Smalltalk

Home Foren Off-Topic Smalltalk

Ansicht von 15 Beiträgen - 18,076 bis 18,090 (von insgesamt 18,263)
  • Autor
    Beiträge
  • #1710483
    MontyRunnerMontyRunner
    Teilnehmer

    [postquote quote=1710476][/postquote]
    Das geht leider.

    #1710485
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Aktuell scheint sich die SPD mit der Identitätsfrage im inneren Zwiespalt zu befinden, während die CDU/CSU mit ihrer Maskenaffäre, die nur ein Symptom für das eigentliche Problem ist (Moral), selbst zu schädigen.

    Da die AFD schwächelt, versucht man es mit einem Trip nach Moskau, der öffentlichen Aufschrei provozieren soll, um wieder bei der Zielgruppe punkten zu können. Ich hoffe, das geht nicht auf.

    Keine guten Vorzeichen für das “Superwahljahr”

    Zwei lesenwerte Artikel zu der Lage:

    Der Union fehlt ein moralischer Kompass

    Dass die Empörung diesmal so laut ist, hat Gründe: Erstens wird befürchtet, dass da wohl noch mehr kommen könnte. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus bangt bereits, dass weitere Kollegen in der Corona-Not ihren Reibach gemacht haben könnten. Man prüft das.

    Zweitens droht der Auftakt zum Superwahljahr zum Fiasko zu werden. Umfragetiefs, Impfchaos, Testverschleppung – und jetzt noch der Maskenskandal: Aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kann die CDU keinen Rückenwind mehr erwarten.

    Und schließlich die beiden möglichen Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet und Markus Söder: Diese können nichts weniger gebrauchen als eine massive Vertrauenskrise.

    Die zweifelhaften Kontakte zur Wirtschaft

    Deshalb ist der Aufschrei nun so laut wie sonst nur das dröhnende Schweigen in der Union zu zweifelhaften Kontakten zwischen Wirtschaft und Politik. Stellvertretend seien drei Beispiele genannt:

    Gesundheitsminister Jens Spahn isst mit Wahlkampfspendern zu Abend – die bleiben mit jeweils 9999 Euro genau einen Euro unter der meldepflichtigen Spendensumme. Dann geht ein Riesen-Auftrag für den Transport von Masken ohne Ausschreibung an ein Logistik-Unternehmen in Spahns Wahlkreis – es herrscht: Stille.

    Nächstes Beispiel: Die EU-Abgeordnete und CSU-Politikerin Monika Hohlmeier, Tochter von Franz-Josef Strauß, ebnet den Weg für den Ankauf von überteuerten Masken einer Schweizer Firma, zusammen mit der Tochter eines früheren Strauß-Amigos. Auch hier: Schweigen.

    Und schließlich ist da die CDU-Nachwuchshoffnung Philipp Amthor. Er war nach Lobbyismus-Vorwürfen eine Weile aus der ersten Reihe verschwunden. Jetzt hat ihn sein Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl gekürt. Auch das scheint kein Problem zu sein.

    Es fehlen: Transparenz und moralischer Kompass

    Das Lobbyregister, das die Große Koalition erst vor wenigen Tagen vorgestellt hat, musste der Union mühsam abgerungen werden. Möglich war dies nur in einer entschärften Variante. Wie und wo Lobbyisten genau versuchen, Abgeordnete zu beeinflussen, das bleibt weiter verborgen – auf Druck der Union.

    CDU und CSU machen es ihren Politikerinnen und Politikern zu leicht, ein Amt für persönliche Vorteile zu missbrauchen. Und sie verzeihen zu viel. Der Union fehlt ein Kompass, fehlen parteiinterne Verhaltensregeln, die stoppen, wenn das Gewissen nicht reicht.

