Heart of Darkness – im Klassik-Test (PS)

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Dort erwartet ihn statt seinem Hund eine aufregende Landschaft: Nach der Bruch­landung inmitten zerklüfteter Canyons robbt und klettert Ihr durch Felsen, in denen die ersten Schattenfeinde lauern. Am Anfang schwingt Ihr noch eine Laser-Wumme, doch diese Waffe verspeist der erste Mittelgegner. Damit wird aus dem Bal­lerabenteuer (vorläufig) ein reines Jump’n’Run: Ihr überspringt Abgründe und hoppst von Fels zu Fels über einen monsterbewachten Teich. Wie Jump’n’Run-Pionier “Pitfall Harry” nutzt Ihr auch Lianen, um Hindernisse elegant zu übersegeln. Neben der Ge­schicklichkeit wird von Anfang an auch Euer Auge gefordert: Nur wenn Ihr ­bestimmte Fels- und Pflanzen-Mechanis­men auslöst, öffnen sich Euch Trampel­pfade durch die feindlich gesonnene Natur. Je nach Rätsel spielt auch die Reihenfolge Eurer Aktionen und Handlungen eine Rolle: Erst betäubt Ihr die hungrige Fauna, dann kraxelt Ihr flink an einer magischen Bohnenstange aus dem Raum.

Da sich die Landschaft alle paar Bild­schirme radikal ändert, müßt Ihr im Verlauf Eures Abenteuers allerhand sportliche Talente beweisen: Ihr schwimmt und schleicht, klettert und spurtet. In besonderen Spielsituationen wird Euch die Steuerung sanft aus der Hand genommen: Die Kamera zoomt an Euren Helden heran und eröffnet eine FMV-Einspielung, die Euch mit neuen Gefahren (oder Verbündeten) vertraut macht.

Neben der Spielmechanik hat Heart of Darkness auch den Schwierigkeitsgrad mit den genannten Action-Adventure-Vorgängern gemein: Der Tod lauert ­überall, ungezählte Male wird Euer Held von Schatten zerrissen, von Pflanzen ­gefressen oder in einen Abgrund geschubst. Gerade habt Ihr zwischen den Kiefern eines skelettierten Riesen­-Dino­sauriers sicheren Halt gefunden, da knirschen auch schon die toten Gelenke – wer nicht rechtzeitig verduftet, wird ­zermalmt!

Trotz der ungezählten Gefahren und ­einiger komplizierter Rätsel kommt Ihr zügig voran, denn im Gegensatz zu fast allen anderen Playstation-Spielen kennt Heart of Darkness weder eine feste Anzahl von Leben, noch ein “Game Over” oder “Continue”. Reißt Euch ein falscher Schritt ins Verderben, beginnt Ihr den Abschnitt nach kurzer Ladepause wieder von vorne. Mehr als fünf Bild­schirme werdet Ihr nie zurückbefördert – die Rücksetzpunkte dienen gleichzeitig als Speicherstation. Zwar könnt Ihr ­überall sichern, doch nach dem Laden eines Spielstandes taucht Ihr immer an einem der fest definierten Rücksetz­punkte auf.

Auch nach einer mehrtägigen Spiel­pause merkt sich die Playstation (eingeschobene Memory Card vorausgesetzt) Euren Spielstand: Nach dem Booten werdet Ihr automatisch am zuletzt besuchten Ort abgesetzt.

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Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@knochenrochen Vielen Dank für die umfangreichen Hintergrundinfos. Hatte ich so gar nicht auf dem Schirm (abseits des Geheules der PC Games weil “nur VGA, mimimi”) und erklärt natürlich einiges. War das Spiel eigentlich letztendlich ein Erfolg?

knochenrochen
I, MANIAC
knochenrochen

auf dem PC war die Auflösung leider lachhaft niedrig

Die Auflösung lag sowohl auf PC als auch PS bei 320 x 240 Pixeln. Ja, das war anno 1998 nicht mehr zeitgemäß. Aber da war es auch schon sechs Jahre in Arbeit…

Die Entwickler von Amazing Studio hatten auch viel Pech… Die Produktion begann bereits 1992, im Frühjahr 1995 wurde das Spiel erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und erhielt viel Aufmerksamkeit, viele Magazine widmeten ihm ihre Titelstory. Angeblich war HoD nahezu fertig und sollte noch im Herbst des gleichen Jahres für PC erscheinen. Dann machte Publisher Virgin einen Deal mit SEGA, die HoD konsolenexklusiv auf ihrem Saturn sehen wollten – die Arbeit an Versionen für 3DO und CD32 wurde gestoppt und die Veröffentlichung der fertigen PC-Version solange aufgeschoben, bis die Saturn-Version erscheinen würde. Im Oktober 1996 sollte es dann endlich soweit sein, doch im gleichen Monat verkündete Virgin, dass es vor 1997 nichts mehr werden würde. Da die Grafik bis dahin endgültig veraltet sein würde, verlor SEGA das Interesse und zwei Monate später ließ Virgin das Projekt schließlich fallen. Die nächsten neun Monate ging die Entwicklung auf Sparflamme und eigene Kosten des Studios weiter, bis sich im September 1997 mit Interplay endlich ein neuer Publisher fand. Die Saturn- und eine zwischenzeitlich angestoßene Panasonic M2-Version wurden wegen mangelder Relevanz und zugunsten der PlayStation-Version eingestellt. Am Ende erschien das Spiel im Juni 1998 für PC und PS – mit bekanntem Ergebnis.

