Meinung
Robert Bannert meint: An sich ein pompöses Gemetzel, dem man seine Fehler aber richtig übel nimmt: Orks, Goblins und Trolle wuseln in überzeugender Detailtreue durch die Wälder von Bruchtal, malerische Städte, üppiger 3D-Bewuchs und nicht zuletzt Howard Shores Bombast-Soundtrack erwecken Mittelerde auf eine Weise zum Leben, dass Fans der Vorlage vor Glück heulen möchten – das Original lebt! Aber, ach weh… was ist das?! Wie wir’s auch drehen und wenden – es ruckelt, zuckelt und stottert, dass uns die Lust am Dasein als Fantasy-General schnell vergeht. Besonders bei großem Einheiten-Auflauf steigt uns die Zornesröte ins Gesicht, denn jetzt kriegen wir die ohnehin störrischen KI-Doofies erst recht nicht mehr unter Kontrolle! Eine schiere Flut an unterschiedlichen Einheiten, Gebäuden, Möglichkeiten zum taktischen Feintuning und immerhin vier unterschiedliche Modi für motivierende Online-Scharmützel versöhnen zwar einigermaßen, aber auch sie können nicht verhindern, dass die Schlacht um Mittelerde trotz ihres Potenzials dezent enttäuscht. Zumal die wirre und ausgesprochen fade Handlung nicht nur eingefleischten Tolkienesen sauer aufstoßen wird.