Retrostunde

[captain carot]

Hab jetzt von meiner kompletten PS1 und PS2 Sammlung endlich mal Images erstellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein paar meiner Discs gerade bei PS1 komisch aussahen. Kein Disc Rot, aber das Plastik mancher Discs ist leicht stumpf und gleichzeitig ‘ölig’ aussehend geworden. Killzone für PS2 hatte dann übrigens Disc Rot im Ansatz und war auch nicht mehr fehlerfrei auslesbar. Die Disc hab ich zwar seinerzeit gebraucht gekauft, aber das war glaube ich Ende 2006/Anfang 2007.

Mit PS2 Disc Rot hatte ich schlicht noch nicht gerechnet. Gerade nicht bei einem der etwas späteren Spiele. Was die PS1 Discs angeht, das wirkt so, als ob die chemische Stabilität zumindest an der Oberfläche nachlässt. Falls das auf beiden Seiten passiert heiße es wohl Adieu Datenschicht.

Ich werd den Originalkram jetzt verkaufen, solange noch alles funktioniert. Als nächstes sind dann präventiv die Xbox 360 Spiele dran. Da hab ich noch relativ viel auf Disc und einiges davon ist auch nie in die AK gekommen.

[genpei tomate]

Sollte ich dieses Jahr halbwegs wieder fit werden, würde ich auch gerne einen Blick auf meine seit Jahren verstauten Sachen werfen.
Ich würde mich mittlerweile nicht mehr wundern, was aus einigen Disks geworden sein könnte und auch wenn ich annehme, dass Module weniger “gelitten” haben müssten, müsste ich sie erst wieder in betrieb nehmen ehe ich wirklich weiß, wie es um ihre Gesundheit steht…

[captain carot]

Die PS1 Spiele funktionieren noch problemlos und ließen sich auch sauber auslesen. Nur wie sieht es da in vier oder fünf Jahren aus? Module können natürlich Korrosionsprobleme bekommen und die Pufferbatterien für Speicherstände können ein heikles Thema sein. Die eigentlichen ROMs sind sehr haltbar.

[SonicFanNerd]

Müsste vielleicht auch mal meinen Bestand an altem Kram prüfen, wenn ich das hier so lese. Hab ja auch noch ein paar alte Mega Drive Module (nachgekauft, nachdem ich “meine” MD/MCD/32x Sammlung in jungen Jahren hergegeben habe….) und ab PS1/Saturn dann durchgehend Kram in der Sammlung.
Da wird einem ja aber schon ganz anders, wenn man an Zersetzung der Medien denkt.
Das ist leider echt n Haken am Sammeln von physischen Medien und aus dem Grunde ist digitale Games Preservation (in welcher Form auch immer …..) echt wichtig.
Was ich auf dem PC Markt aktuell wirklich gut finde, ist einfach GoG und deren Preservation. Natürlich umfasst das da bei weitem nicht alles und einiges ist auch nicht unbedingt top noch angepasst (fehlende lokalisierungen, verbuggte Versionen, etc.), aaaber man kann damit ganz gut Arbeiten.
Auch ein Internet Archive stellt mit seinen “Möglichkeiten” einen guten (wenn auch nicht ganz sauberen) Anlaufpunkt dar. Bei sowas ist dann halt immer die Frage wie lange …. Aber da das Internet bekanntlich nie vergisst …
Aber das verhindert ja alles auch leider nicht das Problem, das man hat, wenn man den alten Kram physisch archiviert und auch noch spielbar halten will (an original Hardware). Aber wenigstens wird es durch digitale Abbilder funktionabel archiviert. (Emulation hat hier im Grunde viel zur Preservation beigetragen und sollte für Produkte eines gewissen Alters auch rechtssicher zugänglich gemacht werden ….das nur am Rande.)

Naja, jedenfalls müsste ich meinen Kram wohl auch mal überprüfen und schauen, was ich wie digitalisiert bekomme.

Drücke jedenfalls allen die Daumen, dass eure Medien gröstenteils oder alle bisher erhalten geblieben sind.

[captain carot]

Es gibt Geräte und Medien, die sind bei guter Lagerung wirklich lange haltbar. Andere nicht. Schönes Beispiel nicht völlig abseits von Games: Cassetten. Die ganzen alten Echtchrombänder zersetzen sich zum Beispiel, während die alten Kobalt-Typ 2 wie TDK Sa auch nach 40 Jahren noch ok sein können. Für Disketten gilt ähnliches.

