Ridge Racer Unbounded – im Test (360)

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Fast 18 Jahre stand der Name Ridge Racer konsequent für pfeilschnelle Arcade-Rasereien, bei denen rasante Drifts selbst um die engsten Kurven zum guten Ton gehörten.

Damit ist jetzt Schluss, denn bei Ridge Racer Unbounded bricht Namco-Bandai mit der Tradition und versucht sich an einer actiongeladenen Neuausrichtung, für die ein frisches Entwicklerteam an Bord geholt wurde: Die Finnen von Bugbear haben ordentlich PS-Erfahrung, doch die entstammt der FlatOut-Reihe – einer ganz anderen Art von Rennspiel. Kein Wunder also, dass Ridge Racer Unbounded sich mehr wie eben jenes FlatOut anfühlt und zudem Elemente aus Burnout oder Split/Second: Velocity auftauchen. Genau genommen bleibt vom Namensgeber nicht viel mehr übrig als ein paar Songs aus den Teilen 5 bis 7, die gnädigerweise auf dem Soundtrack Asyl gefunden haben…

Was also steckt jetzt unter der Motorhaube? Im Rahmen einer ebenso dürren wie vernachlässigbaren Story verschlägt es Euch in die fiktive Metropole Shatter Bay, wo Ihr für eine Gang Eure Fahrkünste präsentieren sollt. Das geschieht überwiegend bei ’Dominationsrennen’, in denen Ihr mit Eurem Boliden durch die Stadt heizt und ohne Rücksicht auf Verluste den Sieg anpeilt. Aggressive Rivalen rücken Euch dabei auf den Pelz und obwohl niemand Waffen an Bord hat, geht es wild zu: Durch Drifts oder Windschattenfahrten ladet Ihr eine Power-Leiste auf, per Knopfdruck nutzt Ihr diese als Turboschub oder Zerstörungshilfe.

Rempelt Ihr dermaßen aufgepowert die Konkurrenz, endet die meist als Schrott, auch speziell markierte Gebäude durchpflügt Ihr so unbesorgt – kleinere Bauten, Mauern und andere für Straßen typische Gegenstände gehen übrigens auch schon bei normalem Kontakt zu Bruch. Um alle Stadtteile zu erobern, müsst Ihr auch in einigen anderen Rennarten Euer Können zeigen. So sammelt Ihr Driftpunkte, knackt Zeitvorgaben oder geht mit ’Shindo’-Flitzern an den Start, die ohne Zerstörungspower auskommen. Abgerundet wird das Angebot vom Strecken-Editor und Onlinerennen, für die Ihr auch Eure selbst gebauten Städte verwenden oder die anderer Spieler besuchen könnt.

Am Grundkonzept von Unbounded gibt es prinzipiell nicht viel auszusetzen, so man über den Ridge Racer-Etikettenschwindel hinwegsehen möchte. Doch einige fragwürdige Änderungen und vermeidbare Macken lassen rätseln: Dass etwa das Driftsystem der Serie über Bord gekippt wurde, mag im Rahmen der Neuorientierung vertretbar sein. Warum müssen die Boliden jetzt aber biestig um die Kurven schlittern und warum muss dafür ein Knopf länger gedrückt werden, um sie überhaupt zum scharfen Einlenken zu bewegen? Zudem versäumt es Unbounded, Euch mit den Feinheiten seiner Vehikelphysik vertraut zu machen. Und selbst nach langer Fahrzeit bleibt der Eindruck, dass Drifts nicht wirklich rund von der Hand gehen wollen. Dazu gesellen sich hin und wieder unfaire Vorteile für Gegner sowie Situationen, bei denen Ihr ohne eigenes Zutun fast unvermeidlich nach hinten durchgereicht werdet. Die schon sehr früh hohe Schwierigkeit frustet zusätzlich – immerhin sind Neustarts ohne Ladevorgänge möglich.

