Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 – im Test (Wii)

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Eine erfolgreiche Partnerschaft löst man natürlich nicht einfach so auf: Seit Nintendo-Klempner Mario und Sega-Igel Sonic für die Olympischen Sommerspiele in Peking 2008 erstmals gemeinsame Sache machten, steht alle zwei Jahre ein weiteres Sportspektakel rund um das Duo an – turnusgemäß ist jetzt also wieder der Sommer dran.

Auf Wii könnt Ihr schon jetzt in Mario &amp Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 trainieren (3DS-Athleten müssen noch bis Februar warten): Unter den 21 normalen Disziplinen sind diesmal nur noch ein Drittel der Leichtathletik zugeordnet, dafür tummeln sich ein ordentlicher Schwung Mannschaftssportarten (besonders gut geeignet für Matches mit mehreren Teilnehmern) und andere unterhaltsame Neuzugänge im Sortiment. So kickt Ihr z.B. erstmals beim Fußball, drescht in Beachvolleyball und Badminton das Spielgerät übers Netz, zeigt bei der Rhythmischen Sportgymnastik mit dem Band Taktgefühl, gebt einem Gaul beim Springreiten die Sporen, dreht auf dem Rad bei der Mannschaftsverfolgung flotte Runden oder schwingt Euch auf den Stufenbarren. Rohe Muskelkraft ist nur bei wenigen Sportarten gefragt, meist zählen gutes Timing oder schnelle Reaktionen. Dafür braucht Ihr lediglich die Remote für die Standardsteuerung, wobei einige Disziplinen sich mit angestecktem Nunchuk handlicher kontrollieren lassen. Unkomplizierte Bedienung ist bei ”Mario &amp Sonic” Trumpf, allerdings haben es die Entwickler gelegentlich etwas zu gut mit der Vereinfachung gemeint: Dass Ihr z.B. beim Badminton keinerlei Einfluss auf Spielerbewegung und Schlagrichtung habt, schränkt unnötig ein.

Deutlich ausgeweitet erscheint das Segment der Traum-Disziplinen mit zehn an der Zahl, bei denen reale Sportarten (sehr) frei neu interpretiert wurden: So steht ”Sprint“ nicht mehr für flottes Laufen auf einer Kurzstrecke, sondern mutierte zu einer Art Super Monkey Ball inklusive Laufball, während der Weitsprung wie ein schlichteres New Super Mario Bros. mit dem Look von Kirby und das magische Garn wirkt. Besonders logisch sind diese Abwandlungen nicht, aber in der Regel unterhaltsam, mehr auf direkte Duelle der vier möglichen Teilnehmer ausgelegt und keine einfallslosen Abziehbilder ihrer Vorbilder.

Statt wie noch bei den Winterspielen die Disziplinen teilweise erst über eine Olympiakampagne freispielen zu lassen, hält London 2012 das komplette Sortiment von Beginn an für jedermann bereit. Schnellen Runden steht also nichts im Wege, unverständlicherweise wurde dafür an Spielmodi gegeizt: Egal ob alleine oder mit bis zu drei Mitstreitern habt Ihr die Möglichkeit, entweder bei einzelnen Sportarten zu wetteifern oder an einer ”London-Party“ teilzunehmen – nicht mal Turnier-Mehrkämpfe sind vorgesehen.

Trotz der ähnlichen Bezeichnung ist die ”London-Party“ mit Mario Party nur begrenzt vergleichbar: Zwar tummeln sich auch hier die Teilnehmer in einem spielbrettartigen Areal, das dem Stadtplan der britischen Metropole nachempfunden wurde – doch hier bewegt Ihr Euch nicht nur feldweise nacheinander, sondern frei und gleichzeitig. Ziel ist es, vor den Rivalen genügend Sticker zu ergattern. Das erreicht Ihr durch das Aufsammeln von Objekten, mit Erfolgen bei regelmäßig stattfindenden Sportveranstaltungen oder durch das Anquatschen von Passanten: Dann startet meist eines von Dutzenden spezieller Minispiele, die von Quizrunden mit Olympia-Fragen über eine ”Pac-Man“-Variante auf der Karte bis hin zu größeren Geschicklichkeitstests reichen.

Für Kurzweil ist dabei gesorgt, jedoch spielt auch der Zufall eine nicht unerhebliche Rolle – wer nicht damit umgehen kann, dass eine fast sichere Spitzenposition auch mal kurz vor Schluss ohne Abwehrmöglichkeit zum letzten Platz wird, hat eben Pech gehabt.

+ aufgestockte Disziplinenzahl
+ alle Sportarten bereits von Beginn an nutzbar
+ gewohnt bunt-launige Optik

– nicht jede Disziplin interessant
– Traumsportarten wirken teils beliebig
– London-Party nicht besonders gehaltvoll

Ulrich Steppberger meint: London 2012 ist ein gelungenes Spaßsportspiel, das sich als rundum familientauglich erweist, mich aber nicht zu Jubelarien hinzureißen vermag. Das Disziplinen-Sortiment ist einfalls- und umfangreicher besetzt als vor vier Jahren, allerdings sind einige Traum-Varianten recht beliebig und ein paar Teamsportarten wie etwa Fußball nicht so dynamisch wie erhofft – der winterliche Vorgänger war in diesen Aspekten besser. Löblich finde ich, dass alles auf Wunsch nur mit der Remote gespielt werden kann und alle Disziplinen von Beginn an wählbar sind – das macht es leichter, launige Mehrspieler-Runden auf die Beine zu stellen. Dass im Gegenzug jedoch kein Turnier-Modus existiert und sich die ”London-Party” als leidlich spannender Mario Party-Verschnitt mit hohem Zufallsfaktor entpuppt, ist vor allem für Solisten schade. Trotzdem: Wer die Vorgänger mochte, erhält hier den erwartet guten Nachschub.

Routinierte Sportspiel-Sammlung mit hübscher Inszenierung: Mehr Disziplinen steht ein etwas schlapper Party-Modus gegenüber.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound
Dirk von Riva
Gast

Spaßig nach wie vor^^Aber die Winterspiele gefielen mir etwas besser, glaub langsam nutzt sich das gemeiname Duo etwas ab.Hätte gern mal ein richtig gutes Olympisches Game wie damals California Games, World Games und Summer Games… das waren noch Zeiten!!!