Actionfilme vor der Apokalypse

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  • #900878
    tetsuo01tetsuo01
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    http://www.zeit.de/kultur/film/2013-07/hollywood-blockbuster-studios-flops-filmbranche

    Eigentlich ist das ziemlich wahr. Noch nie gab es soviele, so schlechte blockbuster. Selbst frühere Kracher wie Stirb Langsam sind zu hohlen Bilderwiederholungen verkommen.
    Das ganze hat ziemlich starke Parallelen zur Videospielindustrie, da läuft es mittlerweile ähnlich ab…

    #1145243
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Da ist durchaus was dran, nur würde ich z.B. die letzten Spielbergs alle in genau die Kategorie einstufen, Licoln hab ich noch nicht gesehen.

    Der Rest war aber so lala bis naja.

    Das Problem ist auch nichtmal das Popcornkino an sich, sondern dass verdammt viele Blockbuster einfach langweilige Retortentitel geworden sind. Sicher gibt es genug Highlights und Filme, die einfach Spaß machen, der erste Iron Man, Avengers, Despicable Me 2, letztens gesehen, oder sogar Blockbuster mit einem gewissen Anspruch, wie Nolans Batman.

    Nur haben aus meiner Sicht gerade Spielberg und Lucas nach ihren letzten Filmen kein echtes Recht zur Kritik, Lincoln weil noch nicht gesehen mal außen vor.

    Leider, und das ist der Knackpunkt, ziehen viele von den Schrottbustern gerade Publikum an. Die Hard 5 ist schonmal erfolgreicher als Red 2, obwohl Red 2 garantiert der bessere Film ist. Fast 6 ist bei aller Liebe sicher wieder nicht besonders anspruchsvoll, weltweit 770 Millionen. Und vor gar nicht allzu langer Zeit, da war ein Transformers 3 supererfolgreich, weswegen Transformers 4 praktisch vor der Tür steht.

    #1145244

    Hat Lucas außer Star Wars und Indy überhaupt irgendetwas sehenswertes gemacht? Bei Spielberg gebe ich den Captain Recht. Cloud Atlas fand ich langweilig. Welcher Film mir letztes Jahr richtig gut gefiel war Argo, außerdem Dredd als Blockbuster.

    Dieses Jahr gab es neben Last Stand (und das soll was heißen) aber noch keinen Film, den ich das Prädikat sehenswert geben würde.

    #1145245
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Fast 6 soll allerdings gar kein übler Actionfilm sein.

    Zum Thema, ich hatte das auch schon lang und breit erörtert und spiel mal Copypaste

    ChrisKong wrote:

    @Harrikules

    Zum Kino, na abstrafen vielleicht nicht gerade, aber wenn ich mir so ansehe, was ich hier von den letzten paar Jahren noch alles rumstehen habe, ohne es angesehen zu haben, dann frage ich mich manchmal schon, warums mich nicht eher juckt. Wenn ich allerdings von einer interessanten Serie höre, dann entsteht dieses Bedürfnis viel eher.

    Das schlimme an neueren Kinofilmen ist nicht, dass sie absolut vorhersehbar sind, das waren viele ältere Lieblinge auch schon, nein, die Charaktere sind so schablonenhaft und schlecht geschrieben, dass sie einen kalt lassen. Die ganzen Charakterdarsteller emigrieren ins Fernsehen, hören auf oder sterben weg, was nachkommt sind profillose Schönlinge, die von Schauspiel nur entfernt Ahnung haben. Schuld sind Studios die analog zu Publishern scheinbar ihre Erfolgsformel aus der Schublade ziehen und fertig, Innovation ade.

    Drum kann man heutzutags nur auf eine gescheite Vorlage hoffen, denn die Schauspieler alleine könnens nicht mehr richten. Was die guten Actionfilme der 80er von den schlechten der Neuzeit abhebt, probier ich mal an einem kleinen Beispiel zu verdeutlichen.

    Stirb Langsam 1:

    Der Antagonist wird von einem Schauspieler verkörpert, der diese Bezeichnung verdient und nicht nur einfach böse dreinschauen tut. Von überdimensionierter Charakterisierung sind wir weit entfernt, aber die Schurken geben etwas mehr her, als das übliche Kanonenfutter. Als sich die Terroristen auf die Stürmung durch das SWAT-Team vorbereiten, sieht man als Beispiel einen der Schurken, wie er sich umschaut, nicht dabei ertappt zu werden, wie er ein Snickers stibitzt. Es sind solche kleinen Szenen, die eine tatsächliche Bereicherung darstellen.

