Bravely Second: End Layer – im Test (3DS)

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Als Bravely Default vor etwa zwei Jahren nach langer Lokalisations-Zitterpartie endlich in Europa erschien, traf Silicon Studios’ 3DS-Debüt präzise den Nerv vieler Freunde japanischer Rollenspiele. Anstatt das Konzept mit der Brechstange neu zu erfinden, mit Actionkämpfen zu verwässern oder den Spieler mit Zeitlimits zu stressen, war Bravely Default ein rundenbasiertes Abenteuer mit allem, was das Genre in den 1990ern so beliebt machte. Sympathische Protagonisten, taktische Kämpfe, eine Oberwelt, die zum Erkunden einlädt, ein vielseitiges Klassensystem und eine Handlung voller Drama, Überraschungen und Humor ließen die Spieler über ein paar fragwürdige, aber zum Glück optionale Mechaniken aus dem Free-to-Play-Sektor sowie Spielzeit-Streckmaßnahmen und Asset-Recycling in der zweiten Spielhälfte hinwegsehen. Mit Verkaufszahlen weit über jeder Vorhersage war es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Nachfolger Bravely Second: End Layer seinen Weg zu uns finden würde. Der schließt fast direkt an den Erstling an: Anstatt das Sequel mit neuen Figuren, einer neuen Welt und neuen Mechaniken zu bestreiten, wie es beim älteren Cousin Final Fantasy der Fall ist, beginnt die Handlung von Bravely Second etwa zwei Jahre nach den Ereignissen des Erstlings, spielt erneut in der Welt Luxendarc und setzt auch Kenntnis von Bravely Default voraus. Zwar wird dessen Plot zu Beginn zusammengefasst, aber wer Tiz, Edea, Agnès und deren Welt im ersten Teil selbst erlebt hat, wird einiges mehr mitnehmen als Neueinsteiger.

Yew Geneolgia, der neue Protagonist, ist einer der tapferen Leibwächter der nun als Päpstin regierenden Agnès. Doch prompt entführt der finstere Kaiser Verheer die Regentin, und nach ein paar weiteren Verwicklungen startet Yew gemeinsam mit der energischen wie kuchensüchtigen Edea Lee eine Rettungsaktion. Unterwegs gabelt das Gespann Magnolia Arche auf – eine geheimnisvolle Frau, die Französisch spricht und vom Mond kommt. Und schließlich wird noch der seit zwei Jahren bewusstlose Tiz, der Held des Erstlings, rekrutiert.

Das Spiel folgt vertrauten Mustern: Über die Weltkarte reist Ihr in neue Gegenden, Gegner greifen nach dem Zufallsprinzip an und werden rundenbasiert bekämpft. Per Default-Modus geht Ihr in die Defensive und ladet Euer Aktionskonto auf. Im Brave-Modus agiert Ihr mehrere Male in Folge – das System belohnt taktisches Vorgehen und bestraft unbedachtes Drauflosknüppeln, Kämpfe gegen unterlegene Gegner werden dank Vorspul-Funktion schnell abgehakt. Spannendster Aspekt sind wieder die zahlreichen Job-Klassen, dabei wird Originalität großgeschrieben: Bereits die ersten beiden Klassen, Kämpfer und Zauberer, bringen ein paar schicke Mechaniken mit und spielen sich weitaus interessanter als ihre Entsprechungen bei Final Fantasy. Später erwarten Euch exotische Tätigkeiten wie Konditor oder Katzendompteur – die Möglichkeit, Berufe und erlernte Talente frei zu mischen, sorgt erneut für viel spielerische Freiheit. Ebenfalls wieder dabei ist der Aufbau-Part: Diesmal errichtet Ihr Magnolias Mond-Heimat gemeinsam mit per StreetPass getroffenen Figuren wieder. Erneut dürft Ihr Tränke für die übermächtigen Bravely-Second-Manöver im eShop kaufen – zum Glück ist das optional.

