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Spiel: | Beijing 2008 |
Publisher: | Sega |
Developer: | Eurocom |
Genre: | Sport |
Getestet für: | 360, PS3 |
Erhältlich für: | 360, PS3 |
USK: | |
Erschienen in: | 9 / 2008 |
Beijing 2008 ist nicht das erste Mal, dass sich Sega mit dem Thema Sommerolympiade beschĂ€ftigt: So gab es u.a. 1996 das quirlige und spaĂige Athlete Kings fĂŒr den Saturn und 2001 die dröge Leichtathletik-Sammlung Virtua Athlete 2K auf dem Dreamcast â dummerweise hat der neueste Versuch etwas zu viel mit Letzterem gemeinsam…
Aber von vorn: Bei Beijing 2008 versucht Ihr Euch an 35 Sportarten, die teilweise doppelt besetzt sind â also verfĂŒgbar in MĂ€nner- und Frauen-Variante. Der Schwerpunkt (vor allem bei den Tempodisziplinen) liegt auf reiner Muskelkraft bzw. wie schnell Ihr die AnalogknĂŒppel rĂŒtteln oder auf zwei Buttons hĂ€mmern könnt. Beim Turnen kommt es oft darauf an, im rechten Moment das richtige Knöpfchen zu drĂŒcken oder mit FeingefĂŒhl einen Pfeil in markierten Bereichen zu halten. Geht es an die Schussdisziplinen, sind eine ruhige Hand und ein Adlerauge Pflicht. In Sachen Umfang und Abwechslung wird der Summer Athletics-Rivale aus Deutschland klar ĂŒbertrumpft, allerdings finden sich auch einige DurchhĂ€nger: Beim Tischtennis neigt der Ball zu merkwĂŒrdigen Flugbahnen, der Kajak-Slalom entpuppt sich als kaum kontrollierbar und Judo lĂ€sst der Sportart unkundige Teilnehmer einfach im Regen stehen.Auch sonst schwankt die AusfĂŒhrung laufend zwischen âfĂŒr jeden sofort zugĂ€nglichâ und âbeherrschen nur Profis nach langer Ăbung halbwegsâ; zu allem Ăberfluss nerven einige PrĂ€sentationsmacken.
Wieso muss man z.B. beim Hochsprung jede einzelne Höhe umstĂ€ndlich bestĂ€tigen oder ablehnen? Oder warum weiĂ ich nie vorab, was meine persönlichkeitslosen CPU-Gegner an Leistung vorlegen? Das stört vor allem beim eigentlich interessanten, aber durch die hohen Anforderungen schnell frustigen Olympia-Modus. Bleibt die Feststellung, dass Beijing 2008 Höhen und Tiefen hat, die zum GlĂŒck in geselliger Runde weniger stören â das gilt allerdings nicht fĂŒr Online-Matches, bei denen ergebnisbeeinflussende Lagprobleme und langatmige Wettbewerbsregeln fĂŒr Ărger sorgen.
Ein Olympiaspiel, das viele Sportarten abbilden soll, wird fast automatisch zu einer Minispielsammlung, und da gibt es dann bessere, abwechslungsreichere Alternativen, zum Beispiel von Nintendo.
Finde es sehr schade das bis heute keine gutes, nicht mal ein schlechtes, Olympiaspiel kamđ
Heutzutage gibt es diese Art von launiger Track & Field-Tradition ĂŒberhaupt nicht mehr. Jammerschade, dass es auch (offensichtlich) keinen Markt mehr dafĂŒr gibt. Als ich Athlete Kings gelesen habe musste ich gleich eine TrĂ€ne verdrĂŒcken.
DĂŒrfte das letzte Spiel in der Tradition von Track & Field und co. gewesen sein das ich richtig gut fand.