Zehn ehemalige und aktuelle Angestellte von Crytek haben sich nun anonym gegenüber Kotaku zu den angeblichen finanziellen Problemen ihres (ehemaligen) Arbeitgebers geäußert. Gestern waren diese noch von Crytek selbst dementiert worden (wir berichteten). Demnach seien einige Projekte, etwa ein Nachfolger zu Ryse: Son of Rome, gestrichen worden und seit März wären rund 100 Mitarbeiter gegangen.
Hintergrund ist, dass viele von ihnen zu spät ihr Geld erhalten hätten oder entlassen wurden. Außerdem soll die Kommunikation zwischen den Firmensitzen in Austin (Texas), Nottingham (Großbritannien) und Frankfurt sowohl in- als auch extern nur höchst schleppend funktionieren.
Hauptproblem sei aber, dass Crytek verlernt habe, sich auf seine wirklichen Stärken, also die CryEngine und innovative PC-Titel zu konzentrieren und stattdessen lieber jedem neuen Trend hinterhergehechelt sei. Aktuell gebe es keinen Funken Identität mehr und das frustriere Angestellte und Fans.
[quote]Also soll Crytek eher eine Insolvenz in Kauf nehmen, als die Rechte an Ryse zu verlieren?[/quote]Aus welcher Aussage deutest du das jetzt?Der Ryse Deal ist jedenfalls, wenn das so stimmen sollte, erst im Februar/März geplatzt. Weil MS zu dem Zeitpunkt eben immer noch die Markenrechte wollte. Warum auch immer.
Also soll Crytek eher eine Insolvenz in Kauf nehmen, als die Rechte an Ryse zu verlieren? Wer denkt sich bitte so einen Blödsinn aus. Die Kausalitäten liegen leicht anders als manche denken.Crytek hat damals spekuliert, dass Ryse2 für alle Plattformen kommt und dazu wäre es strategisch und ökonomisch gut gewesen, wenn man von den Synergie-Effekte des ersten Teils Gebrauch macht. Zeitgleich bot sich MS als Kapitalgeber von Ryse2 an, wollte im Gegenzug dazu aber die komplette Übertragung der Rechte. Alles spielte sich VOR dem Launch der Xbox One ab. Da Ryse inzwischen kein Verkaufshit wurde, hat MS das Interesse verloren und Crytek kann die Kosten vorerst nicht alleine stemmen.Es ist doch klar, dass Crytek lieber das Geld in Homefront 2, dessen Vorgänger sich in den USA – dem wichtigsten Markt für Shooter – gut verkauft hat, steckt und kein Interesse daran hat das enorme Risiko für Ryse 2 alleine zu tragen.Spielerisch war selbst Crysis 1 kein Meilenstein und man hat einfach gehofft, dass den Shooter-Fans Grafik wichtiger ist als gutes Gameplay. Zudem hat man die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Multi-Player Modus komplett verschlafen und CS, CoD und BF das (Schlacht-)Feld überlassen.
Cryteks Spiele waren für mich immer bessere Grafikdemos, vielleicht hätten sie sich mal n besseren Game Designer leisten sollen.
Erstmal zum Thema Aufwand:Natürlich werden bestimmte Techniken wie Normal Maps aus hochdetaillierten Modellen schon lange verwendet, u.a. ja auch damals von Crytek. Der Aufwand ist aber dennoch gestiegen, weil etwa das hochdetaillierte Modell von heute aus einem noch detaillierteren erstellt wird und weil bspw. “”harmlose”” Effekte wie Subsurface Scattering oder Parallax Occlusion Mapping viel mehr Aufwand bei den Texturen bedeuten. Selbst der Tesselator macht seine Arbeit keineswegs alleine.Und ja, Lighting, Schatten, Anti Aliasing usw. können immer noch gut Leistung fressen.An der Stelle deswegen auch mal Mirror´s Edge: Das WAR technisch seinerzeit sehr gut. UE3 mit extrem verbessertem Beleuchtungssystem, veiele Details, gerade auch bei Charaktermodellen. Da