MotorStorm: Apocalypse – im Test (PS3)

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Nach schlammigen Schluchten und staubigen Fels-Plateaus (MotorStorm), Dschungel-, Vulkan- und Wasserpisten (MotorStorm: Pacific Rift) sowie Eis- und Schnee-Umgebungen (MotorStorm: Arctic Edge) haben die englischen Evolution Studios für MotorStorm: Apocalypse eine von einem Erdbeben erschütterte Stadt zum Spielplatz für die todesmutigen Offroad-Piloten auserkoren. Das wirkt angesichts der aktuellen Naturkatastrophe in Japan natürlich eher zynisch und deplatziert – wer das jedoch ausblenden kann, freut sich auf einen ebenso vielgestaltigen wie actiongeladenen Abenteuerspielplatz. Schließlich kann man mit Call of Duty &amp Co. ja auch eine Menge Spaß haben, obwohl stets irgendwo auf dem Globus ein bewaffneter Konflikt Menschen in den Tod reißt.

Erneut steht Euch ein wilder Mix an Fahrzeugklassen zur Verfügung: Von den sensibel zu fahrenden und im Zweikampf fragilen Motorrädern und Quads über wendige Buggys und pfeilschnelle Supersportwagen bis hin zu behäbigen Lkws und wuchtigen Monster Trucks ist alles verfügbar, was mindestens zwei Räder hat. Obwohl sich alle Vehikel immer noch spürbar unterschiedlich fahren, hat die Serie nun den letzten Rest Simulationsballast abgeworfen – zugunsten flotterer Kontrollen, höherer Unfalldichte und eines bisweilen irren Tempos. Zudem erholt sich der Boost viel schneller und die Zeit, die ein Crash (passiert manchmal alle zehn Sekunden) kostet,
wurde drastisch reduziert.

Das große MotorStorm-Festival ist diesmal aufgeteilt in drei Geschichten – die spielt Ihr brav nacheinander. Nach jedem Rennen setzen illustre Comic-Sequenzen den geistigen Durchfall der Drehbuchschreiber (auch Story genannt) in Szene – das streckt die Spieldauer der gut 40 Karriere-Rennen. Anstatt nur jedes Mal im Kreis zu rasen, kämpft Ihr ab und an gegen den fiesen Eliminator-Ticker oder müsst rechtzeitig einen Zielpunkt erreichen, obwohl ein Helikopter das Feuer auf Euer Gefährt eröffnet. Die Stars von MotorStorm: Apocalypse sind jedoch die Strecken: Die aufwändig modellierte Umgebung sieht zwar im Standbild oder den explosiven Zeitlupen teils grob und schäbig aus – bei Tempo 200 jedoch wirken zerstörte Gebäude, aufgebrochene Straßen, eingestürzte Brücken und umherfliegender Unrat eindrucksvoll.

Zudem stolpert Ihr auf zahlreichen Kursen über gescriptete Ereignisse (Flugzeugabsturz, Erdspalte, Benzinexplosion), die Euch mächtig aus der Bahn werfen können und den Streckenverlauf teils radikal ändern. Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Split/Second könnt Ihr diese Events aber nicht selbst auslösen, sondern seid ihnen schutzlos ausgeliefert. Thematisch führen Euch die Kurse durch brennende Vorstadt-Bezirke und den verwüsteten Wolkenkratzer-Dschungel, über bröckelnde Highways und wankende Brücken bis hin zu überschwemmten Stränden und den erhabenen Dächern der Stadt. Das Streckendesign gefällt mit vielen Verzweigungen, der Charme der weiten Ebenen und gigantischen Sprünge des Original-”MotorStorm” ist aber verflogen. Eine Neuerung haben wir bislang verschwiegen: Ihr rüstet Euer Vehikel mit konfigurier- und freispielbaren Upgrade-Paketen aus, die z.B. den Boost schneller füllen. Das erinnert an die Call of Duty-Perks und kommt in Off- wie Online-Rennen zum Einsatz. Letztere laufen angenehm ruck- und lagfrei ab und unterhalten mit spannenden Modi – bei der ’Verfolgung’ zum Beispiel werden nach jeder Runde Punkte verteilt. Ein simples Wettsystem und das Abstimmen über den nächsten Kurs runden das feine Online-Paket ab.

Unser Urteil ob des Tiefeneffekts in MotorStorm: Apocalypse lautet: ‘Sehenswert’. Vor allem die Kombination 3D und Stoßstangen-Perspektive sorgt in Tunneln oder engen Streckenabschnitten für einen Geschwindigkeitsrausch. Anspieltipp: die Skyline-Strecken mit der brachialen Hatz durchs Innere der Hochhäuser. Zudem läuft Apocalypse auch in 3D flüssig und die Verdunkelung hält sich in Grenzen.

