Lost Records: Bloom & Rage – im Test (PS5)

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Das neue Don’t-Nod-Abenteuer mit massig 1990er-Nostalgie kostet zwar nur einmalig, wurde aber in zwei Schüben ausgeliefert: Die zweite Episode Rage folgte am 15. April kostenlos.

Wie schlägt sich die bereits veröffentlichte erste Hälfte Bloom? Kurz vor ihrem Umzug nach ­Kanada lernt die 16-jährige, eher unbeholfene Swann im Juli 1995 in der Kleinstadt Velvet Cove drei neue Freundinnen (Kat, Autumn und Nora) kennen. In diesem Sommer ereignet sich allerdings ein Vorfall, der die Gruppe trennt. 30 Jahre später taucht ein mysteriöses Paket auf, das die Frauen beunruhigt. Die Clique trifft sich daher erneut in einer Bar ihrer ­alten Heimat und Ihr geht mit ­ihnen auf eine Zeitreise zurück in den Sommer, der ihr Leben veränderte.

Spielerisch erinnert das Abenteuer in vielerlei Hinsicht an ein etwas lineareres Life is Strange, bei dem Ihr zwar erneut einige Entscheidungen fällen und Beziehungen beeinflussen werdet, was schlussendlich hier aber nicht so sehr in den Fokus rückt. Im Zentrum steht die Freundschaft zwischen den Mädchen und eine Menge Nostalgie für die 1990er-Jahre.

Obwohl in den ersten sechs Stunden Dramen und Spannung kaum eine Rolle spielen, harren wir gebannt vorm Fernseher. Das hat zwei Gründe: erstens die Neugier auf das Paket, das auch nach diesen Spielstunden ungeöffnet bleibt, und zweitens die unheimlich liebenswürdige Authentizität der Mädchen. Die Gruppe albert herum, unterhält sich über Themen wie Sex, Kiffen, Musik sowie das Verhältnis zu den Eltern, und nichts davon wirkt aufgesetzt oder als hätte es ein Schreiberling bei Don’t Nod aus der Klischeesammlung geholt.

Künstlich wirkt in unseren Augen nur die Möglichkeit, dass Ihr romantische Gefühle zu jedem der drei Mädchen aufbauen könnt. Ebenfalls stören könnte Euch, dass es innerhalb der Gruppe fast schon zu friedlich zugeht. Als uns beispielsweise Kat im Geheimen erzählt, dass unser Deo laut Nora versagt und wir das petzen, bleibt es bei einem ”es war nicht böse gemeint”. Das kann man nachvollziehbar finden, da Swann eher schüchtern und wenig konfron­tativ ist, aber durch die fehlenden Konflikte innerhalb der ­Gruppe bleibt das Abenteuer schon fast zu harmonisch. So kann der Eindruck entstehen, dass der Sommer meist vor sich hin dümpelt, wenn Ihr der Nostalgie oder dem Kennenlernen der Mädchen nichts abgewinnen könnt.

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