dominieren zwar weiß und starke Primärfarben und aus technischen Gründen gibt es kein (nennenswertes) Anti Aliasing, denn FXAA als Postprocessing Effekt gab es z.B. damals noch nicht. Aber technisch ist es weit anspruchsvoller als etwa Deus Ex HR, und ich mag beide Spiele sehr gern.Was die technische Evolution zwischenzeitlich gekostet hat?Interessanter Weise kann man hier tatsächlich Crytek heranziehen. Crysis soll 15 Millionen € gekostet haben. Crysis 3, obwohl viel linearer stolze 45 Millionen. Selbst wenn man bei der Summe für Teil 1 vllt. die Konsolenfassungen nicht mit drin hat, der finanzielle Aufwand ist deutlich gestiegen, obwohl sich das optisch nur noch bedingt bemerkbar macht. Gerade, wenn man bedenkt, dass man einen sehr offenen gegen einen relativ linearen vergleicht.Die Produktionskosten sind aber nur eine Seite. Nachdem ich mich mal in die Gerüchte eingelesen habe, MS wollte tatsächlich die Ryse IP. Crytek wollte sich, wohl auch wegen der Erfahrung mit Far Cry, aber nicht darauf einlassen. Dadurch hat man allerdings fest eingeplante Einnahmen verloren.Ein weiteres Problem ist derzeit, dass Crytek sehr schnell gewachsen ist und in falsche Bereiche investiert hat. Warface kommt derzeit nur in Russland an, man hatte aber einen Deal mit Tencent in China abgeschlossen, der vermutlich nicht ganz billig war, nun interessiert sich in China dummerweise keine Sau für Warface.Das Smartphoneengagement wirft bisher auch kein Geld ab.Crysis 2 und 3 haben zwar durchaus brauchbare Multiplayer, die gegen Battlefield oder CoD aber kein Land sehen, wie bei so vielen Spielen.G-Face war ein Flop, IMO sogar vorhersehbar.Obendrein ist Crytek extrem schnell expandiert. Während das bei Free Radical durchaus nachvollzihbar war war die US-Erweiterung bisher alles andere als nachhaltig.Momentan hat Crytek zumindest drei große Titel in der Mache, dazu kommen derzeit zumindest einige Lizenznehmer für die Engine. Falls man genug Kapital bekommt, um die derzeitige Misere zu überbrücken sollte das Unternehmen durchaus überlebensfähig sein.Trotzdem dürften die kaum darum herum kommen, sich wieder ein wenig einzuschrumpfen.
[quote=tetsuo01]
Crytek wird also das erste Opfer der neuen konsolengeneration. Der grosse finanzielle und arbeitstechnische Aufwand und der damit verbundene geringe Output an A++ games wird auch noch andere Entwickler in den Ruin treiben. Als nächstes ist capcom dran, die haben sich schon zum verscherbeln freigegeben. Das schlimme ist das einige wenige grosse in dieser Branche den Ton angeben und somit die kleinen bei dieser geldvernichtung mitmachen müssen.
[/quote]Crytek hat doch von Anfang an selber den Anspruch gahabt AAA Games zu machen. Das FTP Modell kam viel später. Die waren noch nie kreative Indie Entwickler die unter den großen Blockbustern leiden. Ich glaube Cryteks Problem ist, dass sie ausser ihrer Engine nichts nachhaltiges produziert haben um sich ein Fundament zu schaffen mit regelmäßigen output, Kundenbindung beim Multiplayer oder ähnliches. Bei mir selber melden sich auch die Vorurteile beim Stichwort Crytek das es sich um eine Schmiede Seelenloser Shooter mit schicker Grafik handelt.
[quote=tetsuo01]
Crytek wird also das erste Opfer der neuen konsolengeneration. Der grosse finanzielle und arbeitstechnische Aufwand und der damit verbundene geringe Output an A++ games wird auch noch andere Entwickler in den Ruin treiben.
