Ys: Memories of Celceta – im Test (PSV)

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In Europa bekam man jahrelang so gut wie nichts davon mit, aber tatsächlich ist Ys eine von Japans dienstältesten und umfangreichsten Action-Rollenspiel-Reihen und bietet neben Dragon Quest wohl auch die größte Serien-Kontinuität. Entwickler Falcom versucht nicht, mit jedem weiteren Teil die Reihe neu zu erfinden oder zwanghaft vermeintliche Innovationen in das bestehende Konzept zu quetschen. Stattdessen hängen die sieben Ys-Episoden, die Prequels und Remakes nicht nur inhaltlich eng zusammen, auch spielerisch zieht sich ein roter Faden durch die komplette Serie. Diese strikte Linie sollte neue Spieler aber nicht abschrecken – denn auch wer die ersten Teile nicht kennt, hat bei späteren Episoden ebenso viel Durchblick wie Spielspaß.

Wie kommt’s? Ys erzählt zwar Episode für Episode Geschichten aus dem Leben des rothaarigen Abenteurers Adol Christin, nutzt aber eine Herangehensweise, die weniger an den erdrückenden Kontinuitätszwang klassischer Marvel-Comics, sondern eher die Abenteuer von James Bond oder Barbar Conan erinnert. Jedes Abenteuer steht für sich und bietet eine in sich abgeschlossene Geschichte, die Einsteiger in aller Ruhe in die Ys-Welt einführt und für Serienkenner immer wieder spannende Aha-Effekte bietet. Daher ist es auch egal, mit welchem Ys Ihr beginnt. Und deshalb eignet sich auch Ys: Memories of Celceta, eine Neuauflage der vierten Episode, die chronologisch eigentlich zwischen den Ereignissen der Teile 2 und 3 angesiedelt ist, ohne Weiteres zum Einstieg.

Bringen wir das größte Klischee direkt auf den Tisch: Zu Beginn von Memories of Celceta leidet Adol Christin an Amnesie, der Modekrankheit schlechthin unter japanischen Rollenspiel-Helden. Da gibt es nur ein sinnvolles Gegenmittel: Gemeinsam mit seinem Kumpel Duren wagt sich Adol erneut in die Wälder, um seine Erinnerungen zu finden und dabei am besten noch den Geheimnissen von Celceta auf die Spur zu kommen.

Das klingt abgedroschen, ist aber ein kluger Schachzug: So wird die Figur Adol nicht nur Einsteigern nähergebracht, auch spielerisch hat das Auswirkungen. Immer wieder findet Ihr Erinnerungsfetzen, die nicht nur die sympathisch erzählte Handlung ergänzen, sondern auch Adols Charakterwerte steigern.

Wie in der PSP-Episode Ys Seven seid Ihr stets im Team unterwegs, jede spielbare Figur hat eigene Angriffe und Spezialmanöver. Auf Knopfdruck wechselt Ihr die kontrollierte Figur, Mitstreiter übernimmt die meist überzeugend agierende künstliche Intelligenz. Adols Schwert ist effektiv gegen Monster mit weicher Haut, Durens Fäuste zerschmettern gepanzerte Gegner und Karnas Wurfmesser machen fliegendem Gezücht das Leben schwer – wer die Monster mit der richtigen Figur erlegt, freut sich über eine Extraportion Rohstoffe. Die können in Städten aufgewertet, verkauft und in Waffen geschmiedet werden. Der Rest der Formel ist bekannt: Gegner bringen Erfahrung, Ihr levelt auf und werdet zunehmend stärker. Zudem findet Ihr in den Labyrinthen nützliche Gegenstände, die neue Wege eröffnen oder praktische Fähigkeiten verleihen, über diverse Subquests stockt Ihr Euren Geldvorrat auf. Saubere Attacken füllen die Leiste für Spezial- und Super-Manöver. Weicht Ihr gegnerischen Angriffen in letzter Sekunde mit einer Hechtrolle aus, wird für einen Moment die Zeit verlangsamt und Ihr könnt Eurem Gegenspieler ein paar besonders saftige Treffer einschenken. All diese Systeme greifen überzeugend ineinander und sind zwar nicht neu, aber so souverän und vor allem dynamisch umgesetzt, dass sich Memories of Celceta enorm frisch und locker anfühlt.