    Die Musik, in dem Fall genial orchestriert von Michael Kamen, untermalt akustisch die Höhepunkte und trägt viel zur Stimmung mitbei und darf als zusätzlicher Spannungsfaktor gewertet werden. Hier scheitern mMn schon die meisten neueren Actionflicks, brauch ich wirklich die ganze Zeit Nu-Metal-Sound wenn mit UZIs rumgeballert wird? Für mich der Stimmungskiller in Filmen wie der Resireihe und der Underworld-Flicks. Passend das bei beiden Reihen jeweils die Bummsnudeln der Regisseure in Lederkluften inszeniert werden, ein Schelm wer böses dabei denkt.

    Was uns schon zu nächstem Punkt führt. Der Held trägt Blessuren davon, ist nicht immer Übermensch und die handfeste Action wirkt auch ein Stück weit realer, als dieses dämliche Wire-Fu, dass vorallem westliche Darsteller in die Ecke der Unglaubwürdigkeit verdonnert. Am schlechtesten ausgeführt in 3 Engel für Charlie, so mies, dass man abschalten will.

    Länge ist kein Garant für filmische Qualität, Bad Boys 2 und Fluch der Karibik 1 werden am Ende nochmals um eine künstliche halbe Stunde verlängert, die Überhaupt nichts zur Atmo, schauspielerischen Leistungen, Story oder sonst was beiträgt. Stirb Langsam ist keine Sekunde zu lang und doch findet man hier sehr viel Zwischenmenschliches, mehr als in allen Bay, Bruckheimer und W.S. Anderson Filmen zusammen.

    Ich denke, dass die Gewichtung der einzelnen Punkte verschieden ist. Man versucht einfach alles ein wenig auf lässig zu trimmen, hat im Kern aber nicht begriffen, was den Charme der alten, guten Actionfilme ausmacht.

    Darum scheitern ja auch die Fortsetzungen der älteren Actionreihen meist so grandios, Beispiele gefällig: Stirb Langsam 4 und 5, Lethal Weapon 4, Indy 4, Terminator 4, usw. Per se gibts natürlich viel schwächere Filme, aber anhand meines Vergleichsbeispiels, kann man sich ja selbst ein Bild machen, ob er den Vorgaben eines Stirb Langsam 1 Filmes gerecht wird.

    Mit noch mehr Overthetop-Action-Bling-Bling ist es halt einfach nicht getan. Zayas ist schon in Dexter eine absolut schauspielerische Niete und den gleich noch zum Hauptbösewicht von Expendables 1 zu machen spricht Bände. Der wirkt wie ein Furz unter der Kuscheldecke im Vergleich zu einem Malkovich aus Conair z.B..

    Holt euch ein paar fähige Drehbuchautoren, sonst braucht ihr mit Filmen gar nicht erst anzufangen und erspart uns diese Pinup-Boys und schauspielerischen Leichtgewichte, die könnt ihr getrost bei Meyer-Roman-Verfilmungen verheizen.

    Die Leinwand soll knistern, ich will unter Anspannung stehen und nicht auf die Uhr schauen, in der Hoffnung bald erlöst zu werden von dem Gezeigten.

    Das wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis das Kino sich mal wieder in die richtige Richtung bewegt, und wenn mans da hintreten muss, dann soll es so sein.

    Edit: @Sauerland Ja American Graffiti und THX 1138, schade besinnt er sich nicht darauf zurück. München von Spielberg war nicht schlecht. Ansonsten sind mir seine Filme jüngst mit zuviel Pathos überladen (den Pferdefilm dürfte nicht mal Aeon gutgefunden haben).