[/quote]Was hat das denn mit der neuen Konsolengeneration zu tun? Als Crytek das erste Crysis veröffentlichte, welches auf Ultra-Details selbst heute noch eine ziemlich gute Figur macht, war die PS3 gerade mal ein Jahr alt. Trotzdem zwang es quasi jeden damals aktuellen Rechner in die Knie und war lange Zeit eines der technisch besten Spiele weit und breit.Aktuelle Titel wie Battlefield 4 sehen auf den neuen Konsolen auch nicht besser aus als ihre Vorgänger bereits vor Jahren in der PC-Version. Und die auffälligsten Verbesserungen kommen derzeit halt durch bessere Beleuchtung, Schattenwurf und schärfere Texturen. Alles keine Sachen, die großartig Mehraufwand erfordern – schließlich wird der für PC-Fassungen ohnehin schon länger betrieben.Wirklich teuer ist vor allem Variation. Ob Charaktermodelle von NPCs, verschiedene Texturen für das gleiche Material etc. Ebenso natürlich von Hand gebaute Welten, viele verschiedene unterschiedliche Animationen und so weiter. Das war allerdings ebenfalls schon in der letzten Generation so.Die aktuellen Spiele der neuen Generation unterscheiden sich halt meist wirklich nur oberflächlich von ihren Vorgängern. Ryse mag super Lichteffekte, viel Vegetation etc. haben – die Animationen und Vielfalt der Charaktermodelle bspw. sind aber noch genau so wie auf den Vorgängerkonsolen. Auch der höhere Polygon-Count ist nicht unbedingt ein großer neuer Kostenfaktor: Bereits bei Doom 3 (2004) wurden die Charaktermodelle extrem detailliert gebaut und dann auf Low-Poly-Modelle heruntergerechnet.Die neuen Konsolen mögen mit der Zeit durchaus für höhere Entwicklungskosten sorgen, aber diese Entwicklung sehe ich momentan einfach noch nicht. Vor allem zeigen ja Spiele wie MGS The Phantom Pain, dass es gar nicht nötig ist, an die Grenzen des technisch machbaren zu stoßen um gut auszusehen. Denn von High-Poly-Modellen oder superscharfen Texturen kann da nicht die Rede sein.Und wenn alle Technik-Stricke reißen, trickst man halt mit dem Stil: Hat bei Borderlands, Deus Ex HR und Mirror’s Edge auch geklappt. Keine technisch beeindruckenden Spiele, aber trotzdem sicher einprägsamer, auffälliger und für manche auch schöner als das x-te Spiel mit Edel-Frostbyte-Engine. Oder man setzt weiter auf etablierte Standards, wie die Batman-Spiele. Die bringen keine technischen Innovationen, nutzen die Unreal Engine aber gut und sehen dadurch toll aus.
Ryse war soweit ich weiß eine Auftragsarbeit von MS. Selbst wenn die IP bei Crytek liegen sollte muss ein neues Ryse auch erstmal finanziert werden. Falls MS das nicht will dürfte es nicht so einfach sein, da nen Nachfolger rauszuhauen. Obendrein laufen bei Crytek eh schon zumindest vier Entwicklungen parallel.
[quote=D00M82]
Wieso sollte crytek eine Auftragsarbeit einfach ablehnen?
Klingt für mich nach einem sehr trolligen Gerücht.
[/quote]Die Gamestar beruft sich auf glaubwürdige Quellen. Crytek hat schon mal eine wichtige IP verloren (Far Cry). Und die Macher von Sunset Overdrive dürfen ihre IP behalten.
Die Cryengine hat das selbe Problem wie Maxon mit ihrem 3D Grafikprogramm Cinema 4D.Ein an sich konkurenzfähiges Produkt aus Deutschland, das im Weltmarkt einfach nicht gegen die Übermacht der etablierten Produkte ankommt.Aber es gibt auch Hoffnung. So entsteht das neue Sonic Boom (hat mittlerweile glaub ich auch einen anderem Namen) derzeit bei Big Red Button in Amerika auf Basis der Cryengine 3.Insofern schon recht ungewöhnlich, da US-Entwickler eher zu einheimischen Produkten greifen, also zur UE3/4.Das die UE4 keinen offiziellen WiiU Support bietet, die Cryengine 3 aber schon, hat da vermutlich etwas geholfen.
Wieso sollte crytek eine Auftragsarbeit einfach ablehnen? Klingt für mich nach einem sehr trolligen Gerücht.
laut gerüchten wollte MS die Rechte an der IP um im Gegenzug Ryse 2 zu finanzieren-Crytek hat abgelehntund MS das Interesse verloren.
Ich sehe auch keinen Grund wieso jetzt ryse 2 in gefahr sein sollte? Das spiel wird doch komplett von microsoft bezahlt, wenn Microsoft einen zweiten teil haben wollen würde.
[quote=captain carot]
Die CryEngine wird bisher primär von PC-Titeln lizensiert. Einige MMO’s laufen darauf. Ist aber kein Vergleich zur UE, die nach wie vor massenhaft lizensiert wird.
Zwei der ambitioniertesten Projekte mit der CryEngine dürften Kingdom Come Deliverance und Star Citizen sein.
Was Cryteks Erfolg angeht, Crysis 2 lief einigermaßen gut, Crysis 3 aber nicht besonders. Ich weiß aber nicht, wie EA da finanziell die Finger im Spiel hatte.
Ryse wurde wohl von MS finanziert. Dann wäre da noch Warface, das wohl nur in Russland mäßig erfolgreich sein soll.
[/quote]Und wie um alles in der Welt finanziert man mit einem mässig erfolgreichen Crysis 2 u gesponsorten Ryse u Crysis3 über Jahre hinweg eine 800 mann starke Firma u aquiriert nebenbei auch noch andere Unternehmen(wie die timesplitters macher)?andere Firmen haben 200 Arbeiter u müssen mind. alle 2 jahre ein erfolgreiches Spiel rausbringen um über die Runden zu kommen.Ertrag u Grösse der Firma scheinen nicht zu stimmen.Würde mich nicht wundern wenn da noch ein bischen mehr an negativen News in der nächsten Zeit kommt.
