Life is Strange – im Test (PS4)

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Während Telltale ständig weitere Episoden-Adventures produziert, entdecken nun auch andere Hersteller dieses lukrative Geschäftsmodell für sich: Square Enix veröffentlicht mit Life is Strange ein Abenteuer, das aus insgesamt fünf Download-Folgen besteht – diese kosten je 4,99 Euro und erscheinen im Abstand von sechs Wochen, für den Season Pass werden rabattierte 19,99 Euro fällig.

Entwickler Dontnod (Remember Me) siedelt sein Thriller-Drama im amerikanischen Studentenmilieu an: Die introvertierte Max kehrt in ihre Heimatstadt Arcadia Bay zurück und trifft dort auf ihre ehemals beste Freundin Chloe (Typ: Problemkind mit Punkrock-Attitüde). Das ungleiche Highschool-Duo macht sich auf die Suche nach einer verschwundenen Mitschülerin und (so deutet es die erste Episode bereits an) muss schließlich ganz Arcadia Bay vor dem Untergang bewahren. Bis es so weit ist, schlägt man sich vor allem mit typischen Teenager-Themen herum und quasselt sich den digitalen Mund fusselig: Mal zickt die verwöhnte Stufenschönheit herum, mal verdächtigt eine Blondine ihren tumben Quarterback-Lover der Untreue – stets spielerisch verpackt in klassische Multiple-Choice-Gespräche. Bei der Problemlösung greift Hauptfigur Max auf ein ebenso mysteriöses wie praktisches Talent zurück: Sie kann die Zeit jederzeit auf Knopfdruck knapp eine Minute zurückdrehen. So imponiert man beispielsweise dem Fotografie-Lehrer: Einfach die Ausführungen der Klassenstreberin zu einer Fachfrage anhören, zurückspulen und dann selbst antworten.

Auch bei genretypischen Rätseln dreht Max gerne an der Uhr: Um etwa einen Vogel zu retten, reist sie in die Vergangenheit und öffnet das Fenster, an dessen Scheibe der kleine Piepmatz ursprünglich zerschellt ist. Tatsächlich sind die meisten Taten in Life is Strange erfrischend alltäglich und frei von Effekthascherei – zumindest in der ersten Story-Episode. Das dürfte sich jedoch stetig ändern, denn die Entscheidungen des Spielers beeinflussen den weiteren Verlauf der Handlung – ganz so wie man es von den Telltale-Titeln kennt. Allerdings geht Dontnod auch hier seinen eigenen, charmanten Weg: Aufgrund der Zeitmanipulation hat man die Möglichkeit, sämtliche kurzfristigen Handlungs-Alternativen auszuprobieren und sich erst dann final festzulegen. Am Ende der Episode zeigt eine entsprechende Auflistung, welchen Weg man eingeschlagen und welche Optionen man ausgelassen hat. Klug gelöst: Auf Wunsch kann jede wichtige Szene erneut gespielt werden – wahlweise auch ohne Konsequenzen auf den jeweiligen Spielstand.

Der Look von Life is Strange ist unterdessen teils realistisch, teils im Stil eines Ölgemäldes gehalten: 3D-Welt und -Charaktere wirken stimmig, aber wenig detailliert. Das stört vor allem bei den Dialogen, denn das steife Mienenspiel der Figuren dämpft die Atmosphäre. Zudem wird das Abenteuer ausschließlich komplett auf Englisch erscheinen – wer die Sprache nicht gut beherrscht, für den bleibt die Handlung vor allem eines: strange.

Thorsten Küchler meint: Life is Strange ist ein sympathisches, ein gutes Spiel: Die Story bleibt schön mysteriös, die Rätsel dank Rückspul-Funktion spannend wie flexibel, die Entscheidungsmöglichkeiten authentisch und unaufgeregt. Besonders letztere Tatsache imponiert: Hier stirbt (zumindest noch) nicht ständig eine weitere Nebenfigur, hier setzt man sich vielmehr mit Allerweltsproblemen wie Mobbing oder Geltungssucht auseinander. Allerdings biedert sich Dontnod gelegentlich dann doch zu sehr an: Wenn Emo-Studenten weise John-Lennon-Zitate absondern und dazu melancholischer Folkpop dudelt, dann ist das nicht Indie, sondern Holzhammer. Aber Schwamm drüber: Mal sehen, wie die Entwickler ihre gelegten Storyfäden weiterspinnen…

Interessanter Auftakt zu einem Abenteuer mit Ideen, die es gelungen vom offsichtlichen Telltale-Vorbild abheben.

