Colosseum: Road to Freedom – im Klassik-Test (PS2)

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So ein Gladiator hat’s nicht leicht – das wissen spätestens seit Ridley Scotts Kassenschlager mit Russell Crowe auch die größten Geschichts-Ignoranten. Zwar wurden manche der antiken Zirkuskämpfer als Volkshelden gefeiert und mit Reichtümern überhäuft, aber die meisten waren vor allem eins: Sklaven, Schlachtvieh für die Blutlust der ­Massen, die in ­Kolosseum & Co. nur darauf lauerten, dass einer der ­Krieger tot zusammenbrach.

“Die Totgeweihten grüßen Dich!“ Goshows Simulations-inspiriertes Prügel-Epos versetzt Euch in die Sandalen von Gallier, Nubier, Brite, Germane – oder dem Angehörigen eines anderen, vom römischen Imperium eroberten Volkes. Außerdem fragt der graumelierte Herr hinter dem Charaktererschaffungs-Schreibtisch Fakten wie Eure Konfession oder Euren ­ursprünglichen Job ab. Erst danach verdient Ihr Euch auf dem schäbigen Hinterhof-Schaukampfplatz eines Menschenhändlers die ersten Sporen. Nach dem Verkauf an die Gladiatorenschule wird’s richtig ernst: Bei ­blutigen Gefechten in unterschiedlichen Arenen (wie der vom berüchtigten Kolosseum) verdient Ihr Euch die Gunst der Massen – und Sesterzen, mit denen Ihr Euch Stück für Stück freikauft oder bessere Ausrüs­tung wie Helm, Schild und Rüstungs­teile leistet. Die Scharmützel selber tragt Ihr in klassischer Prügelspiel-Manier aus. Schnelle Ausfallattacken, Finten, Hiebe mit der Rückhand, Stöße in unterschiedlicher Höhe und nicht zuletzt die allseits beliebten Angriffs-Kombinationen sorgen dafür, dass Ihr auch mehrere Widersacher auf einmal in den blutgetränkten Staub der Arena schicken könnt.

Zwischen Team-Kämpfen, Survival-Gemetzel, Tier-Massakern und Duellen verbessert Ihr in der Gladiatorenschule durch gezieltes Training Eure Attribute. Nachdem Ihr Euch beim Vertrimmen von Kampf-Dummys, Ausweichübungen und sportlicher ­Ertüchtigung reichlich Erfahrungspunkte verdient habt, geht’s in die Kantine. Je nachdem, was Ihr Euch auf den Teller ladet, werden die Punkte in andere Attribute umgemünzt – darunter Geschwindigkeit, Stärke, Widerstandskraft und die Fähigkeit, auch bei der Parade eines harten Schlages das Schwert nicht in den Sand fallen zu lassen.

Robert Bannert meint: Goshows Historien-Scharmützel setzt auf Realismus statt ­Prügelspiel-Finesse. Zwar rangieren die Grafiken immerhin von zweckmäßig bis ­hübsch, aber mit Genre-Größen wie Soul Calibur 2 kann das mitunter unbeholfen wirkende Gestolpere in den Arenen nicht konkurrieren. ­Darum setzt man auf innere Werte: Den eigenen Gladiator erschaffen, ausrüsten, trainieren – und zu einer Karriere als gefeierten Superhelden des römischen Reiches verhelfen. Tatsächlich entfalten Punktejagd und ‘Charakter trimm Dich!’-Spiele kurzfristig Suchtpoten­zial. Aber für die ganz große Motivation hätten die eigentlichen Kämpfe spannender ausfallen müssen. Was bringt mir ein aus Granit gemeißelter Muskelprotz, wenn ich seine Stärken nicht richtig ausspielen kann?!

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Lincoln_Hawk
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Lincoln_Hawk

He das sieht sehr interessant aus
Kenne ich garnicht