[quote=Kiskeru]
far cry 3 war kein spiel von denen.
[/quote]stimmt.Ich meinte auch den ersten Teil.Die anderen Teile wurde von Ubi soft entwickelt.Die 3 ist mir aus Crysis 3 wohl rübergerutscht.
Die CryEngine wird bisher primär von PC-Titeln lizensiert. Einige MMO’s laufen darauf. Ist aber kein Vergleich zur UE, die nach wie vor massenhaft lizensiert wird.Zwei der ambitioniertesten Projekte mit der CryEngine dürften Kingdom Come Deliverance und Star Citizen sein.Was Cryteks Erfolg angeht, Crysis 2 lief einigermaßen gut, Crysis 3 aber nicht besonders. Ich weiß aber nicht, wie EA da finanziell die Finger im Spiel hatte.Ryse wurde wohl von MS finanziert. Dann wäre da noch Warface, das wohl nur in Russland mäßig erfolgreich sein soll.
[quote=SxyxS]
ich wundere mich schon seit Ewigkeiten dass die nicht längst Pleite sind.
Was war denn der letzte echte finanzielle Erfolg?Far Cry 3.
Crysis 3 oder Ryse blieben hinter den Erwartungen zurück,die cryteck engine wird nicht wirklich oft genutzt.
Womit also machen die seit jahren eigentlich ihr Geld u wachsen ständig??
[/quote]far cry 3 war kein spiel von denen.
ich wundere mich schon seit Ewigkeiten dass die nicht längst Pleite sind.Was war denn der letzte echte finanzielle Erfolg?Far Cry 3.Crysis 3 oder Ryse blieben hinter den Erwartungen zurück,die cryteck engine wird nicht wirklich oft genutzt.Womit also machen die seit jahren eigentlich ihr Geld u wachsen ständig??
abgesehn davon sind alle titel der letzten jahre höchst mittelmäßig gewesen. die zeiten als crytek für technische brillianz UND innovative spielmechaniken stand, sind lange vorbei.
@Kakyo: Die sind genauso unabhängig wie die meisten anderen Indies. In Wahrheit hängen sie nämlich am Tropf von Geldgebern und ggf. Publishern, falls man nicht auf dar Risiko von Selfpublishing setzen will.Ob Crytek nun ‘am Arsch’ ist wage ich auch noch z
Crytek wird also das erste Opfer der neuen konsolengeneration. Der grosse finanzielle und arbeitstechnische Aufwand und der damit verbundene geringe Output an A++ games wird auch noch andere Entwickler in den Ruin treiben. Als nächstes ist capcom dran, die haben sich schon zum verscherbeln freigegeben. Das schlimme ist das einige wenige grosse in dieser Branche den Ton angeben und somit die kleinen bei dieser geldvernichtung mitmachen müssen.
arbeit scheint immer mehr und mehr spaß zu machen……diese menschheit….
also so richtig “”unabhängig”” würd ich Crytek jetzt auch nimmer einstufen.
[quote]Hauptproblem sei aber, dass Crytek verlernt habe, sich auf seine wirklichen Stärken, also die CryEngine und innovative PC-Titel zu konzentrieren und stattdessen lieber jedem neuen Trend hinterhergehechelt sei. Aktuell gebe es keinen Funken Identität mehr und das frustriere Angestellte und Fans.[/quote]An dem Punkt ist sicher was dran. Weniger wegen dem Stichwort PC, sondern weil Crytek derzeit etwas konzeptlos wirkt. F2P ist nicht aufgegangen. Im Gegenteil, Crytek ist nicht ansatzweise der erste, der sich da in die Nesseln gesetzt hat. Und auch nicht der letzte.Trotzdem hat man derzeit mit Arena of Fate, Homefront 2, Hunt und einem Smartphonespiel derzeit noch vier Titel in Entwicklung.Vor allem scheint es, dass Crytek für ein unabhängiges Studio in den letzten Jahren zu schnell gewachsen ist.
Die CryEngine ist eines meiner “”Lieblingsspiele”” der letzten 10 Jahre. Damit Landschaften bauen macht einfach Spaß!
Ich weiß nicht, ob ich die ehemalige Arbeiter glauben. Herr Yerli wird anders sagen glaube ich.
oh nein!!!! Kein Shyse 2? ich bin entsetzt!!!