Singleplayer7
Multiplayer
Grafik
Sound
Sinuhe
I, MANIAC
Sinuhe

Ich habe das Spiel als komplette Version jetzt durchgespielt. Ich fand es über die meiste Zeit sehr gut. Die Dialoge empfand ich ebenfalls etwas Klischeehaft aber die Handlungen der Personen meistens nicht. Leider schien mir die Stimme ausgerechnet der Hauptdarstellerin zu großen Teilen schlecht betont. Hatte irgendwann etwas nerviges über emotionales.Auch hat mich das Ende leicht enttäuscht. Aber die ganzen Entscheidungen vorher haben mir ein schönes Unbehagen bereitet. Lag mir auch etwas mehr als die Telltale Spiele, die Personen und Entscheidungen sind einfach etwas näher an der Realität. Ausgenommen Tales from the Borderlands das ist so drüber und macht wirklich einfach nur Spaß ist aber auch noch mal ne Ecke Mehr Film als Life. Und eigentlich ist das beste Spiel dieser Art Asura‘s Wrath :-)Egal Life hab ich im großen und ganzen gerne gespielt und würde sagen das man es im Angebot mal mitnehmen sollte.

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Wenn Du mir ne Anschrift gibts, schick ich Dir ein Taschentuch 😉

RocketLeager99
I, MANIAC
RocketLeager99

An jedem, der sich noch nicht sicher ist… UNBEDINGT SPIELEN!Es ist wirklich einzigartig. Ich hatte wirklich noch nie eine emotionalere Spielerfahrung!!!

Sonderfall
I, MANIAC
Sonderfall

Hätte es gerne gespielt, verabscheue aber diesen Episodenkram. Vielleicht später als Gesamtpaket, am besten auf Disc.

Sauerland ist Schauerland
I, MANIAC
Sauerland ist Schauerland

Im Gegensatz zum Tellgate-Kram haben die Entscheidungen auch Auswirkungen aufs Gameplay und liefern meist bedeutende Hintergrundinformationen. Mir gefiel die erste Episode und ich freue mich auf die zweite.

ischbitz1
I, MANIAC
ischbitz1

Ich hab jetz mal die Demo angespielt. Macht ja prinzipiell Lust auf mehr und mit der englischen Sprachausgabe bin ich soweit auch klar gekommen. Ob das aber so bleibt, im Verlauf der 5 Episoden…? Wieviel kostet eigentlich die Lokalisierung eines Titels? Das können doch, je nach Qualität der Sprecher nicht mehr als 200.000 – 300.000 Euro sein…

D00M82
Moderator
D00M82

Ich bin auch eher ein Gegner dieser Episoden Veröffentlichungen. Ich warte dann wenn auch auf ein Gesamtpaket.

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Hab heute morgen mal die Demo auf der Xbox 360 gespielt. Grafik und Story machen einen guten Eindruck, aber ich warte bis es alle Episoden gibt.

out
I, MANIAC
out

Schade das es komplett in Englisch ist, war eins meiner 2015er Titel. Wollte da gleich den SeasonPass kaufen.Aber keine Investition der Entwickler in deutsche Texte, keine Investition von mir ins Spiel…

FoxMulder
I, MANIAC
FoxMulder

Ich würds mir zulegen, aber leider komplett englisch. Ich hoffe mal das es in zukunft übersetzt wird wie die telltale games!

Saldek
I, MANIAC
Saldek

ich freu mich drauf… allerdings bin ich gerade auf PS4 über Monate mit Games eingedeckt. Ich kaufe mir dann das Komplettpaket.

Gast

Habe mit Spannung darauf gewartet, bisherige Trailer wussten zu gefallen. Nach dem Test bin ich dann aber doch eher skeptisch. Die Demo werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

Insanity
I, MANIAC
Insanity

Ich hab mal zugelangt (ist ja schon im PSN-Store) und bin gespannt. 🙂

Tomatenmann MofD
I, MANIAC
Tomatenmann MofD

ICh schau mir ein Drama nicht im TV an darum werde ich mir auch keines für 19,99 kaufen …

MontyRunner
I, MANIAC
MontyRunner

Der Test klingt sehr vielversprechend, nur leider werden meine Konsolen nicht bedient.

Gast

steht auf meiner liste wenn es denn mal fertig ist!