Technisch macht Unbounded eine ordentliche Figur, ohne zu brillieren: Crash-Zeitlupen und Zerstörungssequenzen fallen überraschend zahm aus, die visuelle Abwechslung zwischen den Stadtteilen hält sich trotz verschiedener Tageszeiten in Grenzen.

Ulrich Steppberger meint: Ihr wollt ein ’echtes’ Ridge Racer? Pech gehabt, denn dann seid Ihr bei Unbounded fehl am Platz. Umso enttäuschender, dass die neue Ausrichtung Marke FlatOut und Burnout an allen Ecken und Enden mit Macken nervt: Das Driftsystem per Knopfdruck ist nicht intuitiv und schwerfällig, das Stadtszenario wenig abwechslungsreich, die Cockpitansicht kaum zu gebrauchen und die unberechenbaren Gegner hin und wieder unfair. Dass die Kampagne schnell hohe Hürden aufstellt und Frusterlebnisse so vorprogrammiert sind, kommt erschwerend hinzu. Grafisch hat Unbounded durchaus schicke Momente, doch an die spektakuläre Zerstörungswut eines Split/Second reicht es nicht heran. So bleibt letztlich eine wilde Raserei, die – das Serienerbe ohnehin außen vor gelassen – ihr Potenzial bei Weitem nicht ausschöpft.

Tobias Kujawa meint: Unbounded ist kein Ridge Racer – Gott sei Dank, trat die Serie doch schon seit Ewigkeiten auf der Stelle. Stattdessen präsentiert Bugbear hier einen knüppelharten Arcade-Raser, der selbst kleinste Fahrfehler bestraft, mich aber durch die daraus resultierende Spannung und die brachiale Inszenierung motiviert und glücklich macht. Es gibt nichts besseres, als in mörderischem Tempo (und mit viel Übung) durch die Kurven zu schlittern, dabei einen Konkurrenten ins Aus zu schießen und dann mit gefüllter Power-Anzeige durch Wände und Häuser zu rasen. Wer nicht bereit ist, ein wenig Training ins Spiel zu investieren, der lässt besser die Finger vom Lenkrad. Fans von Burnout und Co., die sich von ein paar missglückten Versuchen nicht aus der Ruhe bringen lassen, rechnen auf die Wertung ein paar Prozent drauf.

  • viel mehr von ”FlatOut” und ”Split/Second” inspiriert denn ’echtes’ ”Ridge Racer”
  • Kampagne über 9 Stadtteile mit 64 Rennen
  • einfacher, aber fummeliger Kurs-Editor
  • eigenwilliges Driftverhalten auf Knopfdruck
  • Soundtrack mit Dubstep und Songs aus ”Ridge Racer 5-7”

Rabiate Stadtraserei mit Schwung und Zerstörung, die aber grobschlächtig und in vielen Aspekten nicht zu Ende gedacht wirkt.

Singleplayer69
Multiplayer
Grafik
Sound
Lofwyr
I, MANIAC
Lofwyr

Bugbear hätten Flatout 3 machen sollen. Die Vorgänger waren ein Hammer und hätten eine Fortsetzung verdient.

Dirk von Riva
Gast

Serien haben es mittlerweile echt schwer, was? 😀 scherz beiseite, aber Neuausrichtung, wollen wir das? DMC und TR werden ein reboot bekommen und auf TR freu ich mich sogar, weil diese Serie Tomb Raider meiner Meinung nach auf der PS1 stark war und in den letzten beiden Konsolengernerationen unterging. Früher bekamen die Tomb Raider Spiele (wie auch viele andere Games von großen Serien wie Spyro, Crash Bandicoot usw.) Höchstwertungen und waren Topspiele wo man haben musste! Doch diese Namen sind mit ihrer Blütezeit vergangener Systeme untergegangen.RR …. wenn ich da an die PS1 Zeit denke oder an RR64… richtig gut war noch der PSP Teil und der 7 TeilGerade denke ich an Silent Hill!!! Auf PS1 Genial und auf PS2 bis zum 3 Teil der Hammer aber dannach bekam keines der Spiele mehr solche Wertungen! Serien entstehen auf allen Systemen und Generationen und manche schaffen den Sprung in die nächste (doch wie ist die Frage^^)….ich fände ein reboot von Legacy of Kain gut