+ in Bewegung gefällige Optik mit viel Action im Hintergrund
+ sehr flüssige Grafik
+ gelungener 3D-Effekt
+ ca. 50 Boliden in 13 Klassen
+ umfangreicher Mehrspieler-Modus
+ auswählbare Upgrade-Pakete &amp neues Auto-Customizing

– unlustige Dialoge mit teils nervigen Stimmen
– Motorrad-Stunts möglich, aber sinnlos
– zu viele Crashes mit der Umgebung
– unterm Strich zu chaotisch
– Einzelspieler-Kampagne anfangs zu leicht &amp rasch durchgespielt

Matthias Schmid meint: Nachdem ich den ersten Brechreiz ob der ätzenden Story-Charaktere überwunden hatte, zog mich die Apokalypse in ihren Bann. Dass ich beim Anblick der digitalen Verwüstung angesichts der aktuellen Bilder aus Japan mehrfach einen Kloß im Hals hatte, dürfen die Entwickler ruhig als Kompliment verstehen. Die Kombination aus bestialischem Tempo und gescripteten Ereignissen macht die immer schon actiongeladenen Rennen noch fetziger. Dumm nur, dass ich zu häufig in Chaos-Unfälle verwickelt werde und an unzähligen Kanten hängen bleibe bzw. zerschelle – so wird das Gewinnen oft zur Glückssache. Ein Lob verdient die superflüssige Optik und der Splitscreen-Modus für vier Raser. Trotzdem ist Apocalypse das schwächste der drei ’großen’ MotorStorms – ich vermisse die beinharten Duelle und Riesensprünge des Erstlings!

Ulrich Steppberger meint: Langsam, aber sicher läuft das MotorStorm-Konzept Gefahr, gewöhnlich zu werden. Zu viel Routine lässt den frischen Offroad-Wind vom ersten Teil zum lauen Lüftchen verkommen. Das neue Szenario ist weder originell noch sonderlich spektakulär: Selbst wenn alles um Euer Vehikel herum zusammenbricht, wirkt die Szenerie oft seltsam unbelebt – das ähnlich gelagerte Split/Second hatte da mehr Wumms. Zudem raubt das Streckenkorsett eine der großen Stärken in Form von weitläufigen Umgebungen. Aber Apocalypse macht auch vieles richtig: Die Karriere wartet mit abwechslungsreichen Rennen auf (ein Überspringen der ersten, zu simplen Schwierigkeitsklassen ist leider nicht möglich), die Fahrzeugtypen spielen sich spürbar unterschiedlich und für Online-Rasereien versprechen die Entwickler jede Menge Nachschub.

Wüste PS-Schlacht mit sinnvollen Neuerungen und spektakulären Umgebungen – der gesteigerte Chaos-Faktor nervt gewaltig.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound
goliats_nemesis
I, MANIAC
goliats_nemesis

Hallo,weiß jemand, warum es zwei Versionen von dem Spiel gibt.Mein Bruder hat BCES-01104 und ich habe die BCES-00484.Meine hat alle europäischen Sprachen, seine nur Englisch.Die Spielstände sind auch nicht kompatibel.Kann man, wenn der PSN wieder läuft, online zusammen spielen?Mir fällt einfach kein plausibler Grund ein, warum eine rein englischsprachige Variante herausgebracht wurde.Einen Unterschied beim Spielen selber konnte ich nicht feststellen.Danke und GrußDavidPS: Das Spiel selber find ich sehr gut.

schweini
I, MANIAC
schweini

Fand Pacific Rift recht gut – aber ziemlich bald recht kniffelig und zufallslastig. Ein Problem das seit neuestem viele Rasereien haben (und mir fehlt’s wahrlich nicht an Erfahrung im Genre!). Kommt Dirt kommt Rad…

Gast

Ich konnte mit der Serie noch nie was anfangen. Ist irgendwie nicht mein Ding. -,-

Asaziel
I, MANIAC
Asaziel

@KaoruJa, dann wirds auch erst interessant für mich. Hatte mir damals Motorstorm als Launchgame geholt. Es war zwar nicht ganz mein Fall, aber so völlig uninteressant fand ich es nun auch nicht.

Zimmergewaechs ultra
I, MANIAC
Zimmergewaechs ultra

immer wenn ich online spielen wollte, hat sich meine konsole aufgehangen.war für mich ein fehlkauf, auch offline. habs wieder verkauft.

Gast

ich kaufs mir erst wenn ich es für 20€ bekomme