Streets of Rage 4 – im Test (PS4 / Xbox One / Switch)

Thomas Nickel meint: Streets of Rage 4 lässt mich mehr als beeindruckt zurück. Nicht einmal wegen der herausragenden 2D-Grafik oder der exzellenten, treibenden Musik – nein, es ist das Spieldesign selbst. Selten habe ich so eine kompetente und konsequente Mischung aus klassischem Spielgefühl und modernem Design erlebt. Jeder Abschnitt hat seine eigene clevere Idee, jeder Gegnertyp ist auf seine Art interessant. Streets of Rage 4 modernisiert das oft chronisch unfaire Arcade-Prinzip nicht durch überlange Stages oder aufgesetzte RPG-Elemente und führt auch keine unnötigen Defensiv- oder Evade-Manöver ein, stattdessen sind die Levels, Gegner und Bosse hervorragend ausbalanciert und stets fair. Eure Aktionspalette ist hervorragend auf die Herausforderungen abgestimmt, jede auf den ersten Blick fiese Stelle mit der richtigen Taktik und dem nötigen Fingerspitzengefühl prima zu bewältigen. Schon das macht Streets of Rage 4 für mich zur aktuellen Referenz, die fantastische Präsentation zementiert schließlich die Position an der Genrespitze.

Tobias Hildesheim meint: Gott sei Dank sind die Entwickler nicht vor der Schar Fans eingeknickt, die es nach einem reinen Pixel-Look verlangte! Ich finde die gezeichnete Grafik hervorragend, sie sprüht vor Details, man entdeckt immer wieder nette Kleinigkeiten. Und auch spielerisch zaubert mir Streets of Rage 4 ein Grinsen ins Gesicht, obwohl ich eigentlich eher in der Capcom-Prügelecke stehe. Die Levels haben die richtige Länge, die Charaktere spielen sich sehr unterschiedlich und der Anspruch ist fair – zusammen mit Ex-M!-Redakteur Matthias kam ich online ordentlich ins Schwitzen, nicht nur wegen der gelegentlichen Ruckler und einem Verbindungsabbruch. Die Kirsche auf der Sahnetorte sind die freischaltbaren Pixel-Recken aus den alten Teilen. Wer dahinter nur Skins für die modernen Helden vermutet, liegt falsch. Die alten Haudegen verfügen tatsächlich über ihre eigenen Movesets. Toll!