    #1145246
    HarrikulesHarrikules
    Teilnehmer

    Ich bin ja von natur aus eher kein “Blockbuster” Kinogänger und auch kein Action Fan aber zuletzt haben mir gerade die Marvel/Anvengers Filme sehr viel Spass gemacht Thor, Iron Man1+3 und The Avengers waren alle ein großer Spass von den ganzen Animationsfilmen wie Ich, Ralph, und wie sie alle heissen mal abgesehen.
    Und über das Thema das Kino immer formenhafter wird reg ich mich glaub ich schon mein ganzes Leben auf…
    zu gut Deutsch es kam mir schon immer so vor, und doch gibt es immer noch FIlme wie Inception oder Fight Club die mir einfach die Schuhe ausziehen und mir eine grund geben Filme zu lieben. Klar lässt sich jetzt gutes Geld mit F&tF6 (unglaublich!) verdienen aber mei wenn die ganzen Trottel die den Film schauen dann nicht bei mir im Kino sitzen wenn ich zb. Immer Ärger mit 40 anschaue (mein bisherigers Jahrehighlight) hab ich ja auch einen Vorteil davon;)
    Ausserdem finde ich das es eher ein gutes zeichen ist wenn Filme wie Wolferine2, After Earth und kosorten an der Kinokasse scheitern dann fällt den Studios vllt. mal wieder ein das sie wieder gute Geschichten erzählen sollen und nicht nur dei Effekte knallen lassen müssen.

    #1145247
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Die Studios und ihre hohlen Manager sind ja mit das Problem. Da sehe ich den Hauptunterschied zu den Fernsehserien, dort hat der Showrunner, der federführend ist bei den Drehbüchern, das sagen und nicht ein Gewinnmaximierer aus der Retorte.
    Fight Club, der ja in meiner 21 List ist, der stammt aus den 90ern, aber lassen wir das :-)
    Die ganzen Superheldenmovies machen mich gar nicht mehr an, obwohl sie nur darauf warten, angeschaut zu werden. Da interessiert mich Kickass 2 noch am meisten.

    #1145248

    Ich mag eigentlich Action Filme, aber Sonderbergh hat einfach Recht mit seinem Begriff “mayhem porn”. Irgendwie hatten die 80er Jahre Horror und Action Streifen mehr Stil und Charakter als der aktuelle boom-kill-fuck-and-say-a-one-liner-Film. Mag gerne Filme, über die man diskutieren und nachdenken kann, quasi der Nachbrenneffekt eines Filmes.

    #1145249
    tetsuo01tetsuo01
    Teilnehmer

    Mir wird das auch langsam zuviel mit den superhelden und comic verfilmungen. Was ich vor allem traurig finde ist das viele profilierte Schauspieler auf den blockbusterzug aufspringen und sich damit quasi ihr lebenswerk zerstören. Ein gutes beispiel ist hier nicholas cage, der arbeitet nur noch für die kohle und nicht mehr für die kunst. Wenn man schrott wie ghostrider, knowing und besonders das oberhohle zauberspektakel duell der magier ansieht fragt man sich ob so ein typ seine rollen wirklich nur noch nach gagen aussucht. aber da gibts viele, auch de niro hat sich in den letzten jahren mit seichten komödien nicht gerade mit ruhm bekleckert. wer kino mit verstand und herz will muss im indipendentbereich bleiben. Hollywood ist mittlerweile total ausgehöhlt…

    #1145250
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Alle Schauspieler, die ein wenig Anspruch suchen, arbeiten beim Fernsehen. Steve Buscemi bei Boardwalk Empire, Kevin Spacey bei House of Cards, etc. Immer mehr wechseln zum Fernsehen.
    Drum reg ich mich auch nicht mehr gross auf, so kann ich wenigstens auf TV-Serien ausweichen, das wär auch meine Empfehlung an dich.

    #1145251
    HarrikulesHarrikules
    Teilnehmer

    Kinder ihr kappiert nicht was ich eigentlich meinte oder?
    Glaubt mir in den 90ern und den 80ern auf jeden Fall haben sich Leute schon über das selbe Thema aufgeregt und so wird es auch immer sein und @Kong das Fight Club aus den 90ern ist ist mir sehr bewusst aber auch nur ein Beispiel für einen grossen Film ohne Blockbuster abitionen und solche Filme wird es immer geben. Und solange so ein Film “nur” 10 Mio kostet aber halt 20-30 Mios einspielt wird sowas auch immer noch finanziert. Und was sollte überhaut so schlimm daran sein wenn die GAAAAAANZ großen Blochbuster wegfallen? Es gibt keine Actionfilme mehr?…. äääääh neee ich sag nur der erste Hellboy was hat der gekostet? Ich glaub irgendwas unter einer Mio…. aber ich kann mich auch irren. Und wer Bock drauf hat bekommt immer noch sein Filmchen.
    Zu gut Deutsch ich halte Spielberg und Lucas halt einfach nur für alte Schwarzmaler die nicht verstanden haben das sich das Kino auch ohne sie weiterdrehen wird.