Zum guten Schluss ist eine Demo im 3DS-eShop erhältlich, die Ihr Euch ansehen solltet: Sie spielt vor den Ereignissen des eigentlichen Abenteuers und beleuchtet zwei wichtige Figuren – und wer dann mit einem abgeschlossenen Demo-Spielstand startet, darf sich über wertvolle Bonusgegenstände freuen.

Thomas Nickel meint: Ich weiß nicht, wen oder was Silicon Studios dem Grafikgott geopfert hat, aber offenbar war der erfreut: So liefert Bravely Second auf 400 x 240 Pixel eine Grafikpracht, wie man sie auf dem 3DS noch nicht gesehen hat. Die Mischung aus 2D und 3D funktioniert großartig, das Bild hat Tiefe und strotzt nur so vor Details. Ähnlich gut ist es um die Akustik bestellt: Exzellente englische Sprecher, japanischer Originalton und ein toller Soundtrack lassen keine Wünsche offen. Zwar werden auch bei Bravely Second wieder ein paar Szenarien und Objekte mehrfach verwendet, aber so auffällig wie im Erstling ist es nicht. Warum also nur das ”Gut”-Gesicht? Zum einen ist das Spiel einfach wieder ein Stück zu lang – erneut wurde hier ein rundes und motivierendes 40-Stunden-RPG auf fast das Doppelte aufgeblasen. Und für meinen Geschmack ist es einfach ein wenig zu nah am Erstling dran. Klar, ein Wiedersehen mit alten Bekannten und Orten ist etwas Schönes, aber so ganz kann ich das ”Kenn ich schon”-Gefühl hier nicht abschütteln.

Philipp G. meint: Das historische Wahlmotto ”Keine Experimente” schoss mir beim Spielen häufig durch den Kopf. Egal ob Story, Charaktere, Menüführung oder Kampfsystem – zahlreiche Elemente erinnern mich an den Vorgänger und erfreuen mich einmal mehr mit einem fordernden Spielerlebnis, ohne dabei viel Neues zu wagen. Durch das Autokampf-Feature und die Möglichkeit, die Kampfgeschwindigkeit zu beschleunigen, geht das Aufleveln zügig vonstatten und schützt mich so vor Langeweile. Die Bossgegner fordern mich dafür wie schon im ersten Teil und motivieren zu sorgfältiger Vorbereitung. Insgesamt stellt sich mir Bravely Second somit als ebenbürtige Fortsetzung dar, die mir im Prinzip genau das bietet, was ich am Vorgänger schätzte. Ein potenzieller dritter Teil darf allerdings mehr Experimentierfreude zeigen.

  • viele verschiedene Jobklassen
  • baut den Mond wieder auf
  • herausragende Grafik
  • sehr komfortables Kampfsystem
  • Mikrotransaktionen sind möglich

Makellos präsentiertes Rollenspiel mit viel Humor und einwandfreier Spielmechanik, das sich allerdings mehr vom Vorgänger abheben dürfte.

Singleplayer88
Multiplayer
Grafik
Sound
Kaipi
I, MANIAC
Kaipi

[quote=Black Kaindar]

Zensurmaßnahmen wie es Disney nicht besser hätte machen können (ich rede nicht von den dünnen Bekleidungen Minderjähriger!).

Nintendo zeigt sich bezüglich der Releasepolitik ihrer RPG-Produkte(Bravely Second: End Layer und Fire Emblem) von ihrer “”besten”” Seite. Man kann nur hoffen das dieser Laden bald nur noch als Thridparty-Hersteller fungieren wird!

[/quote]Wenn Nintendo nicht als Publisher eingesprungen wäre, wäre weder der Vorgänger noch dieser Teil im Westen erschienen…

Black Kaindar
I, MANIAC
Black Kaindar

Zensurmaßnahmen wie es Disney nicht besser hätte machen können (ich rede nicht von den dünnen Bekleidungen Minderjähriger!).Nintendo zeigt sich bezüglich der Releasepolitik ihrer RPG-Produkte(Bravely Second: End Layer und Fire Emblem) von ihrer “”besten”” Seite. Man kann nur hoffen das dieser Laden bald nur noch als Thridparty-Hersteller fungieren wird!

