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Spiel: | Soulstice |
Publisher: | Modus Games |
Developer: | Reply Game Studios |
Genre: | Action-Adventure |
Getestet für: | PS5 |
Erhältlich für: | PS5, XSX |
USK: | 16 |
Erschienen in: | 10 / 2022 |
Nach unserer ausführlichen Anspielsession waren wir heiß auf das klassisch anmutende Hack’n’Slay. Hat sich die Vorfreude gelohnt oder solltet Ihr lieber auf Devil May Cry 6 warten?
Kriegerin Briar und ihre Geisterschwester Lute sind einst zur Chimäre verschmolzen und dienen nun dem Orden der Aschenklinge, um einen Riss über der Stadt Ilden aufzuhalten. Der vernichtet die Einwohner oder verwandelt sie in Monster. Die Geheimnisse rund um die Geschwister, den Orden oder Nebenfiguren wie Euren Beobachter Layton und den schattenlosen Krieger Donovan entfalten sich in 25 Kapiteln. Diese enthalten einige Wendungen, die nicht sehr überraschend sind – wer jedoch düstere Anime-Erzählungen mag, der kommt hier voll auf seine Kosten.
Soulstice fühlt sich stellenweise wie ein Best-of der ersten Auftritte von Dante und Bayonetta an. Sogar die filmische, aber oft ungünstige Kamera in Kämpfen und Hüpfpassagen ist mit an Bord. Trotzdem bieten die Macher genügend eigene Ideen und stopfen die Spielzeit mit ständig neuen Kniffen und Gegnern voll. Außerdem laden optionale Wege mit Belohnungen zum Erkunden ein. Am meisten sticht das duale Kampfsystem heraus. Mit Briar haut Ihr wie gewohnt mit Schwert und sechs freischaltbaren Spezialwaffen zu. Diese wechselt Ihr bequem per Steuerkreuz und ohne Pause. Das lohnt sich, denn so nutzt Ihr Schwächen der Gegner aus. Der besondere Kniff kommt jedoch erst mit Lute ins Spiel. Mit ihr kontert Ihr auf Knopfdruck Attacken, außerdem erschafft Ihr zwei Aurafelder, mit denen sich blaue Geister und rote Kristallbesessene bezwingen lassen. Das System wird vor allem in der zweiten Spielhälfte herausfordernd, wenn zahlreiche dicke Rüstungsbrocken, Kristallharpyien und Elektrogeister auftauchen und kurzzeitig Lutes Kräfte gestört werden. Schafft Ihr es, Eure Combos und Konter zu verketten, dann winkt hier nicht nur eine hohe Punktezahl. So treibt Ihr nämlich auch die ”Einheit” der Geschwister hoch und setzt so zu ultimativen Angriffen an, die Euch das Leben kurzzeitig erleichtern.
Der Schauplatz Ilden wirkt häufig eintönig, unsichtbare Wände sind altbacken und der Performance-Modus knickt in späteren Massenkämpfen ein. Und obwohl Briar sich nicht so weich wie Dante steuert, ist Soulstice der seit Langem beste Genre-Ableger. Altbewährtes trifft auf moderne Neuerungen und zahlreiche Ideen. So hängen Briar und Lute gar den zuletzt schwächelnden Konkurrenten Dante ab.
Ja, bei den gepanzerten Rittern macht der Handschuh mehr Schaden und der Bogen ist bei den Harpyien recht nützlich (aber eher, weil er beim 3. Schuss mehrere Ziele auf einmal trifft). Ich habe anfangs hauptsächlich das Schwert und den schweren Angriff über die Quadrat-Taste genutzt. Ich habe später gemerkt, dass man deutlich mehr Schaden macht, wenn man hauptsächlich über Dreieck zuschlägt. Bei den Rittern z. B. mit dem Handschuh die Rüstung zerkloppen und dann aber mit dem Schwert alle machen. Da hat man dann sogar den Vorteil, dass man nicht noch ständig die Waffen wechseln muss.
