Wer hat’s erfunden? – Blut

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M! macht sich auf die Suche nach den Wurzeln bedeutender Innovationen in Sachen Spielspaß – heute: Blut.

Beabsichtigte Warner 2011 einen Blut-­Hattrick? Mit F.E.A.R. 3 sowie Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden und Mortal Kombat standen gleich drei Titel in den Startlöchern, bei denen die rote Brühe emsig sprudelt. Auch viele andere Hersteller setzen heute auf die vermeintlich verkaufsfördernde ­Darstellung des Lebenssaftes und begründen dies mit ihrem Anspruch an Realismus, an Genrekonventionen oder dem Bedienen erwachsener Zielgruppen.

Fraglos erfüllen die politisch wie pädagogisch umstrittenen roten Pixel eine ganze Reihe spielrelevanter Funktionen: Blutspritzer bieten eine gut sichtbare Trefferrückmeldung, sie erlauben schadenfreudige Befriedigung nach zähem Kampf oder unterstreichen die Ernsthaftigkeit lebensfeindlicher Umgebungen. Im Vordergrund steht allerdings seit jeher der anstößige ästhetische Schauwert, der Spielern ein ”Boah, wie krass!” auf die Lippen zwingen soll und auf dem Schulhof und unter Splatterfans für Gesprächsstoff sorgt.

Die Geschichte des Blutes in Videospielen ist nicht nur von grotesken Zensurbemühungen ­geprägt, sie steht auch in engem Zusammenhang mit modernen Shadern, Speicherkapazität und flotten Prozessoren. Deshalb wird den purpurnen Pixeln erst zur 16-Bit-Ära breitenwirksame Aufmerksamkeit zuteil, eine zentrale Rolle fällt Midways Automaten Mortal Kombat (1992) zu, der mit überbordenden Gewalteffekten mangelnde Spieltiefe zu kaschieren sucht. Zusammen mit brutalen Titeln wie Segas Night Trap (1992) oder Doom (1993) führt die öffentliche Diskussion um Mortal Kombat in den USA 1994 zur Gründung der ESRB, dem amerikanischen Pendant zur USK; bis heute steht das Mature-Rating (ab 17 Jahren) in enger Verbindung mit Blut­effekten. Auf Mortal Kombat folgen bald zahllose Nachahmer, erste Ego-Shooter und grafikstarke Systeme wie die PlayStation – mit der damit einhergehenden, älteren Kundschaft etablierten sich blutrünstige Szenarien, mit denen sich manche Hersteller bis heute gegenseitig übertrumpfen.

Spannender ist der Blick auf die Zeit vor ­Mortal Kombat, in der Systeme schon ­damit ausgelastet sind, mehrere Sprites fehlerfrei zu animieren. Zudem gilt auf der erfolgreichsten Plattform der 1980er – dem NES – eine firmenpolitische Maxime, die Blutdarstellung weitestgehend ­untersagt. Es ist daher kaum verwunderlich, dass das erste blutige Spiel aus der Spielhalle stammt: 1981 schwimmt Shark Attack (Bild) im Fahrwasser der ersten beiden ”Der Weiße Hai”-Filme und übergibt dem Spieler die Kontrolle über einen gefräßigen Fisch, der sich angreifender Harpunen­taucher erwehrt, indem er sie einfach frisst – in einer deutlich sichtbaren Blutwolke blinkt die verdiente Punktzahl. Als Trefferrückmeldung unnötig, dominiert bereits hier der effektheischende Schauwert.

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Forbidden Forrest?

Seska1973
I, MANIAC
Seska1973

uh.. Barbarian auf dem C64? Oder noch ältere spiele, die mir so einfallen… Also selbst auf dem C64 gabs Blut und “”Kopf Ab”” Animationen (wo der Putzman den Kopf kickt wie nen Fussball)… aber weiter zurück? muss ich passenLink: [url=https://en.wikipedia.org/wiki/Barbarian:_The_Ultimate_Warrior]Barbarian Wikipedia[/url] für ungeduldige [urlcomment image]Screenshot[/url]

Vreen
I, MANIAC
Vreen

Interessanter fände ich noch, wann das erste Spiel ermöglichte Figuren zu verstümmelt. Also aus einen sprit mehrere zu machen, um wirklich zu suggerieren, die Figur wäre brutal auseinander genommen worden. Sowas zu programmieren erfordert mehr morbide Motivation und liebe zum detail, als nur rote wölkchen einzufügen.

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Bloodborne

Cato
I, MANIAC
Cato

Amen.

BigBen
I, MANIAC
BigBen

…und der Jugenschutz hat es dann grün gefärbt… 😉

bupple
I, MANIAC
bupple

Moin,Blut hat der liebe Gott erfunden. Gruß,bupple