Ullus
I, MANIAC
Ullus

Ich hab jetzt mal ein paar Stunden reingespielt, bin jetzt in diesem Eternia Fortress und hab gerade Tiz gerettet.Und ich muss wieder sagen, das es genau meinen Nerv trifft, klassisch wie die 32 Bit und 16 Bit Vertreter zu Glanzzeiten im modernen Gewand, die Entcounterrate auszuschalten ist großartig, endlich erforschen ohne andauernd in den Kampfbildschirm geworfen zu werden.Vom Vorgänger hatte ich das beste Amazon Review verfasst, das auch hier im Forum noch lauert, der Vorgänger hatte das Jrpg Genre seit der arg schwachen PS3 und 360 Jrpg Zeit gerettet und einen Beweis geliefert, das es Square doch noch kann, die Philosophie von damals wurde nicht vergessen. ! Allerdings ist das Recycling auch wieder so ein Problem, selbst jetzt schon, zudem gibt es kaum Veränderungen in der Spielmechanik zum Vorgänger, dafür jedoch 12 neue Jobklassen.Ich mag sehr das Märchenbuchsetting das sich ästhetisch mit Anime Ästhetik voll entfaltet, und Mangolia spricht französisch, das ist dieselbe Synchronsprecherin wie Yukiko vom vieren Persona,Sehr charmant, tolle Musik, symphatische Figuren gewürzt mit kindlicher Leichtigkeit, ich kann das Spiel fast nur in den höchsten Tönen loben, momentan zumindest.Dennoch gibt das Recycling immer noch einen starken Dämpfer. Ich liebe auch das sehr hochwertige Artbook der Collectors Edition, das wird für zeichnerische Inspiration sorgen.

moshschocker
I, MANIAC
moshschocker

Ja, so sieht das jeder n kleines bisschen anders, aber wir sind uns alle einig, dass es ein echt feines Spiel ist. Hab den ersten nicht gespielt und fange direkt mit dem zweiten an 🙂 Ich machs mal andersherum. Mal gucken, wie das aufgeht. Daher merke ich vom Wiederverwerten der Gebiete natürlich auch nichts. Yew finde ich aber ehrlich gesagt ganz cool. Ich finde ihn symphatisch. 😉

Beeberman
I, MANIAC
Beeberman

bin bei ca 30 stunden und finde es auch sehr gut. In manchen Dingen besser als der erste, in anderen etwas schwächer.Mich stört hingegen das Levelrecycling etwas… da hätte man sich viel mehr Mühe geben müssen. Und mich stören die Schnitte diesmal tatsächlich. Außerdem nervt Yew ungeheuerlich…Das sind aber alles kleine Kritikpunkte

Cheeky Cherry
I, MANIAC
Cheeky Cherry

Cheeky Cherry meint: Das wohl Beste, was es an “”klassischer”” RPG-Erfahrung derzeit auf dem Markt gibt. Wie Thomas schon erwähnt sind hier Kenner mit dem “”hier-war-ich-doch-schon””-Gefühl unterwegs. So wirklich gestört hat mich das persönlich nicht. Auch die zarten F2P-Einflüsse fallen wohl kaum jemandem auf. Die Grafik ist märchenhaft schön, die Musik geht gut ins Ohr, die Sprecher mit ihren Dialekten lassen mich öfters schmunzeln und die Einstellmöglichkeiten, die es so ziemlich jedem erlauben, das Spiel nach eigenem Geschmack zu spielen (Kampfhäufigkeit, Kampfgeschwindigkeit, Auto-Kampf usw.). Die neuen Jobs sind noch außergewöhnlicher (Konditor) als in “”Default””. Ob die Story mit dem Vorgänger mithalten kann weiß ich erst nach dem Durchspielen. Ich hab so meine Ahnungen, aber der Erstling hat mir einst meine Annahmen um die Ohren gehauen. Nach 50 Stunden bin ich erst in Kapitel 5 (habe sehr viel Spielzeug hergestellt =) ) und freue mich auf die wahrscheinlich nächsten 50. Kaufempfehlung auch an alle, die zwischen dem ganzen Ballern mal was anderes brauchen (so ging es mir)