Mafia: Definitive Edition – im Test (PS4)

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Apropos unterwegs: Das Fahrmodell bedarf einiger Eingewöhnung, die Autos gehen nur widerwillig in die Kurve und beschleunigen sehr langsam. Das passt aber zur Epoche. Wer möchte, stellt in den Optionen Fahrphysik und Polizeiverhalten ein, es gibt sogar eine Option für die Originalschwierigkeit von damals. Dann müsst Ihr Euch an die Verkehrsregeln halten und sogar rote Ampeln beachten! Bei Verfolgungsjagden mit der Polizei sucht Ihr nach verstreuten Baustellen in Nebenstraßen. Fahrt dort durch, schon verlieren die Gesetzeshüter nach kurzer Zeit Eure Fährte.

Wie in den anderen Mafia-Titeln ist auch hier die offene Welt nicht gespickt mit Nebenaufgaben, Händlern und Sammelkram. Lost Heaven dient stattdessen als ­lebendige Kulisse für die Story, in der es abseits wenig zu tun gibt. Eine Rundfahrt lohnt im separaten Freie-Fahrt-Modus dennoch. Ihr erkundet dann einfach die Gegend, wählt frei aus Eurem Fuhrpark und Tommys ­Garderobe und messt Euch in kniffligen, versteckten Aufgaben aus dem ehemaligen Freie-Fahrt-Extrem-Modus, in denen Ihr irre Karren freischaltet. Es macht richtig Spaß, zu Jazz-Klängen durch ­Hoboken und Little Italy zu streifen und dem KI-Treiben zuzusehen. Die Entwickler achteten auch auf ­kleine Details, so wird etwa das Radio leiser und verrauschter, wenn Ihr durch einen Tunnel fahrt.

Der Star des Spiels ist und bleibt aber die Geschichte mit ihren mannigfaltigen Missionen. Ihr versucht Euch als Rennfahrer, treibt Schutzgeld ein, verübt in Verkleidung einen Anschlag auf einem Dampfer, schleicht durch ein Gefängnis und jagt einen Maulwurf, der bei den Behörden Schutz sucht. Nach und nach wachsen Euch Eure Kumpels und die restliche Crew von Don Salieri ans Herz, alle Figuren vom Mechaniker bis zum Wirt haben eigene Merkmale und viel Charme.

Technisch setzt Hangar 13 ebenfalls auf Mafia III: Die grafische Qualität gleicht der von ­Lincoln Clays Abenteuer, Gesichter und Autos sehen schick aus, die Wagen verfügen über ein detailreiches Schadensmodell – im Gegensatz zu den Gegnern, die einfach nur rot befleckt umfallen. Leider kommt es gerade bei schneller Fahrt zu unschönen Pop-ups und Draw-in. Gerade auf dem Land könnt Ihr buchstäblich neben Eurem Auto dem Gras beim Wachsen zusehen. Dafür überzeugt der Ton auf ganzer Linie. Besonders die englischen Synchronsprecher bringen das Mafia-Flair mit frecher Ausdrucksweise und verschiedenen Akzenten gut rüber, während aus dem Radio zeitlich typische Musik dudelt und der Nachrichtensprecher über Eure vergangenen Verbrechen berichtet. Es hätten nur gerne mehr als zwei Sender sein dürfen.
Insgesamt lohnt sich Mafia: Definitive Edition trotz der spielerischen Defizite. Kenner des Originals schwelgen in Nostalgie, Neulinge erleben eine packende Geschichte und freuen sich, dass sie einmal nicht nebenbei noch Hunderte Aufgaben erledigen müssen.

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bruenchen
I, MANIAC
bruenchen

Mir hat das Spiel gut gefallen ?? den zweiten spiele ich aber erst etwas später. Gab im ersten Teil wirklich paar coole Missionen ?

Heisenberg
I, MANIAC
Heisenberg

Toller Test danke.
Draw ins und popups toernen mich ab.
Aber egal. Werde mir wohl irgendwann die Trilogie holen. Kenne nur den 2ten und der war Saugut?