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Spiel: | Lego Horizon Adventures |
Publisher: | Sony |
Developer: | Studio Gobo |
Genre: | Action-Adventure |
Getestet für: | PS5 |
Erhältlich für: | PS5, Switch |
USK: | 6 |
Erschienen in: | 12 / 2024 |
Dachte man bisher an Koop-taugliche Lego-Spiele, hatte man stets Entwickler TT Games im Sinn. Die Briten feierten 2005 – damals noch unter dem Namen Traveller’s Tales – mit Lego Star Wars: The Video Game ihren ersten Millionen-Erfolg und brachten seither 21 weitere Lego-Spiele auf den Markt. Mit Lego Horizon Adventures beweisen nun allerdings auch Guerrilla Games und Studio Gobo, dass unterhaltsame Koop-Klötzchen-Action kein Hexenwerk ist. Der Pitch zum Spiel kam damals übrigens nicht von Guerrilla oder Sony, sonder vielmehr von Lego selbst, die in der Horizon-Marke mit ihrer kunterbunten Welt und Protagonistin Aloy viel Potenzial sahen.
Wie Name und Packshot es bereits vermuten lassen, ist Lego Horizon Adventures eine sehr lockere Nacherzählung des Plots von Horizon Zero Dawn in typischer Lego-Manier. Die Betonung liegt dabei auf ”sehr locker”, denn viele Storyereignisse werden hier stark angepasst oder teils auch ganz weggelassen. Nehmen wir als Beispiel Aloys Fokus. Während sie das Hightech-Gadget im Original im Rahmen einer umfangreichen Hauptquest in einer Ruine findet, wird es Euch hier einfach von Ziehvater Rost in die Hand gedrückt. Dass Aloy mit allen Mitteln herausfinden will, wer ihre Mutter ist, Maschinenwesen rund um ihren Heimatort Mutterherz verrücktspielen und im Hintergrund ein gewisser Helis die Strippen zieht, sind allerdings auch hier die treibenden Story-Faktoren.
Spielmechanisch funktioniert das Gebotene ganz ähnlich wie bisherige Lego-Abenteuer. Aus Iso-Perspektive lotst Ihr Aloy wahlweise allein oder zusammen mit einem Couch- oder Online-Koop-Partner durch in sich abgeschlossene Levels, die in der Regel kaum mehr als fünf bis zehn Minuten in Anspruch nehmen und einer recht linearen Struktur folgen. Meist wechseln sich schlauchartige Lauf-, Sprung- und Kletterpassagen dabei mit etwas offener gestalteten Gebieten ab, in denen es dann zum Kampf gegen Breitkopf, Graser, Langbein, Plünderer und viele andere bekannte Maschinenwesen kommt. Klasse gemacht: Genau wie im Originalspiel verfügt jede Kreatur über individuelle Schwachpunkte, die nach Aussenden eines Fokus-Impulses bläulich hervorgehoben werden. Wer seine Angriffe anschließend auf diese Komponenten konzentriert, richtet deutlich mehr Schaden an und sprengt mitunter auch Teile ab. Verliert beispielsweise einer der hirschähnlichen Graser sein Geweih, bleibt dieses rotierend am Boden liegen und kann dann – durch einen beherzten Schubs in Richtung Gegner – als Waffe eingesetzt werden.
Spiele es gerade im Koop und ja, es wiederholt sich alles ständig. Trotzdem haben wir unseren Spaß, vor allem weil wir uns immer gegenseitig bekämpfen und mit Eiern bewerfen. Bei dem Spiel kann man nach nem langen Arbeitstag einfach prima runterfahren.
Dieses Spiel ist der Inbegriff der Repetition!
Darüber hinaus; anfangs sind die (legotypischen) Dialoge noch lustig, schnell entwickelt sich aber ein Fremdschäm-Gefühl und zum Ende hin haben wir diese nur noch geskipt. Überhaupt wurde es ab in etwa der Hälfte des Spiels (selbst im Koop) einfach nur dermaßen langweilig, dass wir fast froh waren, als es endlich vorbei war, immer mit der Hoffnung, dass noch irgendeine „spannende Wendung/Neuigkeit“ eintritt.
Den im Test erwähnten Fokus-Impuls haben wir maximal im Tutorial verwendet, da er im weiteren Verlauf völlig überflüssig ist. Die Schwachstellen sind auch so weitesgehend erkennbar bzw. sind die meisten Kämpfe so chaotisch und enden ohnehin fast immer in einer Haudrauf-Orgie. Von taktischen Kämpfen (á la Horizon) keine Spur.
Grundidee und Optik sind gelungen – eine Seele konnte man diesem Spiel aber leider nicht einhauchen… 👎🏼