    #1145252
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    äääääh neee ich sag nur der erste Hellboy was hat der gekostet? Ich glaub irgendwas unter einer Mio.

    Sorry ich hab nachgesehen 66 Millionen USD.

    Wer redet überhaupt von Spielberg und Lucas?

    Ja wird immer wieder auch sehenswerte Filme geben, aber es gibt ja gute Alternativen, darum spielts doch keine grosse Rolle. Die Kreativen toben sich halt woanders aus.

    #1145253
    HarrikulesHarrikules
    Teilnehmer

    @Chris
    wegen Hellboy kann sein das ich auf eine Urban Myth reingefallen bin
    oder meinst du den Zweiten Teil? Der war wirklich teuer aber leider nicht besser…
    Egal ich! rede von Lucas und Spielberg da die zusammen mit Tetsuo die Diskussion hier losgetreten haben und ich gebe ihnen halt nicht recht im sinne von die Kreativität wird aussterben das wird niemals passieren denn es wird immer ein kleiner idealistischer Junge kommen und einfach einen tollen Film drehen den sih die Leute im Kino anschauen wollen.

    #1145254
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Auch das habe ich im Zusammenhang mit Videospielen schonmal thematisiert. Da mache ich sogar den Konsumenten als Problemfaktor aus

    Zu Hellboy hier

    #1145255
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    @Sauerland: Das mit Cloud Atlas bezieht sich jetzt nicht direkt auf Spielberg, oder? Hab mir den noch nicht angeguckt, von daher sag ich dazu erstmal nix.

    Dredd hat “nur” 50 Millionen gekostet. Leider im Kino gefloppt. Zeigt aber, dass man mit nicht ganz so aufgeblasenen Budgets auch was ordentliches machen kann.


    @Harrikules
    : Klar, der formelhafte Aufbau ist überhaupt nicht neu, momentan aber häufiger mal sehr einseitig, etwa bei Michael Bay wirklich nur eindimensional. Fakt ist aber, das kommt durchaus noch an.

    Ganz allgemein, ich hatte dieses Jahr bei meinen genau zwei Kinobesuchen durchaus meinen Spaß. Aber bei Star Trek – Into Darkness wäre in einigen Szenen weniger mehr gewesen, das Drehbuch hat Logiklöcher wie ein Emmentaler und der Schurke hätte ruhig noch erheblich mehr zeigen dürfen. Ok, Benedict Cumberbatch hat selbst so schon Chris Pine an die Wand gespielt.

    Das größte Problem sind denke ich die Megabudgets. Die sorgen dafür, dass Filme extremst Massenkompatibel sein müssen. Kommen sie nicht bei der großen Masse an hat man gewaltige Probleme.

    RED oder auch Dredd mit eher mittleren Budgets von 50-60 Millionen müssen von vornherein nicht so massenkompatibel sein, dürfen auch mal etwas mehr experimentieren usw., da reichen eben auch mal 100 bis 200 Millionen Einspielergebnis für einen Erfolg.

    Wünschenswert wäre auch, dass Filme der Größenordnung in den Kinos selbst nicht so untergehen. Serenity hätte ich mir 2005 gerne im Kino angesehen, lief aber von zwei Multiplexen in relativer Nähe nur in einem, und auch das nur recht kurz. Stattdessen werden da Blockbuster gerne mal in zwei Sälen gezeigt, die beide nicht richtig voll sind. Läuft der Film kaum irgendwo, dann kann man auch nicht auf hohe Einspielergebnisse kommen.

    #1145256
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Das Geld sitzt ja nicht so locker, da gehen viele auf Nr. sicher, darum rennen die Leute lieber in Blockbuster, statt mal was auszuprobieren. Manchmal hilft Mundpropaganda.
    Beispiel (haha, wieder einer aus meiner Liste) Memento. Ich kenne welche, die sind mehrmals ins Kino gerannt. Ich hab den erst als DVD erlebt, weil er mir empfohlen wurde. Dieser Film hat sicher so gut wie gar nichts gekostet. Aber ansehen könnte ich mir den immer wieder. Das ganze Ausmass dieser genialen Geschichte erschliesst sich erst bei mehrmaligem Ansehen.
    Und er probiert auch nicht einen auf pseudointelligent zu machen, dieser Film ist intelligent. Die Methode mit der die Immersion erreicht wird, schlicht ein Geniestreich.
    Es geht völlig ohne diese übertriebene Effekthascherei, die hat letztlich nur zur Übersättigung geführt.

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