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In der Welt der Videospiele

Zum Jahreswechsel rollt der Software-Nachschub für den ­Dreamcast, in Japan freuen sich Fans über einen bunten Strauß mehr oder weniger kurioser Titel: Hanagumi Taisen Columns 2
verknüpft das Knobelprinzip der Steinstapelei mit den ­Charakteren aus Sakura Wars und ein paar Spezialfähigkeiten. Seventh Cross: Evolution ist eine Art Lebenssimulator, bei dem Kreaturen die verschiedenen Entwicklungsstufen durchlaufen sollen. In Capcoms Tech Romancer geben sich Anime-Mechs in Arena-Duellen auf die Blechmütze. Ein echter Kracher debütiert zuerst in den USA: Die launige Automatenumsetzung Crazy Taxi bewahrt nicht nur den quirligen Charme, die bunte Optik und den Spaßpunk-Soundtrack von The Offspring, sondern packt noch jede Menge drauf. Eine komplette zweite Stadt, in der Ihr ohne Rücksicht auf Verluste Fahrgäste an ihre Wunschziele kutschiert, sowie urige Minispiele werten die Portierung kräftig auf – ein Paradebeispiel für Segas damalige Stärken und später eine der ersten Umsetzungen auf andere Konsolen nach dem Strategiewechsel der Firma hin zum reinen Spielehersteller.

Nur in den USA (und Australien) geben sich die Bionic ­Commando: Elite Forces auf Game Boy Color die Ehre. Der in Richtung ­Metroidvania gehende Serienableger ist aus mehreren Gründen erwähnenswert: So wird er nicht von Capcom, sondern Nintendo vertrieben und ist die erste Entwicklung von Nintendo Software Technology (kurz NST) – dem US-Studio des Mario-Konzerns, das später unter anderem Ridge Racer 64 und Wave Race: Blue Storm erschafft.

Capcom wiederum versucht sich ebenfalls an einem Serienableger: Resident Evil: Survivor schickt Horror-Fans nicht in ein Action-­Adventure, sondern setzt ihnen einen waschechten Zielkreuz-Shooter vor – in Japan und Europa mit Lightgun-Kompatibiliät, die bei der US-Fassung aufgrund des Highschool-Amoklaufs in Columbine gestrichen wird. Spielerisch ergibt das nur Mittelmaß und das Echo bei Spielern und Medien ist verhalten, trotzdem erscheinen im Lauf der Jahre noch drei Fortsetzungen und ein Dino Crisis-Kollege.

Und schließlich wird auf dem PC das Debüt einer Marke gefeiert, der in den nächsten Dekaden eine stetig wachsende Bedeutung zukommt: Am 31. Januar erscheint Will Wrights The Sims.

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The-Boy-Who-Lived
I, MANIAC
The-Boy-Who-Lived

Amüsant, wie bereits damals Anhänger eines Heiligtums wetternd über die kleinste Kritik ihrer Kostbarkeiten hergezogen sind. Stichwort Virtua Striker 2. Auch damals hätte man Bescheidenheit als Fanboy zeigen können. Heute umso mehr.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Insgesamt sind das alles keine Schönheiten, aber die Videogames ist in dem Monat tatsächlich besonders übel.

HASaldi404
I, MANIAC
HASaldi404

Der Preis für das hässlichste Cover geht an die Video Games