Ende 1995 oder Anfang 1996 wäre Heart of Darkness vermutlich einer der letzten großen VGA-Knaller gewesen. Im vorangeschrittenen Multimedia-, “Interactive Movie”- und 3D-Zeitalter wirkte es bei Release allerdings wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Kurioserweise hätte es im Zuge der Indie-/Retro-Welle heutzutage vielleicht sogar bessere Chancen gehabt.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Die Animationen waren der Knaller, auf dem PC war die Auflösung leider lachhaft niedrig (VGA?). Habe aber damals afair auch nur die Demo gespielt.

knochenrochen
I, MANIAC
knochenrochen

Beste! Spiele ich immer noch ab und zu. Schön fies, aber vor allem schön 😀
Einer meiner All-Time-Favorites!

Kumpels?

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Hätte wie Flashback u another World eine Neuauflage verdient.

So schwer kam es mir auch nicht vor-vermutlich weil Flashbackvorgeschädigt,aber ein Dark Souls des trial&errors wars dann trotzdem nicht.

Morolas
I, MANIAC
Morolas

Also wenn wir schon dabei sind…
ich hatte 2 Wochen für das Game.
habe ehrlich gesagt so richtig bock drauf 🙂

zweiblooom
I, MANIAC
zweiblooom

Es wundert mich ja halt auch nur. Klar gab’s schwere, nur mit Glück zu überwindende Stellen, aber nach 10-20 Anläufen waren die auch geschafft (was dann auch nur 5-20 Minuten gedauert hat). Will mich hier auch nicht als DEN Überzocker darstellen…aber wie schon erwähnt, kann ich der Presse da nicht ganz folgen. Vielleicht hab ich auch nur Glück gehabt…

T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

diese tester hatten leider sher wenig geduld. fordernd war es, besonders weil ich noch recht jung war aber auch ich habs an einem we durchgespielt bekommen. videotheken sei dank seiner zeit. teile die meinung von morolas.

ShadowXX
I, MANIAC
ShadowXX

@zweiblooom:
Naja, ich weiß nicht. Heart of Darkness galt damals als Bockschwer, manche sagten sogar unspielbar schwer. Ich kann mich noch an einen Test erinnern, in dem das Spiel 30% bekam, weil der Tester meinte es wäre unspielbar schwer.

MadMacs
I, MANIAC
MadMacs

Ich habe das Spiel auch in guter Erinnerung und hatte es damals ausgiebig gespielt. Ich weiss noch, dass es eine fiese Stelle für mich hatte. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, wie die war.

zweiblooom
I, MANIAC
zweiblooom

Schönes Spiel. Wertung passt, da an einem Wochenende durchgespielt (ausgeliehen aus der Videothek). Kann die Meinungen bzgl. des Schwierigkeitsgrades nicht richtig nachvollziehen. Klar, Trial and Error, aber Rick Dangerous fand ich z.B. schwerer.

Morolas
I, MANIAC
Morolas

eines meiner PSone highlights, neben resi, mgs, fear effect, cyphon filter, parasite eve. technichsch für mich der Hammer, tolle graphic, charme etc. und eine story für ein jump n run…
Für mich 86% und höher.
70% ist definitiv zu wenig.

T3qUiLLa
I, MANIAC
T3qUiLLa

alleine die anfangsszenen im wald..rutsch die klippe runter und endkomm dem wassermonster…ich war von den animation so sehr begeistert das ich erst aufhören konnte als der endspann lief.
steh ich heut immer noch drauf! alleine wie liebevoll andys bein aus den schattenwesen hängt wenn sie ihm mit einem schwung sich in ihr maul schieben. skruppellos und genial!

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Großer Gott war das schwer zum ende

hnh4u
I, MANIAC
hnh4u

War damals das erste Spiel dieser Art, das ich komplett geschafft habe. Trotz vieler Tode, ich bin da am Ball geblieben und hatte sehr viel Spaß.

Spriggan
I, MANIAC
Spriggan

Ich hatte das Spiel seinerzeit auf dem PC und hatte eigentlich grossen Spass damit (rückblickend betrachtet hätte ich dazumal dem Spiel ne 80 gegeben).