Tales of Zestiria – im Test (PS3)

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Wenn eine langlebige Rollenspielserie in die Jahre kommt, macht sich auch bei manchem Entwickler Nostalgie breit. Bereits Final Fantasy besann sich mit dem neunten Teil auf PSone noch einmal auf die Fantasy-Wurzeln der Reihe. Tales of Zestiria, die 15. sogenannte ”Mothership-Episode” der inzwischen 20 Jahre alten Tales-Serie, lässt ebenfalls die Science-Fiction- und Steampunk-Elemente der letzten Folgen hinter sich und setzt wieder ganz auf klassische Fantasy japanischer Machart.

Der Kontinent Glenwood erinnert in Sachen Landschaft und Architektur vor allem an das mittelalterliche England, zwei Reiche liegen dort miteinander im Clinch. Noch dazu machen Hellions die Welt unsicher – Monster, die durch die negativen Emotionen der Menschen entstehen. Der junge Sorey hat genug von dem Elend und will der Plage ein Ende setzen. Die Voraussetzungen sind gut, immerhin ist er unter Seraphim aufgewachsen – einem übernatürlich begabten Volk, mit dem nur Menschen mit starken spirituellen Fähigkeiten interagieren können.

Der Story-Ansatz ist sehr althergebracht, spielerisch werden dafür in dieser Episode ein paar interessante neue Ideen ausprobiert. Für die Tales-Serie komplett neu ist die Gestaltung des Schauplatzes: Wo frühere Episoden entweder auf Weltkarten oder schlauchartige Verbindungswege zwischen Szenarien setzten, ist die Welt von Tales of Zestiria ziemlich offen und weitläufig. Der Begriff ”Open World” wäre übertrieben, aber der PS2-Klassiker Dragon Quest VIII ist ein recht passender Vergleich. Auch der bisher übliche Kampfbildschirm wurde abgeschafft: Treffen Sorey und Co. auf Monster, ziehen sie direkt die Waffen und hauen dem Gegner in traditionellen Tales-Kämpfen die Rübe ein.

Das Kampfsystem nennt sich dieses Mal ”Fusionic Chain Linear Motion Battle System” und ermöglicht die Verschmelzung von Menschen und Seraph-Protagonisten zu besonders mächtigen Kämpfern: Während Sorey bei einer Fusion mit der eleganten Lailah ein flammendes Riesenschwert schwingt, teilt er nach der Verbindung mit der energischen Edna mit mächtigen Fels-Fäusten aus. Allerdings hat das übergangslose Kampfsystem auch seine Tücken: Die Kamera clippt gerne durch große Gegner hindurch oder verkantet sich an Wänden. Und durch den Schnitt nach Kampfende gibt es eben doch noch einen stark wahrnehmbaren Übergang zwischen Kämpfen und Welterkundung.

Für Freunde japanischer Rollenspiele ziemlich ungewohnt ist die Menge an Ausrüstung, die Ihr regelmäßig findet oder von erlegten Feinden erhaltet. Bald habt Ihr Waffen und Rüstungen vergleichbarer Qualität im Überfluss. Den Unterschied machen die Talente und Boni, die den Gegenständen innewohnen – die Objekte, die Euch am meisten entgegenkommen, legt Ihr an und levelt sie auf, um weitere Talente freizuschalten. Das Skill-System ist ebenso komplex wie durchdacht: Wer sinnvoll Talente kombiniert, freut sich über Status-Boni oder Extra-Fähigkeiten. Gegenstände, die Euch nicht weiterhelfen, macht Ihr zu Geld oder gebt sie den jeweiligen Herren einzelner Landstriche, um diverse Hilfen zu erhalten: Teleportation zwischen Speicherpunkten wird billiger, mächtigere (und damit einträglichere) Gegner können bekämpft werden etc. Diese und andere nützliche Goodies und Komfortfunktionen machen Euch das Abenteurerleben gleich angenehmer.

