Ori and the Blind Forest – im Test (XOne)

0
1404
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Pflanzen sind die Lunge unseres Planeten. Ohne sie gäbe es keinen Sauerstoff und somit kein Leben – weder Menschen noch Tiere könnten ohne Bäume, Gräser und Sträucher existieren. Vielleicht ist es zu weit hergeholt, Ori and the Blind Forest mit diesem Thema in Verbindung zu bringen. Doch auch hier spielt der Wald eine große Rolle – und er stirbt…

Das Wesen Ori wird eines Tages vom Baum des Lebens getrennt. Die kugelrunde Naru findet die Waise und gibt ihr ein Zuhause. Beide sind unzertrennlich, doch weil der Welt Nibel die Lebensenergie entzogen wurde, kommt es zu einem tragischen Zwischenfall. Wieder auf sich gestellt, kann nur Ori dem Baum des Lebens seine Kraft zurückbringen und Nibel vor dem Untergang retten.

Ori and the Blind Forest vereint Jump’n’Run mit Action-Adventure: Ihr springt und rennt mit dem strahlend weißen Geschöpf durch eine große zusammenhängende 2D-Welt. Schon nach kurzer Spielzeit gesellt sich ”Sein” zu Ori, ein kleines Licht, das auf Knopfdruck Energiegeschosse abfeuert. Diese fliegen automatisch Richtung Gegner, allerdings muss Ori zumindest in deren Nähe sein. Weitere Talente erfordern den Einsatz von Fähigkeitenpunkten. Diese bekommt Ori durch das Sammeln von Erfahrung, die etwa besiegte Gegner fallen lassen. So schaltet Ihr nacheinander immer bessere passive Möglichkeiten frei – macht Seins Projektile stärker oder lehrt Ori, unter Wasser zu atmen.

An besonders wichtige Talente gelangt Ihr im Verlauf der Story. Ein Doppelsprung fehlt hier ebensowenig wie Wandlauf oder Dash – damit kehrt Ihr in bereits besuchte Gebiete zurück und entdeckt neue Pfade. Besonders pfiffig ist Oris Technik, sich von den fantasievoll gestalteten Gegnern und gewissen Levelobjekten abzustoßen. Die damit verbundenen Rätsel- und Geschicklichkeitsaufgaben gehören zu den Höhepunkten des Spiels. Allerdings fallen diese wie auch viele andere Hüpf- und Rennpassagen nicht gerade leicht aus. Ori and the Blind Forest erfordert präzise Aktionen und eine schnelle Auffassungsgabe, sonst heißt es ganz schnell ”Neustart”. Hier kommt eine wichtige Eigenheit des Spiels zum Tragen, denn Eure Speicherpunkte setzt Ihr selbst. Auf Tastendruck entsteht eine entsprechende Markierung, über die Ihr auch Oris Fähigkeiten aufwerten könnt.

Erwischt Euch ein Feind oder versagt Ihr an einer kniffligen Stelle, geht es von der gesetzten Position aus weiter automatische Checkpoints sind selten. Zusätzlich zehrt das manuelle Speichern von Oris Energiepunkten, doch diese könnt Ihr nicht nur wiederaufladen, etwa durch das Besiegen von Monstern, sondern genau wie die Lebensleiste erweitern – die entsprechenden Extras sind über die ganze Spielwelt verteilt. Wollt Ihr alles haben und entdecken, erfordert das ebenfalls einige Anstrengung. Könner und geduldige Naturen freuen sich über den spielerischen Anspruch von Ori and the Blind Forest, dagegen dürften einige Abschnitte Einsteiger und Gelegenheitszocker frustrieren. Besonders die drei Tempel, welche Ihr im Verlauf des Abenteuers besucht, warten mit einigen ebenso cleveren wie knackigen Bereichen auf. Mögliches Versagen liegt aber immer an Euch: Die Steuerung wirkt anfangs zwar dezent träge, funktioniert jedoch einwandfrei.

Oris Rettungsmission führt Euch durch grüne Wälder, über und unter Wasser, in schaurige Areale und sogar durch die Lüfte. Allen Bereichen gemein ist die wunderhübsche, handgezeichnet wirkende Grafik. Saftig grüne Bäume, schummrig-dunkle Ecken, strahlend helle Lichtungen – alles lädt zum Erkunden und Schauen ein. Die musikalische Untermalung unterstreicht ruhige Momente mit sanften Klängen, an anderer Stelle begleiten Euch treibende Themen, während Ori rasch aus einer einstürzenden Höhle flüchtet. Den audiovisuell tollen Gesamteindruck trüben zwischenzeitlich auftretende, kurze Ruckler kaum. Ansonsten tauchen keinerlei technische Probleme auf.