Allerdings verschleißen beide Medien beim Lesen und sind empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen. Die geplante Lebensdauer haben sie eh längst überschritten. Und während analoges Audio noch abhörbar ist kann man digital kompletten Datenverlust haben.

Gepresste Discs: prinzipbedingt ‚verschleißfrei‘ aber trotzdem empfindlich. Blu Rays haben zwar Hardcoating gegen Kratzer, sind deswegen aber trotzdem nicht unverwüstlich. Das Thma Disc Rot gibt es ja schon lange und während Discs mit Produktionsfehler relativ früh betroffen sein können ist es tatsächlich ab einem gewissen Alter immer ein Risiko. Mittlerweile kommt das teilweise sogar bei Blu-Rays vor. Wir haben halt immer eine hauchfeine Metallschicht, die auf eine Plastikscheibe gedampft wurde und dann kommt ein Furz Schutzlack drauf. Selbst wenn das aber ewig hält, Polycsrbonat tut das nicht.

ROMs. Sind wirklich lange haltbar. Die Information liegt hier quasi in Stein gemeißelt vor. Natürlich kann ein ROM trotzdem kaputt gehen. Aber praktisch immer machen andere Bauteile schlapp. Und natürlich gibt es Abrieb an Kontakten, mögliche Korrosion, nicht alle PCBs sind gleich haltbar…
Ein Sonderpunkt sind dann SEAMs mit Batterie. Die Batterie kann nicht nur schlapp machen sondern je nachdem wie sie versagt das Modul beschädigen. Lithium Knopfzellen können sogar hochgehen.

Flash: aktuell ja ein leidiges Thema bei Vita und 3DS, zukünftig sicher auch bei der Switch. Kann halten oder auch nicht.

Hardware ist auch ganz interessant. Die alten Kisten haben hier viele Vorteile. Leiternahnen so breit wie der Amazonas treffen auf den Verbrauch einer LED Lampe. Eine PS1 verbraucht vielleicht 10W. Beim ersten Modell. Später weniger. Ältere Konsolen eher noch weniger. Die Probleme lauern dann auch oft nicht bei ‚ernsthaften‘ Materialdefekten. PC Engine oder Game Gear sind zum Beispiel bekannt dafür, dass Kondensatoren schlapp machen. Altersbedingt kann das aber natürlich auch bei anderen Geräten vorkommen. Optische Laufwerke können schlapp machen. Bandlaufwerke und Diskettenlaufwerke mit manchmal ziemlich komplexer Mechanik sowieso. Gerade Plastikbauteile unterliegen hier mittlerweile auch einfach Alterung.

Mit neueren Geräten kommt hier aber auch immer mehr dazu. Thermische Belastung, Festplatten, Flash-Speicher…

Long Story Short, gerade für die Fans von Originalhardware werden die Probleme in Zukunft eher mehr. Was aber nicht heißt dass jeder Probleme bekommen muss.

[zweiblooom]

Nur kurz bei Genpei und Cpt. für die Genesungswünsche danken! Allerdings hab’ ich die Hoffnung so ziemlich aufgegeben. Geht immerhin schon seit 4-5 Jahren so.
Und ich habe meine Kinderstube vergessen – Dir, Genpei, auch gute Besserung!

[genpei tomate]

“Und ich habe meine Kinderstube vergessen”
Hab leider nicht verstanden, was du damit meinst, , um darauf einzugehen.

Aber “ziemlich” bedeutet an sich “nicht ganz”, was eventuell eine “Alternative” in betracht ziehen könnte, von der du noch nichts weißt und dich ein Stückchen gesünder machen könnte, so wie bei mir.

Nur der Glaube an einer vollständigen Genesung schwindet mit den Monaten immer mehr, der einzige Lichtblick ist bei mir, dass mit der Methode, die zu mir gepasst hat ( das war vor 10 J der Fall, hatte super funktioniert), diesmal die Fortschritte kaum zu vernehmen sind und sie könnten noch eine Weile auf sich warten lassen, wenn sie denn überhaupt eintreten.
Aber bis dahin sollten meine “gängigen” Medikamente/Schmerzmittel der übelsten Sorte mich nicht noch mehr zugerichtet haben…

Alles Gute, Zweibloom, wenn dir danach ist, hier was einzutippen und du merkst, es tut dir gut, dann lese ich das gerne. 🙂

[greenwade]

“Cassetten. Die ganzen alten Echtchrombänder zersetzen sich zum Beispiel,”

und selbst da gibts unterschiede. ich hab ne Agfa chrom cassette, da geht garnix. die verträgt überhaupt kein pegel mehr. dann hab ich aber SKC cassetten, die lassen sich noch fantastisch bespielen! Um die 0db ohne übersättigung.