Kommt das Spielsystem sehr durchdacht rüber, überrascht Tales of Zestiria an anderen Stellen mit diversen Schwächen. Während die Figuren selbst gut geschrieben sind, kann die eigentliche Geschichte nicht so mitreißen. Zu guten Teilen liegt das auch am eher schwachen Bösewicht, der kaum einmal den Weg der Helden kreuzt und lediglich einen nennenswerten Handlanger hat. Zudem finden sich technische Mängel: Mit seinen seltsam blassen Farben wirkt die Welt von Tales of Zestiria oft eigenartig steril und nichtssagend, noch dazu plagen das Spiel ein paar unschöne Grafikfehler: Der schon in der Tokyo-Game-Show-Version spürbare späte Grafikaufbau wurde leider nicht optimiert. Ständig materialisieren sich Steine, Büsche oder Gräser vor Euch, beim Marsch durch ein hübsches Kornfeld passiert das teilweise in kürzester Entfernung zu Eurer Figur – das sollte die PS3 eigentlich besser können! Mehr Arbeit wurde in die Protagonisten gesteckt, diese überzeugen vor allem in den Zwischensequenzen mit sehr gutem Mienenspiel.

Eine Warnung sei ausgesprochen: Ohne profunde Japanisch-Kenntnisse habt Ihr mit Tales of Zestiria nicht viel Spaß. Es gibt viele komplexe Features zu meistern, und wer die Interaktion der Figuren nicht versteht, dem entgeht ein großer Teil des Charmes. Wartet also am besten auf die wohl im Sommer erscheinende, lokalisierte Fassung. Und vielleicht ist sogar an den Gerüchten über eine PS4-Umsetzung etwas dran – dann ginge es auch ohne Fade-in-Probleme und hoffentlich mit kräftigeren Farben!

Thomas Nickel meint: Es ist doch immer wieder mal schön, eine durch und durch klassische Fantasy-Welt zu bereisen, sich in komplexen Spielsystemen zu verlieren und der witzigen Interaktion der Protagonisten zu folgen. Trotzdem wird die Episode zum 20. Geburtstag der Tales-Reihe den hochgesteckten Erwartungen nicht ganz gerecht: Keine Frage, Tales of Zestiria ist ein richtig gutes JRPG mit sympathischen Figuren und einem exzellenten Kampfsystem. Doch die unerwarteten Technikschwächen, die wilde Kampf-Kamera und die nicht so ganz runde Handlung trüben den Gesamteindruck. Ist die PS3 hier überfordert? Oder wurde das Spiel verfrüht ausgeliefert? Es wäre schön, wenn Bandai Namco für die Veröffentlichung im Westen in ein paar Monaten noch nachbessern könnte. Und wenn ich schon Forderungen stelle: Bitte haltet dieses Mal Tommy Tallarico wieder vom Vorspann fern, ja?

  • tolle Mimik der Figuren
  • übergangslose Kämpfe
  • große, offene Szenarien
  • recht lasche Hintergründe
  • anstrengende Kamera
  • Schwächen in der Story

Das neueste ”Tales” gefällt mit toller Welt, charmanten Figuren und actionreichen Kämpfen, hat aber technische und inhaltliche Schwächen.

Singleplayer83
Multiplayer
Grafik
Sound
Seska1973
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Seska1973

*Update* (Für die Leute die es Verfolgen und ich will den Live Redakteuren ned Stören):Es wird eine Collections Edition für Europa geben und was mehr.Quelle: [url=http://www.animenewsnetwork.com/news/2015-07-02/tales-of-symphonia-hd-gets-pc-release-tales-of-zestiria-gets-collector-edition-in-europe/.89980]Klick mich![/url]

Gast

Xillia 1 hat mir sehr gut gefallen – den zweiten Teil musste ich leider auslassen, da mein PS3 zu dem Zeitpunkt den Geist aufgegeben hatte. Mein persönlicher Favorit ist und bleibt Symphonia, dann Vesperia, Xillia, Eternia, Graces und Hearts.Ich liebe immer diese Gespräche zwischen den Charakteren wenn man auf Reisen ist – ich finde davon können sich andere RPGs was abschauen – meistens ziemlich belanglose Dialoge, zugegeben, aber sehr witzig geschriben und immer auch zur jeweiligen Situation passend – ich finde dadurch gewinnt die Spielwelt an Leben und auch die Charaktere an sich.Mir persönlich gefällt an Tales auch immer die märchenhafte Atmosphäre und auch die Tatsache, dass es seinen Wurzeln treu bleibt.