KnightWolf
I, MANIAC
KnightWolf

Schade, und wieder nichts mit einem guten Rennspiell. Ridge Racer war doch gut so wie es ist. Ich liebte das driften. Ridge Racer Type 4 und den 2ten Teil für PSP gefielen mir am besten. Jetzt wurde auch noch diese legendäre Serie zu Grabe getragen. Im Moment stehen nur die Serien GT und Forza für guten Rennspiel-Spaß und das hoffentlich auch für die Zukunft. Diese spiele ich zur Zeit wie verrückt. Ich meine welche guten Rennspiele außer diesen beiden Serien und Mario Kart gibt es noch. Von PGR kommt nichts mehr. Dirt ehemals die Colin McRae Reihe und NFS ist auch nicht mehr das was sie mal waren. WipEout ist ja ganz gut, aber soviel anfangen konnte ich damit auch nie. Ich würde mich so freuen wenn mal wieder ein neues Crash Team Racing, Rallisport Challenge, Sega Rally oder Outrun, F-Zero rauskommen würden. Von Criterion Games würde ich mich über ein neues Burnout freuen, aber bitte nicht wieder mit diesem offenen Straßensystem, sondern mit vorgegebener Route wie bei den genialen PS2 Burnouts.

Next Snake
I, MANIAC
Next Snake

Ich finde das neue RR jetzt gar nicht so schlecht, klar hat es mit dem Ur RR (leider) überhaubt nichts mehr zu tun, und als ganz großer RR Fan der ersten Stunde bin ich auch etwas enttäuscht, aber eine Neuausrichtung war gerade bei der Serie doch angebracht.Über diese Neuausrichtung kann man sich natürlich streiten, das Game fühlt sich eher wie ein NFS mit kleinen Burnout Einlagen an. Von der Art wie der SP erzählt wird, über die Grafik bis hin zur etwas ungewohnten Steuerung, alles erinnert doch sehr an ein typisches NFS Game.Wenn man sich aber erst mal an die neue Steuerung gewöhnt hat, ist es im ganzen doch eigentlich ein ganz guter Arcade Racer geworden.Würde da nicht Ridge Racer draufstehen, könnte man wirklich meinen ein neues NFS zu spielen, das ist mMn auch der größte Kritikpunkt, es fehlt hier etwas eigenständiges, etwas das sich von der heutigen Stangenware abhebt, und das Game zu etwas wirklich neuen macht.

dmhvader
I, MANIAC
dmhvader

R.I.P. Racer oder was? Aber ein Streckeneditor reizt mich eigentlich immer! Und eine Prise Burnout ist doch eigentlich nicht schlecht, oder? Schade nur, dass das typische Driften nicht mehr geht! Ich glaub, ich leih’s mir mal aus!

tetsuo01
I, MANIAC
tetsuo01

wirklich traurig, was haben die nur aus meinem guten alten RR gemacht.

Napalus
Gast

@PariahDu fragst was da gedacht wurde!?NICHTS!!!!Namco – EPIC FAIL.R.I.P Ridge Racer;-)

Pariah
I, MANIAC
Pariah

@Max: Vollkommen richtig – das Konzept hätte durchaus Potenzial gehabt, wenn man die alten RR-Tugenden mitgenommen hätte, anstatt etwas völlig anderes unter dem Namen zu produzieren. Ohne vernünftiges Arcade-Drift-System ist es einfach nicht Ridge Racer.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Ridge Racer: Unbounded ist weder Fisch noch Fleisch.Schade, denn das Konzept hätte es ein gutes Spiel sein könnten.Eins werde ich nie verstehen, warum man hier nicht richtig driften kann.Kann an Ridge Racer nicht das Wasser reichen.