Etrian Mystery Dungeon – im Test (3DS)

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Die Quadratur des RPG-Kreises wurde schon an Dragon Quest, Final Fantasy, Pokémon versucht: All diese große Rollenspiel-Serien hatten ihre Mystery Dungeon-Ableger. Doch während die meist einfach nur bekannte Figuren und Monster durch die zufällig generierten Labyrinthe jagten, ist die Sache beim Crossover Etrian Mystery Dungeon nicht so einfach: Denn die grundlegenden Spielprinzipien von Etrian Odyssey und Mystery Dungeon könnten kaum unterschiedlicher sein. Dreht sich bei Etrian Odyssey alles um die langsame, systematische Erfassung und Erforschung perfekt durchgeplanter Labyrinthe, geht es im Roguelike-Klassiker Mystery Dungeon vor allem um die schnelle und spontane Reaktion auf sich immer wieder verändernde Szenarien.

Entwickler Spike Chunsoft geht dabei überaus clever vor: Von Mystery Dungeon werden Spielkonzept und Regelwerk übernommen, Etrian Odyssey steuert Ästhetik, Kampfansatz und Skill-System bei. Ihr erkundet die Dungeons rundenbasiert aus der Vogelperspektive, Gegner laufen sichtbar herum, einen separaten Kampfbildschirm gibt es nicht. In den stets neu generierten Labyrinthen seid Ihr im Gegensatz zu anderen Roguelikes nicht alleine unterwegs: Ihr habt drei weitere Figuren im Schlepptau, die selbstständig Feinde angreifen und vorschlagen, verletzte Gruppenmitglieder zu heilen, aber auch direkt gesteuert werden können. Das macht vor allem die knackigen Bosskämpfe spielerisch ziemlich interessant und fordernd. Dabei ist der erste Eindruck ernüchternd: Bis zum ersten Obermotz ist ein Schwierigkeitsgrad kaum zu bemerken. Zum Glück kriegt das Spiel dann aber souverän die Kurve – spätestens wenn die extrem mächtigen DOE-Gegner ins Spiel kommen, wird es richtig interessant. Die DOEs bewegen sich selbstständig durch den Dungeon und nehmen Kurs auf die Stadt Aslarga. Kommen sie dort an, machen sie wichtige Einrichtungen für eine Zeit unbrauchbar. Um sie zu stoppen, errichtet Ihr Forts und besetzt diese mit Leuten aus Eurer Party. Ein Fort bringt nicht nur wertvolle Buffs im Kampf gegen DOEs, es setzt auch das Layout eines Dungeons fest und gibt Euch so mehr Kontrolle über die Spielwelt.

Thomas Nickel meint: Ich bin beeindruckt, wie gut die grundverschiedenen Ideologien der Ursprungsserien zusammen funktionieren. Atlus und Chunsoft haben mit großer Sorgfalt aus den Versatzstücken etwas wirklich Neues gezaubert, das nicht nur Kenner fesselt, sondern auch Novizen gekonnt abholt und motiviert. Der Auftakt ist zwar etwas zahnlos und grafisch werden keine Bäume ausgerissen, dafür stimmt die Motivation: Nur noch einmal rein in den Dungeon, dann ist das Geld für das bessere Schwert da, und vielleicht reicht es für einen Stufenaufstieg… Vor allem die Forts und DOEs zeichnen Etrian Mystery Dungeon aus und machen das Abenteuer zu mehr als nur einem weiteren Roguelike. Und da das Etrian-Abenteuer auch noch auf fiesen Perma-Tod und leergefegte Inventare nach dem Ableben verzichtet, ist es der ideale Einstieg für Rogue-Neulinge in das faszinierende Genre.

  • spannende Variante der Rogue-Thematik
  • Forts und DOEs sorgen für Abwechslung
  • erstklassiger Soundtrack

Kein kruder Dungeon-Frankenstein, sondern eleganter Genre-Hybrid, der gekonnt das Beste zweier RPG-Welten vermischt.

Singleplayer80
Multiplayer
Grafik
Sound