Lost Soul Aside – im Test (PS5)

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Vielleicht erinnert Ihr Euch noch, als ein Hobby­entwickler namens Yang Bing vor beinahe 10 Jahren erstmals auf sich aufmerksam machte? Mit YouTube-Videos seines von Final Fantasy XV, Devil May Cry und ­Bayonetta inspirierten Solo-Projekts erntete der emsige Künstler gleicher­maßen das Staunen von Genref­ans wie die Anerkennung zahlreicher Medienvertreter. Schon bald werkelte ein kleines Team am Projekt, ehe sich Sony einschaltete, um Lost Soul Aside als Teil des ­China Hero Projects zu fördern. Eine waschechte Erfolgsgeschichte – könnte man meinen.

Nach über einem Jahrzehnt Entwicklung und diversen Verschiebungen geht das ambitionierte Action-Feuerwerk allerdings holprig an den Start. Die Meinungen sind gespalten, manche Besprechung des Spiels fällt vernichtend aus. War das lange Warten umsonst? Wir haben Lost Soul Aside durchgespielt und können Entwarnung geben. Ja, der Titel hat seine Macken und Stolpersteine, ist aber auch weit entfernt von der vermeintlichen Vollkatastrophe, die ihm einige böse Zungen nachsagen.

Ihr schlüpft in die Rolle von Kaser. Gemeinsam mit seiner Schwester betätigt er sich aus den Slums heraus als Widerstandskämpfer gegen die unterdrückerische Herrschaft des Imperiums. Als Wesen aus einer fremden Dimension – die Voidrax – seiner ­Schwester die Seele rauben, lässt der versierte Schwertkämpfer ­alles stehen und liegen, um zu ihrer Rettung und – na klar – der Befreiung der Menschheit zu eilen. Klingt abgedroschen? Ist es leider auch. Tatsächlich markiert die Geschichte von Lost Soul Aside den größten Schwachpunkt des Spiels. Das liegt nicht einmal nur an der abgegriffenen Prämisse, sondern vielmehr an der müden Dramaturgie und uninteressanten Figuren, die uns bis zum Ende der rund 15-stündigen Reise kalt­ließen.

Wo Euch in einem Devil May Cry oder Bayonetta charismatische Figuren und eine ziel­sichere Präsentation trotz seichter Geschichte unterhaltsam durch das Abenteuer tragen, bremsen die Dialoge und Zwischensequenzen von Lost Soul Aside den Spielfluss regelmäßig mit ”Nicht schon wieder”-Garantie aus. Das bedeutet auch, dass es die Action ist, die Euch über weite Strecken am Ball halten muss. Gut also, dass absolut kompetente und äußerst spaßige Genrekost im Stile der genannten Vorbilder aufgetischt wird.

Die meiste Zeit verbringt Ihr in Kämpfen mit den Voidrax, in denen Ihr zunächst zum Schwert und im weiteren Spielverlauf zu Doppelklinge, Großschwert und Sense greift. Mit seiner akrobatischen Vorliebe für flinke Combos erinnert Protagonist Kaser zweifellos an Capcoms frechen Dämonenjäger. An die spielerische Tiefe des großen Vorbilds reicht Lost Soul Aside vielleicht nicht heran, trotzdem ermöglicht das Kampfsystem das kreative Zerlegen von Feinden und stilsichere Jong­lagen, die mit schicken Animationen nicht nur schön anzusehen sind, sondern ohne verknotete Finger von der Hand gehen.

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Kikko-Man
I, MANIAC
Kikko-Man

Ja, er schreibt gut und auch recht viele Artikel. Sollte seine eigenen Tester-Fotos bekommen, falls moeglich.

joia
I, MANIAC
joia

finde die Tests von Herrn Pinhao stets relativ nah an der Wahrheit – werde mir das Teil aber erst im Sale gönnen.