Pathfinder: Wrath of the Righteous – im Test (PS4)

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Die Computer-RPG-Dürre Mitte der 1990er lindern Interplay und BioWare 1998: Ihr ”Forgotten Realms”-Abenteuer Baldur’s Gate belebt damals das uralte Genre und bringt amerikanische Pen&Paper-Tradition auf den jüngsten Stand. Konsolen-Besitzer bekommen fast ein Vierteljahrhundert später dieses mächtige Old-School-Rollenspiel: Pathfinder: Wrath of the Righteous ist eine Hommage an Interplays Infinity-Engine-Titel, bedient sich bei Tolkien und auch ”Game of Thrones”, lässt lediglich den Sex weg.

Als sich eine Kluft in der Abyss auftut und um dämonische Machtergreifung zu verhindern, rauft sich ein Dutzend Helden, Geächtete und Idealisten zusammen. Schwarzer Paladin, rebellische Adelige, Dunkelelf und vorlaute Wissens-Hexe reisen über den Kontinent und durch verfluchte Ruinen, metzeln übermächtige Feinde, erleben NPC-Intrigen und moralische Dilemmas. Nicht jede Persönlichkeit passt in den Trupp und auch Euer Avatar muss sich entscheiden: gut oder böse, rechtschaffen oder chaotisch? Wie Ihr redet und handelt, wirkt auf die Zusammensetzung der Gruppe.

Das ”AD&D”- beziehungsweise Pathfinder-Regelwerk bis auf die letzte Seite ausreizend, ist die PC-Umsetzung sehr gehaltvoll, vermengt unterschiedliche Spielmechaniken und lässt sich am besten im Ausschlussverfahren beschreiben: Wrath of the ­Righteous ist null Multiplayer, sondern Solo-Trip mit sechs­köpfiger Party. Es hat keine 3D-Open-World, sondern eine sich erweiternde Oberweltkarte, zwischen deren Städten, Tempeln und Kerkern nur Wegstriche, ­Zufallsüberfälle und Ladepausen liegen. Hier und da wie ”Final Fantasy ­Tactics”, wobei Pathfinder taktische Fights mit ausschweifendem Dungeon Crawling kombiniert. Jede Region auf der Landkarte will von Unholden, Geheimnissen und Schätzen gesäubert werden. Burgen und Verliese, die auf den Routen zur ­”Weltwunde” liegen, sind oft mehrstöckige, verwinkelte Labyrinthe, gefüllt mit Fallen und Rätseln. Versteckte Passagen und magische Barrieren erproben Euren Grips und fordern die individuellen Werkzeuge und Skills der Gefährten. Gut, dass Euren Pfad Gold, Beute und ­Erfahrungspunkte pflastern.

Expedition und Kampf, Story-Szenen und Multiple-Choice-Dialoge sind allesamt im Schräg-von-oben-Stil gezeichnet. Ihr zoomt und dreht die Ansicht stufenlos, um in die hinterste Ecke zu blicken; darüber blendet Pathfinder Markierungen, Info­fenster und Statusanzeigen. Helden und NPCs wuseln ständig, doch unter der Pixel- und FX-Animation setzt Pathfinder auf Runden-Abläufe, drängelt Euch nicht. Immer bleibt Zeit, um zu überlegen, in Trankvorrat und Rüstungsinventar zu wühlen, Zauber- und Kochbuch zu blättern – Mikro-Management sichert das Fortkommen und Überleben.

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