Die Kette habe ich nur bei vielen Standardgegnern genutzt, die Stöcker fast gar nicht, weil man sich da zu schnell eine einfängt.
Mit den Herausforderungen hatte ich anfangs meine Probleme. Nachdem ich mehr den Schwertangriff über Dreieck genutzt habe, waren sie alle kein Problem. ??♂️
Ich hätte glaube definitiv mehr Spaß gehabt, wenn die Levels abwechslungsreicher (farblich und von den Locations her) gestaltet gewesen wären. Gerade diese öden Eislevel gab es echt viel zu lange. Und dieses ständige zerstören von den immer gleichen Kristallen um weiterzukommen und war halt auch recht eintönig.
Ja, die Idee mit den beiden Farben ist schon ganz cool und dass dich dann aber auch andere Sachen verletzen können oder Kräfte erstmal eingeschränkt werden. Es wurde mir aber einfach viel zu oft eingesetzt.
Und bei den Zwischensequenzen / Dialogen müssen sie für Teil 2 schon noch etwas dazulernen. Entweder standen sich häufig nur 2 Charaktere gegenüber und redeten lange verworrenes Zeug oder die Mädels rannten und sprangen durch die Gegend. ?
Die Bosse fand ich ganz cool gemacht. Allerdings waren die dann schon fast zu einfach. Da bekommt man ständig bei den Standardkämpfen immer stärkere und mehr Gegner vorgesetzt und kämpft minutenlang gegen sie, um den Raum zu klären und die Bosse haut man relativ fix weg.
Aber ich finde es toll, dass du hier noch was dazu schreibst. ??
Erstmal freue ich mich, dass hier mit Deaths Door, Sifu und Tunic nur tolle Spiele erwähnt werden und Ihr offensichtlich einen guten Geschmack habt. 😀
Zum Topic: Also mir war bewusst, dass man eventuell meine Wertung als “zu hoch” empfinden könnte, aber ich würde auch jetzt mit Abstand immer noch dabei bleiben.
Der größte Negativpunkt ist in meinen Augen das eintönige Setting (kaputte Burgstadt bleibt halt meist kaputte Burgstadt). Abseits der damit einhergehenden optischen Tristesse finde ich es sehr gelungen, was alles im Spiel steckt. Fast jedes der 25 Level bietet eine eigene Idee oder kommt mit neuen Elementen (Venen-Schlösser, aufladende Minen, Plattformen) daher. Mal ein Labyrinth-Level, dort ein verfolgender Engels-Boss in der Kirche, die endlos hereinbrechenden Gegner oder natürlich die Fluchtszene mit Riesenschädel. Praktisch in jedem Level merkt man, dass die Entwickler hier vorher mindestens eine Idee hatten, die sie umsetzen wollten und nicht nur Klopp-Level auf Klopp-Level gebastelt wurde. Manche Bossfights und Ideen wie diese “Energiekuppeln” hätten noch ausgefeilter sein können (zum Beispiel Gegner mit reinstecken, aber fühlte sich an als hätte man die gestrichen, weil es zu schwer wurde), aber ich war immer gespannt, was mich im nächsten Abschnitt erwartet.
Die Story-Wendungen überraschen zwar nicht, aber die Story und Präsentation sind kompetent erzählt. Hätte nach dem Schluss sogar echt gerne direkt den Nachfolger angefangen.
Die fixe Kamera bei Erkundungen ist für mich Fluch und Segen zugleich. Die ist zwar nicht immer optimal, aber abseits von wenigen (öfters optionalen) Hüpf-Momenten störte die mich nur selten. Ausversehen in den Tod hüpfen gibt es ja nicht. Im Gegenzug wird die schon für viele coole Einstellungen genutzt.
Bei den Kämpfen fand ich die rotierbare Kamera hauptsächlich in engen Innenräumen/Gängen störend, wenn sehr viel los ist. Hat man Lute mal kurz “aufgebraucht”, was man eh vermeiden sollte, dann kriegt man hier mal schnell einen Treffer ab, wenn man nicht ausweicht. Gehört ja bisschen zum Genre das Kamera-Problem bei solchen Stellen, aber war nie so störend, dass ich mich ernsthaft aufgeregt hätte.