    Außerdem fehlt Transparenz. Denn eine Ehrenerklärung der Unions-Abgeordneten wird nicht reichen, ihren Ruf zu retten. Es geht nicht nur um zwei Krisengewinnler. Es geht darum, dass die Union ihr Haltungsproblem löst: das von Macht und Moral.

    https://www.tagesschau.de/inland/kommentar-union-maskenaffaere-lobbyismus-101.html

    Thierse-Debatte über Identitätspolitik „Wie so oft wurde moralisiert“

    Wolfgang Thierse hat eine Debatte um linke Identitätspolitik ausgelöst. Meron Mendel von der Bildungstätte Anne Frank warnt, es werde zu oft über Gefühle statt über Argumente gesprochen – mit negativen Folgen für den Diskurs.

    Wolfgang Thierse hat mit einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen“ und einem Gespräch im Deutschlandfunk eine Debatte um „linke Identitätspolitik“ ausgelöst – und die SPD-Vorsitzende Saskia Esken und ihr Vize Kevin Kühnert haben seine Unruhe offenbar soweit gesteigert, dass er kundtat, einen Austritt aus der SPD zu erwägen.

    Der ehemalige Bundestagspräsident zeigte sich in seinen Wortmeldungen um die Debattenkultur besorgt. Im Einzelnen ging er etwa auf die Umbenennung von Straßen ein, die er mit der Politik in einer Diktatur verglich. Er schrieb auch, wenn Lehrende an Hochschulen Studierende fragen müssten, mit welchen Pronomen sie angesprochen werden wollten, sei das „keine Harmlosigkeit mehr“.

    Inzwischen haben Esken und Thierse miteinander gesprochen und wollen das noch vertiefen, Fragen dürften aber auf beiden Seiten weiter bestehen.

    Verletze Gefühle in Debatten

    Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, fürchtet beim Thema Identitätspolitik, eine Fokussierung auf verletzte Gefühle von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen führe dazu, dass bestimmte Debatten womöglich nicht mehr so stattfinden, dass die Chance besteht, dass sich die Menschen aufeinander zu bewegen würden.

    „Wir hatten in den letzten Jahren immer wieder Debatten, wo von Anfang klar wird, das wird nicht konstruktiv enden, sondern ganz im Gegenteil: dass die beiden Lager sich unversöhnlich gegenüber stehen werden“, sagt der Mitherausgeber des Buches „Triggerwarnung“.

    „Wir erleben immer mehr, dass statt über Argumente über Gefühle und Verletzungen gesprochen wird, und wir verlieren langsam – oder schneller – die Möglichkeit, eine sachliche Debatte zu solchen Themen zu führen.“

    Öffentlicher Raum – kein Safer Space

    In diesem Sinne argumentierte auch Ulrike Ackermann in unserer Morgensendung: „Es wird nicht eine Auseinandersetzung geführt mit dem Argument, dass man einer bestimmten Position mit einer anderen Position begegnet, sondern – und das ist das Fatale der Identitätspolitik – dass vornehmlich aus der Herkunft heraus argumentiert wird“, sagt die Politologin und Soziologin. „Das heißt, aus einem Opferstatus heraus, der dann die verletzten Gefühle zum Thema macht und nicht mehr die Argumente.“

    Mendel wiederum findet, es sei durchaus wichtiges Anliegen der Identitätspolitik, die Aufmerksamkeit auf die Perspektive von Gruppen in der Gesellschaft zu lenken, deren Stimmen nicht gehört würden und die marginalisiert würden.

    Aber, so Mendel: „Es ist schwierig, wenn die Erwartung geweckt wird, dass der öffentliche Raum ein Safer Space wird, wo ich nur Inhalte höre, die mich nie verletzen werden. Das ist zwar wünschenswert, aber nicht realistisch.“

    Unerhörter Debattenwunsch Thierses

    Er habe den Text von Wolfgang Thierse in der Frankfurter Allgemeinen so gelesen, dass der 77-Jährige sich wünsche, aus der Sackgasse der Identitätspolitik herauszukommen – „an einigen Stellen zwar ungeschickt“, so Mendel, „aber da habe ich nicht den Unwillen gesehen, sondern den Wunsch nach einer Debatte.“

    Der Debattenwunsch sei aber nicht aufgegriffen worden, sagt Mendel mit Blick auf Saskia Essen und Kevin Kühnert, „sondern es wurde wie oft in solchen Debatten moralisiert“.

