequenzen, ständigem Smalltalk zwischen den Figuren, einer großen Szenario-Vielfalt sowie einer kontinuierlich wachsenden Sammlung an Aktionskarten und Upgrade-Optionen.

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Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Scheint sich ja eher mau verkauft zu haben – mal gucken, ob es irgendwann eine Complete Edition geben wird…

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Bin mal gespannt, ob das noch was wird mit den Versionen für PS4, Xbox One und Switch. Aktuell geht es ja drunter und drüber bei Firaxis.