Seska1973
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Seska1973

[quote=frankinc]

Vielen Dank für die Antworten.
Nun das erinnert mich doch stark an White Knight Chronicles 2. Erster Teil mit Spass gespielt, beim zweiten läuft man durch dieselben (!) Locations wie im ersten Teil, was soll denn das.
Dieselben Gegner mal grün, mal grau, mal braun.. mit den identischen Manövern..

Ich schliesse daraus, wenn Tales of Xillia, dann eher Teil 1 🙂

[/quote]Ja ich kenne das Gefühl. Gute Level Tipp. Diese Höhle wo es diese komischen Undead Drachen gibt, dort ist Gut exp zu machen am Anfang

frankinc
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frankinc

Vielen Dank für die Antworten.Nun das erinnert mich doch stark an White Knight Chronicles 2. Erster Teil mit Spass gespielt, beim zweiten läuft man durch dieselben (!) Locations wie im ersten Teil, was soll denn das.Dieselben Gegner mal grün, mal grau, mal braun.. mit den identischen Manövern..Ich schliesse daraus, wenn Tales of Xillia, dann eher Teil 1 🙂

Ullus
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Ullus

@ frankinc: Das kommt drauf an mit dem Xilia 1 und dem Xilia 2 !ich hab mir den 2er nie geholt, aus einem einfachen Grund, der recycelt alles aus Teil 1, fast die gesamte Spielwelt, die Locations, sogar die meisten Monster, sowas von Langweilig, das ist p

DerPanda
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DerPanda

@frankincdu kannst schon Tales of Xillia 2 spielen ohne den ersten zu kennen, da es ja eine ganz andere story ist. nur zum 100% verständniss bei einigen insidern im spiel wäre es schon nötig Tales of Xillia gespielt zu haben. ich sehe da eigentlich kein

frankinc
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frankinc

Danke für die Tipps.Ich hatte bisher Final Fantasy 13, Resonance of Fate und White Knight Chronicles in dieser Generation gespielt.Final Fantasy X/X-2 Remaster, Ni No Kuni und Star Ocean liegen noch hier rum :)Zudem noch Ys und Persona 4 für die Vita.Wenn ich’s mir recht überlege, gibts also doch einige Titel :)Dann werde ich mir mal überlegen müssen, mit welchem Teil ich die Tales-Serie starten werde..Xillia 2 sollte man wohl nicht spielen, ohne Teil 1 gespielt zu haben?

Red XIII
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Red XIII

Also ich freu´ mich drauf.Bin mit der Tales-of Reihe zwar erst mit Xillia in Berührung gekommen; die seitdem durchgezockten Teile (Xillia 1+2, Graces f und Vesperia) gefielen mir jedochdurch die bank gut bis sehr gut.

Seska1973
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Seska1973

Manchmal beneide ich leute die Japanische Spiele verstehen und spielen können. So nun beneide ich 10 Minuten lang den Redakteur…..(nach 10 Minuten)…. und hoffe das es ein Europa Release bekommt. Ich habe es nicht mehr drauf, die US Spiele zu importieren.. Früher, ja aber heute, nein

Ullus
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Ullus

@ Panda: Stimmt, aber glaub mir , es gibt ein Tales das wirklich grauenhaft ist, Tales of the World für die PSP, da ist nix drin, wirklich nix drin, was die Tales Games beliebt und gut macht ! Meine persönlichen Tales Lieblinge sind das Tales of Eternia a