    Mendel bemängelt das Verhalten der prominenten SPD-Politikern: „Auf die Argumente wurde nicht mit Gegenargumenten – und es gibt gute Gegenargumente – reagiert, sondern es wurde behauptet, man schäme sich.“ Damit sei der Diskurs von einer Sach- auf eine Gefühlsebene gehoben worden, was in seinen Augen nicht zuträglich sei.

    „Teile der Identitätspolitik – die problematischen – schauen gerade nicht auf die Argumente, sondern es reicht, dass es ein weißer, alter Mann ist, der spricht, damit ihm das Recht abgesprochen wird, bestimmte Argumente vorzubringen.“

    Identität der SPD

    Bascha Mika sagte in unserer Sendung „Studio 9 – der Tag mit …“, es gehe bei den von Thierse aufgeworfenen Fragen um die Frage der Identität der SPD, denn dahinter stehe die Frage: „Sind Fragen von Kultur und Zugehörigkeit wichtiger als verteilungspolitische Fragen – geht es eher um das Soziale und Ökonomische oder geht es um Identitätsfragen, die durch ethnische, soziale oder sexuelle und kulturelle Merkmale bestimmt sind?“

    https://www.deutschlandfunkkultur.de/thierse-debatte-ueber-identitaetspolitik-wie-so-oft-wurde.2165.de.html?dram:article_id=493572

    #1710487
    MontyRunnerMontyRunner
    Teilnehmer

    Thierse hat der SPD einen Bärendienst erwiesen. Erst dieser Artikel in der konservativen FAZ, dann das kindische Rücktrittsangebot, das öffentlich zu beantworten wäre. Das ist rein destruktiv. Thierse hat sich für Staat und Partei sehr verdient gemacht, aber seine Zeit scheint um zu sein. Er benimmt sich total daneben. Ich hätte ihm einen leisen Rückzug empfohlen, stattdessen macht er auf Trump und richtet vor dem Abtritt noch maximalen Schaden an.

    #1710489
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Die SPD Spitze hätte sich aber anders verhalten müssen. Da stimme ich dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank zu:
    „ ,Auf die Argumente wurde nicht mit Gegenargumenten – und es gibt gute Gegenargumente – reagiert, sondern es wurde behauptet, man schäme sich.’ Damit sei der Diskurs von einer Sach- auf eine Gefühlsebene gehoben worden, was in seinen Augen nicht zuträglich sei.”

    #1710501
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Ich finde solche Aussagen sogar sehr wichtig. Denn da werden eine ganze Reihe tiefgreifender Probleme aufgezeigt. Da wäre natürlich die Position eines ganz beträchtlichen Teils der Gesellschaft. An der Stelle, gendern wie es aktuell gemacht wird finde ich völlig bescheuert und sprachlich armselig. Meine Frau auch. Und wir gehören in Deutschland immer noch zur jungen Hälfte der Bevölkerung.

    Ein anderes und sehr grundlegendes Problem ist die generelle Diskussionsunwilligkeit. Die auch mittlerweile zu sehr in der linken Wohlfühlecke vorkommt. Und im Umkehrschluss dann dazu führt, dass sich eine AfD mit ihren ‘das wird man ja wohl noch sagen dürfen’ Grenzgängen bei einem beträchtlichen Teil der Gesellschaft anbiedern kann, weil jener Teil, zumindest partiell auch zurecht, mittlerweile oft das Gefühl von Redeverboten hat.

    Auf die Art wird Alltagsrassismus aber nicht verschwinden. Im Gegenteil. Einen Bärendienst werden letztlich gerade jene erweisen, die dann sofort von Scham reden.

    #1710504
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    Ich kann Thierse schon verstehen. Unzweifelhaft hängt sein Herz sehr an dieser Partei und er muss mitansehen wie “seine” Partei sehenden Auges mit Vollgas an die Wand gefahren wird.