Beim Kampfsystem: Da wundert mich, dass du (Bort) meinst, dass die unterschiedlichen ZweitWaffen dir zu wenig ausmachen. Die Waffenspezialisierung gegner Gegner-Arten hab ich immer direkt hochgelevelt, weil sich das gut angefühlt hat. Also klar kannst du nur mit dem Primär-Schwert Gegner ewig bearbeiten, aber Rüstungsheinis lassen sich nach meiner Erfahrung vieeeeeel schneller mit einem aufgeladenen Handschuhschlag zerkloppen und den fliegenden Gegnern kann man zwar schon irgendwie mal hinterherspringen, aber ein Bogen erledigt das auch viel schneller und präziser. Auch bei den späteren Kristall und Geisterviehchern schadet der gezielte Einsatz je nach Situation nicht. Also bei den Herausforderungs-Missionen wurde schon seit meiner ersten Preview-Fassung viel rumgedoktort und vereinfacht (besser so), aber da musste ich die Zweitwaffen meist schon gezielt nutzen, um zu bestehen. Wenn du dich damit eher auf sowas wie die Kettenklinge beziehst, dann würde ich dir zustimmen. Die ist zwar schon praktisch und cool anzuwenden, aber macht jetzt nicht den spürbaren Unterschied zum Schwert aus und fühlen sich mehr wie Alternativ-Waffen an (die man immerhin alle fliegend wechseln kann ohne Menü-Geschacher).
Was Lute betrifft. Ich hatte ja Anfangs die Sorge, dass sie sich einfach nur wie ne QTE-Paradefähigkeit wie in Assassin’s Creed (ersten Teile) oder Batman anfühlen würde, aber durch das Haushalten Ihrer Energie (die ich viel zu spät hochgelevelt habe) und das auch sehr entscheidende Timing der Manöver kommt hier noch bisschen mehr mit rein und bildet eine gute Ergänzung mit dem ganzen Auren- und Einheitskram, der mit Ihr einhergeht. Da greifen einige Ideen einfach ganz gut ineinander und bietet mehr als nur das übliche “weich halt auf Knopfdruck aus”.
Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Soulstice kopiert paar schlechte Devil May Cry 1-Ideen, aber macht auch ganz viel richtig! 😀
Tunic spiel ich ja auch immer noch zwischendurch.
Inzwischen hab ich auch sicher über die Hälfte des Spiels gespielt.
Während die Präsentation (Optik und Sound) und das Worldbuilding richtig fein sind, so hakt es für mich weiterhin an den drögen Kämpfen und auch an dem schwankenden Schwierigkeitsgrad, der mal sehr moderat ausfällt und dann wieder steil bergauf geht. Das “Leveldesign” mit seinen vielen Winkeln, Verstecken und nicht einsehbaren Pfaden fand ich anfangs auch eher “gewollt”; inzwischen hab ich mich aber dran gewöhnt.
Ich kam aber auch quasi direkt von Death’s Door, welches mir insg. besser zugesagt hat und wo die Kämpfe einfach flotter waren.
Aber viel Spaß @bort1978. Könnt mir vorstellen, dass dir Tunic ganz gut gefällt. 🙂
Sifu hab ich bisher noch ausgelassen.
beides richtig tolle spiele
Tunic sagt mir vom Design auch eher zu als Sifu.^^
Viel Spaß dir @bort1978
Ah, okay. Ja, Soulstice ist grafisch schon echt schick. Mir hat auch das Charakterdesign und das Design der Gegner zugesagt. Wenn halt nur nicht das ganze Leveldesign so eintönig gestaltet wäre… Dazu kommt ja noch, dass auch die Story echt langweilig erzählt wird. Die Story selbst ist schon okay, aber das hätte man alles deutlich spannender präsentieren können.
