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Scheinbar hatten die Entwickler keine Lust auf die x-te beliebige Standard-Mehrspieler-Knallerei. Da blieben ihnen nur zwei Möglichkeiten: entweder ganz weglassen oder besser machen. Zum Glück für alle Freunde kerniger Online-Shootouts entschied sich Infinity Ward für die zweite Variante. Denn gleich mehrere Eigenheiten machen die Multiplayer-Erfahrung von Call of Duty 4: Modern Warfare so besonders. Neben fünf Standardklassen wie Allrounder, Sniper & Co. gibt’s einen Klasseneditor – dort bastelt Ihr Euch Euren Wunschsoldaten zusammen. Zig Primär- und Sekundärknarren, verschiedene Granaten, Waffenaufsätze und Tarnfarben dürfen hier fast nach Belieben kombiniert werden.
Hinzu kommen drei Slots für die so genannten Extras: Damit macht Ihr Euch schneller, widerstandsfähiger oder geschickter. Zusätzliche Gimmicks wie das Hinterlassen einer Granate nach dem Tod oder das verbesserte Schießen durch die Wand sorgen für viel Abwechslung und Tiefe. Je mehr Vorgaben (’Lande 20 Kills mit der Shotgun’, ’Laufe 26 Meilen’) Ihr während der Matches quasi im Vorübergehen erfüllt, desto mehr Extras, Tarnfarben, Ballermänner und Modi schaltet Ihr frei. Verfügbar ist dieser prächtige Editor aber erst ab einem bestimmten Level – wer basteln will, muss schon einige Erfahrungspunkte auf seinem Konto haben. Doch keine Sorge, fünf Online-Matches sollten ausreichen – dann seid Ihr aber längst suchtgefährdet, so gut ist Call of Duty 4 als Mehrspieler-Shooter.
18 aufwändig gestaltete Karten, die meist von Levels der Solokampagne inspiriert sind, laden zu Deathmatches, Teamkämpfen oder anderen Varianten wie ’King of the Hill’ oder ’Domination’ ein.
Anfangs sind aber nur die beiden erstgenannten Modi verfügbar. In der dünnen Anleitung von Call of Duty 4: Modern Warfare findet Ihr zu dieser Fülle an Spielmodi genauso wie zu den anderen Online-Features oder Einstellungsmöglichkeiten leider kein Sterbenswörtchen. Wer drei, fünf oder sieben Kills in Folge abstaubt, freut sich über einen Radarscan (zeigt alle Gegner in der Nähe an), Luftschlag oder Heli-Unterstützung – einmal erworben, bleiben diese praktischerweise auch nach dem Ableben verfügbar. Natürlich gibt’s auch ein Party-System à la Halo 3 – spielt Ihr gegen bestimmte Gegner besonders gern, gründet einfach eine Gruppe und zockt weiter zusammen. Damit Ihr auch lange Freunde bleibt, hat Infinity Ward auf das ’Friendly Fire’ verzichtet, sprich Ihr könnt Eure Teamkollegen nicht versehentlich verletzten. Ach ja: Es läuft perfekt flüssig!
Der intensive Ego – Shooter und denkwürdigen Level auf Konsole erlebt habt. Schade, das in der Kriegsschauplatz nie hinterfragt, was das ganze soll?
Aus einer Zeit als CoD noch relevant war – zumindest was den SP angeht.