[captain carot]

SKC ist auch kein Chrom sondern Kobalt. Das sind die typischen japanischen bzw asiatischen Bänder. Echtchrom gab es von amerikanischen und deutschen Anbietern, wobei die Amis auch relativ früh auf Kobalt gewechselt haben und die deutschen lange bei Echtchrom hängen blieben.

[greenwade]

SKC hat auch echte chromebänder gemacht. die riechen extrem nach wachs und lassen sich auch chromtypisch einmessen – viel level, wenig bias und pegel um die 0db. die japanischen kobaltbänder lassen sich in der regel höher auspegeln. bis zu +4db ist da oft kein problem.

die amis haben sich recht schnell von anderen herstellern beliefern lassen. u.a. auch von SKC.

[genpei tomate]

Nächste Woche müsste mein Evercade mitsamt der Toplan Collection eintrudeln, auf der mein Lieblinge Truxton 2 und Fixeight mit drauf sind.
Ich hoffe, die Kiste lässt sich leicht konfigurieren und ein wenig mehr Plug and Play vermittelt, als die anderen, aktuellen. Wobei das in der Hinsicht nicht soooo schwer sein müsste, aber mal gucken, wer weiß… 😉

[genpei tomate]

DAYTONA USA 2 ARCADE 1998 SEGA

Ich wollte ein paar “Gefühle” zu Daytona 2 hier in der Retrostunde zum Ausdruck bringen, denn dafür habe ich einen Anlass. Also heißt es, zum letzten Absatz springen und den Grund sofort erfahren, warum ich seit Langem etwas zu einem Game eintippe, oder meine “Ach-war-das-damals-Chön…” gesamt-Zeilen goutieren, mit-mit-schwelgen und so, aber:
Nichts von beiden, ohne vorher das Video gesehen zu haben und ehrfürchtig nieder-gekniet vor der unfassbaren Leistung von einer Firma, die zu der Zeit, regelmäßig für Gänsehaut sorgte, beim Anblick ihrer neusten Arcade Monturen…

Tatort Mercur Spielothek 1998: An der exakt selben Stelle, an der ich in Rad Mobile ( 1990), Virtua Racing ( 1992) Outrunners ( 1993), Daytona (1994), Sega Rally ( 1995) und Scud Race (1996) eingestiegen war, stellte man die neue Montur aus dem Hause Sega hin, und ich wunderte mich nicht mehr.
Weder darüber, dass der Platz, anscheinend, nur für Racing Games der Sonic-Firma reserviert war, und noch weniger staunte ich über die Weiter-Entwicklung der Technik, sowohl was die Hydraulik anging, als auch was auf dem Bildschirm gezaubert wurde… :-O
Gut, einen Rückschritt hatten sich Sega in meinen Augen doch mal geleistet, weil: Auch wenn Outrunners ein ziemlich spaßiges, überdrehtes Out-Run Clone ist..nun, sich nach Virtua Racing wieder mit Pixel-Scaling blicken zu lassen, das war schon mutig, aber Daytona und Sega Rally wischten ein paar Jahre später alle Sorgen weg und das war nur der Anfang.
Denn Scud Race vermittelte den Eindruck, besser ginge es kaum noch, dann aber, 1998, bedauerlicher-Weise im letzten Jahr der Spielstätte, als dort alle Arcades entfernt wurden und nur noch Glücksspiel-Kram Sachen übrig blieben…Daytona 2… Wüsste ich jetzt, wie man ein Emoj einfügt, bei dem das Gehirn explodiert, wüsstet ihr dann, wie ich mich gefühlt habe…

Von Daytona 2 existieren zwei Versionen, bei denen die berühmte Oval Strecke sich unterscheidet. In der Version, die hier in der Stadt aufgestellt war, bin ich über die “Daytona Classic” Strecke gerast, die an Teil 1 angelehnt ist, und in der anderen Version ist die selbe Strecke optisch anders gestaltet und neben Wasserfällen, fliegenden Papageien und Berge etc. , gibt es optisch mehr zu bestaunen, ohne dass sich spielerisch was ändert.