    Die SPD war mal eine Arbeiterpartei, sozusagen für den kleinen Mann / Frau auf der Straße. Es gab eine klare und zahlenmäßig große Zielgruppe. Mit dem Fokus auf Identitätspolitik wird man den meisten Menschen aber nicht das Gefühl geben ihre größten Sorgen lösen zu können. Sind wir mal ehrlich..über z.B. das gendern mache ich mir Gedanken wenn ich sonst keine Probleme mehr habe.. viele haben aber echte Sorgen bzw. Probleme. Die wählen dann halt woanders. Und das darf ein Hr. Thierse meiner Meinung schon bemängeln.

    #1710506
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Gendern macht mir so gar nichts aus. Solange keiner wieder mit dem “Vong” Blödsinn anfängt ist mir so ziemlich alles egal.

    #1710510
    MontyRunnerMontyRunner
    Teilnehmer

    [quote quote=1710501]völlig bescheuert und sprachlich armselig[/quote]
    Du scheinst da auch nicht vernünftig drüber reden zu können. Die Debatte ist viel zu aufgeladen. Weder sind die Gegner des Genderns alles Faschos, noch sind seine Verfechter alles machtgeile Wichtigtuer.

    Mein Punkt ist nicht, dass Thierse gegen das Gendern und “Identitätspolitik” ist, sondern dass die Art seines Vorgehens der SPD massiv schadet. Da ist es völlig unerheblich, ob viele Leute seiner Meinung sind. Dabei ist die SPD eigentlich ganz gut aufgestellt mit einem konservativen Scholz, der auch mit den Progressiven zu spielen vermag.

    #1710517
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    gendern wie es aktuell gemacht wird

    Der Punkt ist beim Zitat nicht ganz unwichtig.

    #1710777
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Schöne Nachricht:

    HUhu, wer sitzt denn da? Die Polizei hat am Mittwochmorgen im Hönnetal in #Balve einen verletzten Uhu von der Straße geholt. Um 6.40 Uhr meldete ein aufmerksamer Bürger das verletzte Tier auf der Fahrbahn der B 229 (Helle). Er leitete den Verkehr an dem Tier vorbei, bis der Streifenwagen eintraf. Dem aufgeplusterten Nachtvogel mit dem verletzten Auge ging es schlecht. Die Polizeibeamten holten sich Rat bei einer Falknerei. So konnten sie den Greif fachgerecht mit einer Decke aufnehmen und bei den Skyhunters – der “Falknerei in Nature” – in Menden abliefern. Dort wird das Männchen (ein “Terzel”) von einem Tierarzt behandelt. Gute Besserung!

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65850/4860741

    #1710779
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    [postquote quote=1710517][/postquote]

    Wir haben ja erst angefangen. Das wird schon irgendwann angenehmer. Du musst das anders sehen. Immer wenn du genderst regt sich ein*e AfD Wähler:in auf und das ist doch auch was wert. ?

    #1710782
    Anonym
    Inaktiv

    Immer wenn du genderst regt sich ein*e AfD Wähler:in auf…

    Nicht nur die, sondern zusätzlich auch noch viele andere die diesen Unsinn nicht gutheißen… Aber gut, man kann ja erstmal generell jedem ans Bein pissen und sich dann hinterher auf die Schulter klopfen, auch mal den “richtigen” getroffen zu haben.

    Laut dieser Umfrage (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_85146576/exklusive-umfrage-so-denken-die-deutschen-ueber-gender-sprache.html) und so ziemlich allem weiteren zu dem Thema, finden ca. 70% der Deutschen die Gendersprache zum Kotzen, aber da werden sicher ein paar AfDler dabei sein denen man damit auch auf die Eier gehen kann und der Rest soll sich mal einfach nicht so haben…

    #1710811
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Immer wenn du genderst regt sich ein*e AfD Wähler:in auf und das ist doch auch was wert. ?

    Nein. Wert wäre es was, wenn die Leute insgesamt vernünftiger werden würden. Das betrifft bei weitem nicht nur kackbraune Gesinnungen, die aber ganz sicher nicht zu knapp.

    Aber gesellschaftlich haben wir so viele Baustellen…

    #1710891
    greenwadegreenwade
    Teilnehmer

    unglaublich! ein ganzes regal voll Masters!

    #1710926
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Geil!

Ansicht von 15 Beiträgen - 18,076 bis 18,090 (von insgesamt 18,263)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.