DerPanda
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DerPanda

@frankincja die spielzeit ist natürlich schon etwas höher^^ aber alleine Tales of Symphonia für 20€ ist schon klasse und vileicht pakt dich die serie ja :Djetzt wird natürlich hier vom nummer eins jrpg experten der alles weiss Tales of Graces F als müll

Ullus
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Ullus

[quote=frankinc]

@derpanda
Danke, ein preislich attraktives Angebot.
Nur dann bin ich wohl auch gleich bei >100 Std. 🙂
Fragt sich, ob diese Compilation oder Xillia
Tales of Xillia 2 gibts hier auch für einen 20er, aber ich nehme an, da müsste man Teil 1 gespielt haben..
Oder doch auf Zestiria warten.. :))

[/quote]Das Xilia 1 ist ein gutes JRPG, aber qualitativ ist das alles kein Vergleich zu den glorreichen umschlagbaren Klassikern der PS One und PS2, alternativ kann man auch das charmante Ni No Kuni empfehlen und das Atelier Shalie Alchemist of the Dusk Sky ( schönes Teil, echt gut ) auch noch, das Star Ocean der PS3 ist auch gerade noch passabel ausgefallen (ansonsten auf der PS3 gibt es ja bekanntermaßen nicht gerade vieles an Jrpgs ! Den Rest an Jrpgs auf der PS3 muss man nicht spielen, die sind gelinde ausgedrückt nicht das Wahre, hüllen wir mal den Mantel des Schweigens darüber, da investiert man die Zeit nebenbei lieber in gute Spiele ! 😉 Achtung: Das Tales of Graces F ist Müll, die Symphonia Collection ist gut, durch die beiden Gamecube Klassiker, die reißen vieles raus !

frankinc
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frankinc

@derpandaDanke, ein preislich attraktives Angebot.Nur dann bin ich wohl auch gleich bei >100 Std. :)Fragt sich, ob diese Compilation oder XilliaTales of Xillia 2 gibts hier auch für einen 20er, aber ich nehme an, da müsste man Teil 1 gespielt haben..Oder

DerPanda
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DerPanda

@frankinces gibt eine kleine Tales of Collection mit Tales of Graces F und den beiden Tales of Symphonia teilen für PS3 kostet im laden 19,99€http://www.amazon.de/Tales-Graces-Symphonia-Chronicles-Compilation/dp/B00UA7N2KI/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=143195667

frankinc
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frankinc

InteressantObwohl ich gerne jrpg’s mag, ist die Serie bisher an mir vorbeigegangen..Kann jemand einen Titel für PS3 als Einstieg empfehlen?Xillia schreckt mich etwas ab, da es zwei Teile gibt, also wohl gleich so 100 Std Umfang..Meines Wissens gibts Graces F, Symphonia Chronicles und Xillia 1+2Sehr viele jrpg’s gibt’s ja nicht mehr sonst, insofern grundsätzlich schön wird die Serie fortgesetzt

Ullus
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Ullus

Gefällt mir jetzt von der ganzen Art her besser als das solide Xilia, technisch lässt es aber arg zu wünschen übrig, wirkt irgendwie lieblos, so leer und beliebig , das hängt aber auch an der Gewohnheit und an der mittlerweile bevorzugten PS4, find es auch wieder arg generisch, immer dasselbe stilistisch, ohne die gewohnten Designgrenzen mal etwas weiter ausdehnen zu wollen, aber die Japaner können, bzw wollen sowas nicht, der Test ist gut geschriebenen, die Bewertung find ich jedoch etwas zu hoch, speziell für die japanischen Version, schätzungsweise wird die US Fassung knappe 80% abräumen !

Max Snake
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Max Snake

Wird dadurch die PS 4 Version besser?

DerPanda
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DerPanda

mir ist es egal^^ wenn eine PS4 version kommt werde ich zu der greifen. ist für mich aber nicht zwingend notwendig. gekauft wird es zu 100%

Gast

ich will es für PS4 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!