Richtig lebendig wird das neue Ys durch die überzeugend dargestellte Welt: Die Wälder von Celceta wirken mit ihren zahllosen, oft ziemlich gefährlichen Monstern ebenso mysteriös wie bedrohlich. Siedlungen, die Ihr entdeckt, fügen sich harmonisch in die Welt ein, und auch Freunde und Feinde, die Ihr im Verlauf des Abenteuers kennenlernt, sind interessante und vielschichtige Figuren. Ehe Ihr Euch verseht, seid Ihr schon tief in der Handlung drin und wollt unbedingt wissen, wie Adols Abenteuer in Celceta endet. Darüber fällt es nicht mehr schwer, die eher mäßige Technik zu verzeihen: Memories of Celceta arbeitet offensichtlich mit der schnell auf die Vita portierten Engine von Ys Seven – Figuren und Hintergründe sind auf PSP-Niveau und werden von ein paar Filtern und Grafikeffekten leidlich kaschiert. Auch die Bildrate kommt bei mancher simplen Kamerafahrt ins Stocken – da könnte die Vita doch einiges mehr. Zum Glück stehen diese Probleme dem sympathischen Abenteuer nur in wenigen Ausnahmefällen mal im Weg.

Thomas Nickel meint: Schön, dass die jüngste Ys-Episode wieder regulär auf Datenträger nach Europa kommt! Und noch schöner, dass Memories of Celceta dem guten Ruf der Serie voll und ganz gerecht wird. Die Musik rockt, die Figuren sind sympathisch, die Handlung ist fesselnd und die Action kommt schnell und dynamisch rüber. Tatsächlich kann kein anderes Action-Rollenspiel mit den schnellen Ys-Kämpfen mithalten: Vor allem das permanente Wechseln der Figuren, um jeden Gegner mit der optimalen Waffe auszuschalten, geht schnell in Fleisch und Blut über. Schade nur, dass Falcom die Grafikmöglichkeiten der Vita nicht konsequenter nutzt: Dank OLED-Display gefallen zwar leuchtende Farben und aufgeräumte Menüs, der Spielegrafik sieht man jedoch die PSP-Verwandtschaft deutlich an. Dem Spaß tut das aber keinen Abbruch. Nach Persona 4: The Golden hat die Vita ihren nächsten Rollenspiel-Kracher, der Euch über Wochen hinweg beschäftigen wird.

  • spektakuläre Bosse
  • herausragender Soundtrack
  • dynamischer Heldenwechsel
  • unaufdringlicher Touchscreen-Einsatz
  • flexibles Crafting-System

Dynamisches Action-Rollenspiel, das grafisch zwar Wünsche offen lässt, aber mit exzellenter Spielbarkeit und famoser Musik punktet.

Singleplayer85
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

ich hoffe inständig, dass das Game alsbald auch auf PSTV spielbar sein wird – ich bin großer Fan der Ys Reihe und habe mich extremst auf diesen Teil gefreut – die PSTV Kompatibilität steht allerdings immer noch in den Sternen … leider!!! 🙁

Shihayazat
I, MANIAC
Shihayazat

Also ich kann nur bestätigen, was im “”Meinungskasten”” geschrieben wurde.Dieser Teil war auch mein erstes Spiel aus der Reihe und ich bin heilfroh, dass ich vor Weihnachten zufällig die Silver Anniversary Edition für (meiner Meinung nach) günstige 52,57€ bestellt habe.Mittlerweile habe ich das Spiel einmal durch und bin begeistert. Alleine wegen Ys und Persona4 hat sich die Anschaffung der Vita für mich schon gelohnt :)P.S. Sorcery Saga (US Import) bin ich noch unschlüssig, was ich davon halten soll…bis jetzt ist es nett….mehr aber nicht. Ich habe allerdiungs auch noch nicht viel Zeit investiert.

NanoEX
I, MANIAC
NanoEX

Ist schon längst beschlossene Sache bei mir. Aber die Wertung ist echt nicht schlecht! Wenn denn noch Demon Gaze, FF10/10-2 HD Remake, Sorcery Saga (gibts ja schon als Import) und Disgaea 4 (und alle Rollenspiele, die ich jetzt vergessen habe) erscheinen, habe ich ein echtes PSV Backlog- Deluxe- Problem. O_O’

frankinc
I, MANIAC
frankinc

Ist bereits bei mir eingetroffen!

Barrick
I, MANIAC
Barrick

Ich werds kaufen. 2 mal.

WolfBurrito
I, MANIAC
WolfBurrito

der soundtrack von ys fand ich schon immer geil ^^ aber zurzeit wird man wieder mit neuen games zugeschüttet,da kommste einfach nicht mit 🙂

Kakyo
I, MANIAC
Kakyo

huch das hat ich irgenwie gar nicht auf dem schirm!schaut aber interessant aus! – hab allerdings noch nie nen Ys titel gespielt.

oc1d
I, MANIAC
oc1d

neeein, bald brauch ich echt ne Vita, wenn dann noch Phantasy Star kommt!!