Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen Rio 2016 – im Test (3DS)

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Vor zwei Jahren wurde der 3DS bei der Maskottchen-Winterolympiade von Sotschi noch verschmäht (oder verschont, wenn man die mäßige Qualität des Wii-U-Auftritts als Maßstab nimmt). 2016 hat er für die Sommerspiele in Rio dagegen die Vorreiter-Rolle, denn der ”große Bruder“ kommt erst im Juni. Die Experimente gegenüber dem London-Ausflug von 2012 halten sich in Grenzen, sorgen aber trotzdem für ein paar Stirnrunzler: So sind auf den ersten Blick nur noch 14 Sportarten (dafür diesmal wieder mit überwiegenden ordentlichen ”Plus“-Fantasiealternativen versehen) statt seinerzeit 57 zu entdecken. Doch der Schein trügt: Tatsächlich finden sich noch 30 weitere auf dem Modul, jedoch halb versteckt als Trainingsübungen im ”Auf nach Rio”-Story-Modus. Das tut einigen sogar ganz gut, weil sie ohne die Vorgabe, auch für den Mehrspieler-Einsatz taugen zu müssen, spielerisch interessanter gestaltet wurden.

Weniger Disziplinen sind es diesmal trotzdem, aber in Sachen Abwechslung schadet das kaum, zumal das Eingabespektrum des 3DS von Knöpfen und Steuerkreuz über Touchscreen sowie Bewegungssensor bis hin zum Mikrofon überwiegend intelligent genutzt wird – für unterwegs oder in beengten Platzverhältnissen ist Rio 2016 dadurch allerdings nicht so gut geeignet. Ohne ersichtlichen Grund habt Ihr als Solist diesmal nur die Wahl, einzelne Disziplinen (noch dazu ohne wählbaren Schwierigkeitsgrad) zu absolvieren oder direkt besagten Story-Modus anzugehen: Der erzählt eine banale Geschichte, bei der Ihr mit Eurem Mii wahlweise eine Woche lang Erfolge erringt, wobei sich die Wettkämpfe unterscheiden, je nachdem ob Ihr Team Mario oder Team Sonic unterstützt. Dank variantenreicher Trainingsaufgaben, freischaltbarer Charaktere und leistungssteigernder Outfits sowie eines handlichen Auflevelsystems sorgt das eine Weile für gelungene Unterhaltung, zum mehrfachen Durchspielen gibt es aber wenig Anreize. Abgerundet wird das Angebot von (lokalen) Mehrspieler-Duellen und dem ”Taschen-Marathon”: Hier werden Eure vom 3DS-Schrittzähler aufgezeichneten Schritte verwendet, um mehrere virtuelle Langstreckenrennen zu absolvieren – das ist kaum mehr als ein nettes Gimmick, aber charmant verpackt.

Ulrich Steppberger meint: Wenn der Igel und der Klempner sich sportlich messen, kommt (fast) immer etwas Ordentliches dabei heraus – das gilt auch für Rio 2016. Allerdings tue ich mir schwer, bei der neuen 3DS-Olympiade echte Vorteile gegenüber dem vier Jahre alten Vorgänger zu erkennen: Die geringfügig geschrumpfte Disziplinenauswahl stört mich weniger, denn das, was weggelassen wurde, war seinerzeit auch schon mehr Füller. Schade ist, dass sich der 3DS-exklusive Neuzugang Golf als zähe und mit unberechenbaren Gegnern nervende Angelegenheit entpuppt. Die ”Plus”-Varianten wiederum sind überwiegend gelungen und der Story-Modus trotz eher einfallsloser Inszenierung eine gute Sache. Habt Ihr London 2012 nicht schon in der Sammlung und Lust auf eine kurzweilige Bildschirm-Olympiade, ist Rio 2016 eine ordentliche Wahl.

  • 14 Sportarten in Normal-/Plus-Variante
  • 30 weitere Mini-Trainingsspiele
  • umfangreicher Story-Modus
  • Marathonlauf per 3DS-Schrittzähler

Unterhaltsames Disziplinen-Sammelsurium, das teils etwas zu bemüht wirkt, aber unterm Strich kurzweiligen Sportspaß bietet.

Singleplayer74
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