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Die Project Eden-Protagonisten sind Fachidioten: Carter darf als einziger Sicherheitsschlösser öffnen, Japano-Göre Minoko klinkt sich ins – für Cyberszenarien obligatorische – Netzwerk ein und manipuliert von dort aus Überwachungskameras oder überbrückt die defekten Schaltkreise einer verklemmten Tür. Cyborg-Dame Amber (stumpf stampfender Blechberg ohne jeden Sex-Appeal) übersteht als einziges Team-Mitglied schadlos Feuersbrünste oder Gasattacken, der freche Andre hat ein Händchen für ramponierte Technik und flickt im Handumdrehen auch den kompliziertesten Fall. Aber mit einfachem “Klick – und los!” ist es leider nicht getan. Stattdessen ist der Einsatz jeder Spezialfähigkeit mit einem Reaktionsspielchen gekoppelt: Beobachtet Piktogramme bzw. Balken bei ihren mäßig inspirierten Eskapaden und drückt im richtigen Augenblick den Action-Button – dann habt Ihr die Aufgabe wenigstens teilweise gelöst.
Das Wechselspiel aus Talenten und Charakteren verstrickt Euch in eine Serie aus Knobeleien, bei der Action und Plot bald in den Hintergrund treten: Zwar erwartet Euch zwischen den Puzzles die eine oder andere Ballereinlage, aber hierbei ist Euer Eingreifen kaum gefragt. Eine automatische Zielfunktion gibt’s nicht, und bis Ihr die wieselflinken Gegner endlich im Visier habt, ist die Drecksarbeit bereits erledigt – die Kollegen räumen auch ohne Euer Zutun auf. Und sollte bei dem chaotischen Fuß-Klaue-Faust-Schlagring-Gerangel doch mal ein braver UPA-Cop in die Matrix eingehen, wird er beim letzten Rücksetzpunkt DNA-Strang für DNA-Strang wieder zusamengelasert – ewiges Leben dank überlegener Technik. Aber keine Angst: Wer in den Kunstrasen beißt, wird zwar oft ein hübsches Stück zurückgebeamt, speichern dürft Ihr aber trotzdem überall und jederzeit – solange die Memory-Card nicht überläuft.
Ich möchte dem mal eine Chance geben
Core Design zu liebe