Wie eingangs schon angedeutet, lebt Ori and the Blind Forest jedoch nicht allein von knackigen Sprungeinlagen und Weltenerkundung. Die Geschichte erzählt das Spiel vorwiegend mit seinen Bildern und Klängen, selten tauchen erklärende Worte innerhalb der Umgebung auf. Das Thema Liebe und Fürsorge ist ebenso zentral wie die Wichtigkeit der Natur für alle Lebewesen. Witzige wie auch traurige Momente gehören dazu.

Bei aller Schönheit und Spielbarkeit stört eigentlich nur ein Punkt: Nach dem Abschluss der Story dürft Ihr nicht mehr in die Spielwelt zurückkehren, um beispielsweise noch offene Bereiche zu erforschen. Da das Spiel kaum darauf hinweist, sagen wir es hier deutlich: Sammelt unbedingt vor dem Betreten des letzten Spielabschnittes alles ein!

Sascha Göddenhoff meint: So wenig wie Zeichentrickfilme automatisch Kinderfilme sind, so wenig ist Ori and the Blind Forest aufgrund seiner malerischen Grafik ein seichtes Abenteuer. Mit cleveren Ideen für die Sprung- und Rennpassagen geizt das Spiel nicht, doch sind diese teilweise sehr anspruchsvoll. Nichts läuft bei Ori von selbst, Extras und Erfahrungspunkte muss ich mir oft nach alter Tradition erarbeiten. Dazu spornt die wirklich feine 2D-Optik an, bei der jeder Bereich von Nibel ein etwas anderes Thema hat – in Vorder- wie Hintergrund immer detailliert und mit kräftigen, oft herrlich strahlenden Farben dargestellt. Mir gefällt auch der harmonische Sound sehr, den Klavier und Streicher schaffen. Ich mag alles an diesem Spiel, nur eins verstehe ich nicht: Warum darf ich nach dem Ende der traurig-schönen Geschichte nicht einfach weiterspielen?

Ulrich Steppberger meint: Das ”Gut”-Gesicht ist ein Kompromiss, beim Spielen schwanke ich nämlich gefühlsmäßig ständig zwischen ”Super!” und ”Argh!”. Das Abenteuer begeistert mich mit wunderhübsch gezeichneten Landschaften, stimmungsvoller Musik, viel Raum zum Erkunden und der ständig wachsenden Aktionsvielfalt der sympathischen Hauptfigur. Die Steuerung fühlt sich zwar angenehm an, verzeiht jedoch keine Ungenauigkeiten. Denn Ori ist trotz des vermeintlich harmlosen Erscheinungsbilds wahrlich kein einfaches Spiel und lässt Euch das gerne spüren: Wenn Ihr längere Abschnitte unter immensem Zeitdruck höchst präzise absolvieren müsst und selbst kleine Ungenauigkeiten unweigerlich zum Ableben führen, kann das gehörig frustrieren – bis der Beschützerinstinkt wieder einsetzt und Ihr den nächsten Versuch wagt.

+ sehr gute, fordernde Sprung- und Rennpassagen
+ wunderbare Optik, harmonischer Sound
+ interessante Fähigkeiten

– einige Abschnitte für Einsteiger happig
– Angriffe manchmal ungenau
– nach Spielende keine Möglichkeit, mit den gesammelten Fähigkeiten weiterzuspielen

Wunderhübsches und knackig schweres “Metroidvania” mit hohen Anforderungen an Euer Geschick.

Singleplayer9
Multiplayer
Grafik
Sound
Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Einzig, was mich nervt in zweierlei Dinge.Sprung passage und am Ende des Spiel nicht wieder besuchen. Trotzdem tolles Spiel.

Cold Seavers
I, MANIAC
Cold Seavers

Schönes Spiel..freue mich für die Xbros

Gast

sicherlich ein geiles Game – schon alleine weils aus meinem Heimatland kommt ein fetter Sympathiepunkt extra 🙂 trotzdem – Preis viel zu hoch – egal welches Indie Game – nie wieder zahle ich mehr als 10 Euro für sowas.Immer kaufte ich sofort bei Release und ein paar Monate später sind die Games dann bei Gold bzw. PSPlus – also ich warte auf nen Sale auch wenn es schwer fällt – das Spiel soll ja wirklich genial sein

Ullus
I, MANIAC
Ullus

Super Game ! 😀