Sifu würde ich auch nicht als Hack‘n‘Slay sehen. Ist ja mehr ein Beat‘em’Up. Deswegen lässt sich das nur bedingt vergleichen. Aber das Kampfsystem, das Leveldesign, die Bosskämpfe und auch die tollen Animationen haben mir da echt gut gefallen. Gestern die Platin eingesackt, jetzt versuche ich mich mal an Tunic.
@bort1978 das mit dem S-Grad weiß ich. Ist eher das ganze Drumherum, Art Design, Charaktere und so.
Da gefällt mir ein Soulstice zumindest visuell deutlich besser.
@tekwin Ne, ne, die Jungs hier machen das schon besser. ?
@tokyo_shinjuu Meinst du wegen dem S-Grad bei Sifu? Es gab mittlerweile einen Patch, der zusätzliche Schwierigkeitsgrade gebracht hat. Auf leicht ist das Spiel jetzt deutlich zugänglicher und sollte für jeden machbar sein. Glaube mir, es lohnt sich wirklich.
ein bikini wird reichen
Da kriege ich schon Lust drauf. Bayonetta soll sich warm anziehen.
@bort1978 was ich so von Sifu gelesen habe, sagt mir gar nicht so zu.
Vote for Bort als Maniac Redakteur. ??
Spiel lieber Sifu. Das finde ich deutlich besser. ?
Ich denke ich werde dem ganzen mal ne Chance geben. Ein wirkliches Highlight erwarte ich aber nicht.
Ich habe mich beim Lesen des Tests im Heft schon etwas über die Nennung einiger Kritikpunkte wie z. B. eintönige Level, altbacken sowie Kameraprobleme, aber parallel dazu die sehr hohe Wertung gewundert. Ich hatte aber große Lust mal wieder ein richtig gutes Hack‘n‘Slay zu spielen und habe Steffen da vertraut. Bisher passte es für mich bei seinen Tests immer ganz gut. Dieses Mal leider nicht so recht…
Anfänglich fand ich die Grafik echt schick, aber leider ändert sich das Leveldesign und der Aufbau der Level kaum über die mit 25 Kapiteln sehr umfängliche Kampagne. Mir sind keine tollen Levelideen in Erinnerung geblieben. Das Gameplay wird leider nur sehr selten durch andere Elemente aufgelockert (1 Verfolgung, 1 Fahrstuhlkampf, diverse Erinnerungen untersuchen, das war es glaube schon). Gepaart mit dem monotonen Leveldesign kam da bei mir leider schnell Langeweile auf.
Zudem braucht es eine Weile, bis die Kämpfe mehr Spaß machen. Dazu muss man erstmal einige Waffen bekommen und vor allem beide Charaktere aufleveln. Gerade wenn die kleine Schwester Lute diverse Moves gleichzeitig auf dem Schirm aktiviert geht es echt richtig ab auf dem Bildschirm. Da kommt die Epilepsie-Warnung am Anfang des Spieles nicht von ungefähr. Aber auch an diesem optisch beeindruckenden Schauspiel sieht man sich irgendwann etwas satt. Das lag bei mir auch daran, dass alles eher automatisch abläuft, was Lute betrifft. Es wird ein Kontersymbol angezeigt, man drückt die Kreistaste, den Rest macht Lute.
Zudem habe ich irgendwann gemerkt, dass ich deutlich leichter vorankomme, wenn ich die ganze Zeit nur den Schwertangriff über die Dreieck-Taste nutze. Die anderen Waffen bringen da oft nur bei einigen Gegnerarten einen kleinen Vorteil. Schade, hier bleibt Potential ungenutzt.
Mit der Kamera hatte ich anfangs echt große Probleme. Wenn man da die Empfindlichkeit deutlich hochstellt, geht es aber seeehr viel besser in den Kämpfen, da man die Kamera oft manuell nachjustieren muss.
Ich hatte aber durchaus schon auch Spaß mit dem Spiel, aber nach 1,5 Durchgängen habe ich abgebrochen. Es war mir hauptsächlich zu monoton. Für mich ein Spiel, dass eher im Bereich von 70-75% liegt. Okay, aber schnell wieder vergessen bzw. bleiben eher die Mängel in Erinnerung.