Nioh – im Test (PS4)

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Apropos knallhart: Nioh ist in Sachen Schwierigkeit vergleichbar mit den From-Software-Vorbildern und verzeiht keine Fehler oder spielerische Arroganz. Gespeichert wird an spärlich verteilten Schreinen, nach dem Tod habt Ihr nur eine Chance, Eure Erfahrungspunkte am Sterbeort zurückzuholen – wer’s vermasselt und vorher stirbt, geht leer aus. Allerdings sinkt der Anspruch deutlich, wenn Ihr Euch einen Online-Helfer ruft – dann fallen selbst die Bosse mitunter in Sekunden. In Sachen Gegner erwarten Euch Menschen und Monster: Hier gilt, Bewegungen und Angriffsmuster studieren und dann überlegt (und durchaus eher mal passiv) zurückschlagen. Nach einigen Stunden bekommt Ihr Routine im Lesen der Standardfeinde – zum Glück überraschen Euch die Entwickler aber regelmäßig mit geschickt modifizierten und ganz neuen Widersachern. Auch hier kann sich Nioh mit den Vorbildern messen und dank frischer Japan-Thematik (von Samurai über Ninja bis hin zu ­tierischen Fabelwesen) punkten. Eine Story ist zwar vorhanden, letztlich aber nur Beiwerk.

Mindestens genauso wichtig wie die Gestaltung von Welt und Gegnern ist bei From Softwares Werken die ausgeklügelte Spielmechanik. Nioh tritt in diese Fußstapfen und erweitert sie um zusätzliche Ebenen: So gibt es nicht nur schnöde Erfahrungspunkte, sondern auch Samurai-Fähigkeitspunkte (schalten Moves frei), Ninjutsu-Fähigkeitspunkte (ermöglichen z.B. den Einsatz von Wurfsternen und Waffen-Buffs), Onmyo-Fähigkeitspunkte (für den Einsatz von Magie) und zwei Rufpunkte-Arten, die etwa die Widerstandskraft und die Menge des gefundenen Goldes erhöhen. Darüber hinaus wählt Ihr einen Schutzgeist, der bei gefüllter ­Leiste eine ­Spezialattacke loslässt (praktisch bei Bossen!). Ihr wechselt zwischen drei Waffenhaltungen (oben, Mitte, unten), was Movepalette, Angriff und Verteidigung beeinflusst, entscheidet Euch für zwei Nah- und Fernkampfwaffen (Schlag sowie Schuss), die Ihr per Tastenkombination durchschaltet, und bestimmt acht Items, die Ihr per Steuerkreuz-Schnellzugriff (2 x 4 via Umschalten per R2) einsetzt.

Damit ist noch lange nicht Schluss: Das Schmieden von Waffen und Ausrüstung etwa ist eine Wissenschaft für sich. Während des Spiels sammelt Ihr ­Material wie Holz, Eisenbarren, Leder, Fangzähne etc., mit dem Ihr beim weiblichen Schmied Waffen verbessert oder neu erschafft. Dabei könnt Ihr detailliert wählen, wie viel Ihr von welchen Zutaten benutzt, um ein bestimmtes Ergebnis zu erhalten – Zugänglichkeit sieht anders aus. Im Laufe des Spiels schaltet Ihr zudem das Teehaus frei, eine Art Shop, in dem Ihr Ruhmpunkte gegen Items tauscht und Euch per Schwur einem Clan anschließt, um etwa bestimmte Status-Werte zu verbessern.

Grafisch schließlich ist Nioh nur okay, aber durchweg fernöstlich-stimmungsvoll. Dasselbe gilt für Musik und Soundeffekte.

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