Warum tippe ich jetzt so viel ein und was ist mir jetzt sooo besonderes widerfahren?
Nach dem Verschwinden der Arcades musste ich “ewig” warten, um meine geliebten Boliden wieder zum Röhren zu bringen und speziell im Fall Daytonas 2, von der skurrilen Tatsache abgesehen, dass es als Yakuza-Minispiel-Content degradiert wurde ( … ) ist es heute, abseits der Emulation, nirgendwo sonst zu be-spielen.
Und heute, nachdem ich mir das Game seit zig Jahren emuliere, ist es mir gelungen, auf dem Oval den ersten Platz zu fahren und den Abspann zu sehen, nach vielen, vielen, vielen ( vielen!! ) Jahren des Übens und Fluchens, das z.B. wegen klitzekleinen Fehlern, die selbst in der letzten Runde alles zunichte machen können.
Grandioses Spiel, Sega!
Das klingt jetzt blöd, aber ich habe aufgehört auf euch zu warten, nachdem ihr vehement eine der besten Perioden eures Schaffens erfolgreich tot-schweigt und geh jetzt wieder ein paar, vielleicht ein paar mehr, oder ja! 16 oder 40 Runden drehen!
Start your F. Engines!!

[Kikko-Man]

Herzlichen Glueckwunsch, Genpei!
Ist ein tolles Gefuehl, wenn man ein Spiel, das einem Jahre oder gar Jahrzehnte begleitet, endlich meistert. Hatte ich dieses Jahr mit The Bard’s Tale, dass ich so um 1987 zum ersten mal gezockt hatte und erst dieses Jahr durchgespielt habe.

[captain carot]

Frage in die Runde, wie definiert ihr im Jahr 2025 Retro? Hintergrund, die Xbox 360 wird zum Jahresende 20. und auch viele Spiele, die ich eigentlich schon als modern ansehe werden das ziemlich bald. PGR 3 und 4, Gears, Mass Effect oder auch Mirrors Edge. Natürlich ist der Übergang irgendwie immer fließend, trotzdem kennzeichnet die Ära für mich vieles, was wir bestenfalls noch im Indie Segment finden und was die Hardware und OS noch anders machen. Die Spiele sind zwar in vielen Punkten schon modern, in anderen aber alte Schule, zumindest bis kurz vor Ende der Generation. Gears oder Mirrors Edge sind zum Beispiel Paradebeispiele für ein noch sehr gradliniges No Bullshit Gamedesign, in gewisser Hinsicht viel ‚arcadiger‘ als das was später kam. Und bei allem modernen Onlinekram, die Generation funktioniert wirklich komplett offline, bei der 360 auch direkt von Disc, Installation optional (aber odt vorteilhaft). Von dem direkten, unkomplizierten Gefühl ging mit der nächsten Generation viel verloren.

In der Retrospektive bin ich erstmal schockiert, dass zwischen PS1 und 360 (in Europa) nur zehn Jahre liegen. Dennoch würde ich die Hardware fast eher zur alten Generation zählen, trotz diverser Dashboard Updates und so. Bei den Spielen ist das komplizierter, denn da gibt es einen fließenden Übergang hin zu modernen Konzepten im Verlauf der Generation.

[genpei tomate]

Danle Kikko, erst dachte ich, meine Gefühlsregung müsste nicht so viele Zeilen Wert sein, aber genau das: Ein spiel, bei dem allein wegen seiner verdeckten Komplexität mehrere Zeile in Anspruch nähme, sie zu beschreiben ( weil augenscheinlich nur im “Kreis” gefahren wird…) und dann die Mühe und Ausdauer, die es kostet, immer und immer wieder daran zu feilen, bis man die vorderen Plätze beherrscht.
Denn dort lauert der ganze Pult hinter dir, und jeder Fehler verursacht, dass man sofort überholt wird. Wie oft habe ich in den letzten Runden den ersten platz belegt und dann: ein kleiner Rempler hier, ne Schramme in der Kurve kassiert, zu doll vom Gas weg, Bremse nicht rechtzeitig gedrückt, zu späte geschaltet…tjs, dann landet man von den ersten Rängen in die mittleren ( manchmal von 1 auf 20 ! ) und die Partie ist gelaufen…
Nervenkitzel pur! 😉
Und: Es ist ein Arcade Game= Relativ hart zu meistern!
Daytona 2 ist übrigens wesentlich dynamischer gestaltet als sein Vorgänger, der bereits ein fantastisches “Daytona” war/ist!

@Captain
Bei der Gen X360 und co. würde ich sagen: Die Wii sieht auf jeden Fall voll Retro aus, ob mit oder ohne Bild-Verschönern! 😉
Ansonsten sind seitdem knapp 20 Jahre vergangen. In unserem Empfinden vielleicht nicht sooo “Retro”, wie das, was Atari, Nes, Snes und co. mit uns machen, aber die Kindheit meines Sohnes und “verdammt lang her”.
Vor 15 Jahre sagte ich “nicht ganz”, heute hingegen, Retro? Passt.

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