Short Peace: Ranko Tsukigime’s Longest Day – im Test (PS3)

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Bandai-Namco bringt eines der kuriosesten Videospiel-Projekte der letzten Jahre zu uns: Short Peace: Ranko Tsukigime’s Longest Day besteht aus vier Anime-Kurzfilmen (ein Projekt von Manga-Legende Katsuhiro ”Akira” Otomo”) und einem Videogame (eine Kooperation von Suda51 und dem Tokyo Jungle-Entwickler Crispy’s).

Das Spiel aus der Feder von Killer is Dead-Macher Suda51 ist rasch erklärt: Es ist ein kurzer 2D-Actioner, dessen Spielprinzip an einen Endless Runner erinnert. Eure Hauptfigur sprintet von links nach rechts, überspringt Hindernisse und metzelt abstrakte Feinde im Vorbeigehen – kommen Euch die Greifer eines dämonischen Verfolgers zu nahe, feuert Ihr eine Salve auf den Grabscher und habt wieder ein paar Sekunden Luft. Das Spiel besteht aus zehn etwa dreiminütigen Stages und erzählt in verwirrender Weise (aber mit optisch coolen Bildern) die hirnrissige Geschichte einer Schulmädchen-Assassine, die in einem unterirdischen Parkhaus lebt und ihren Vater töten will. Sudas schräger Stil trieft aus jedem Bit und Byte – nur leider hat der Meister des Skurrilen den Spielspaß vergessen. Die Steuerung ist träge, das Leveldesign so langweilig wie frustrierend und die hübsch aussehenden Farb-Explosionen, die getroffene Feinde hinterlassen, verwirren mehr als sie erfreuen. Da helfen auch ein lustiger (aber spielerisch schwacher) Shoot’em-Up-Bossfight, ein Vertikal-Hüpflevel oder der kuriose Pixel-Endkampf nicht viel – lediglich das immer absurder werdende Setting hat uns davon abgehalten, schon vor dem Ende (das Ihr bereits nach einer Stunde seht) die Konsole abzuschalten.

Sehenswerter als Sudas Software-Experiment sind die vier Kurzfilme. Die haben vom Thema ”Japan” abgesehen leider kein gemeinsames Motiv, sind aber interessant. ”Possessions” erzählt eine verträumte kleine Geschichte von einem Zauberschrein und tanzenden Schirmen – hier vermählen sich CG-Grafik und Zeichentrick zu einem optisch tollen Erlebnis. ”Combustible” ist weniger spektakulär – die zu kurze Liebesgeschichte im Angesicht einer Feuersbrunst ist schnell vergessen. ”Gambo” erzählt vom Kampf eines weißen Bären gegen einen Dämon mit intensiven, teils brutalen Bildern – auch hier gehen Anime und Renderfilm Hand in Hand. Zu guter Letzt blickt ”A Farewell to Weapons” in eine post-
apokalyptische Zukunft, in der sich Soldaten in Cyberrüstungen mit einem mächtigen Panzer anlegen – ein Dauer-Feuer-Werk.

Matthias Schmid meint: Die spielerische Komponente Ranko Tsukigime’s Longest Day finde ich grottig – selbst Sudas lustig-schräges Design täuscht nicht darüber hinweg, dass Euch hier ein unterdurchschnittlicher Action-Hopser zum Vollpreis untergejubelt werden soll, der nicht mal als Downloadtitel 5 Euro wert wäre. Zudem gibt es keinerlei inhaltlichen Zusammenhang zwischen dem Spiel und den enthaltenen Kurzfilmen – das will mir nicht einleuchten. Dass das Spiel auch noch ruckelt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Gerettet wird dieses überteuerte Machwerk nur von der enthaltenen Kurzfilm-Collection Short Peace. Zwar sind die meisten Filme zu kurz, um eine wirklich gute Geschichte zu erzählen, dafür sind sie technisch sehr interessant. Doch auch hier vermisse ich eine inhaltliche Klammer – genauso hätte man als fünften Film noch die besten Tore von Captain Tsubasa dazupacken können.

  • 2D-Jump’n’Run mit ca. 30 Minuten Spielzeit und ca. 20 Minuten Anime-Sequenzen
  • ein paar Sammelgegenstände im Spiel
  • 4 animierte Kurzfilme mit insgesamt 68 Minuten Laufzeit

Satz mit X – das war wohl nix. Die vier Kurzfilme täuschen nicht über die miese Qualität des 2D-Action-Hüpfers hinweg. Außerdem ist es viel zu teuer!

Singleplayer45
Multiplayer
Grafik
Sound
Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

[quote=Kakyo]

hmm suda steht leider schon lange nimmer für gameplay-Qualität…..

[/quote]Stimmt nicht so ganz, denn er pfeift auf konventionelle Konzept und hat auch gute bis sehr gute Spiele raus gebracht. Das Spiel hätte als Download gereicht, aber wer will dann dafür 5 € bezahlen?

DS_Nadine
I, MANIAC
DS_Nadine

Man soll Spiele ja nicht ob ihres Preises bewerten aber ich hatte hier Blind zugeschlagen und hab mich seit den schrottigen Simpsons GameBoy und Super Nintendo spielen nicht mehr so “”betrogen”” gefühlt. – Addendum am Rande: Die Filme sind auch lediglich untertitelt, da hätte ich für 60€ für 70 Minuten Film und ein Spiel das keine 5€ Wert ist mehr erwartet.

Kakyo
I, MANIAC
Kakyo

hmm suda steht leider schon lange nimmer für gameplay-Qualität…..