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Spiel: | Nights: Journey of Dreams |
Publisher: | Sega |
Developer: | SEGA |
Genre: | Geschicklichkeit |
Getestet für: | Wii |
Erhältlich für: | Wii |
USK: | 6 |
Erschienen in: | 3 / 2008 |
Knapp zwölf Jahre ist es her, dass Sega-Saturn-Spieler mit dem fliegenden Harlekin Nights durch Traumwelten brausten. Dank dem damals neuartigen Analog-Controller eine vollkommen neue Spielerfahrung. Eine, die nicht verbesserbar sei und folglich keinen Nachfolger nach sich ziehen würde, so der damalige Sonic-Team-Chef Yuji Naka. Mittlerweile ist Nakas Mitarbeit bei Sega allerdings Geschichte und einen zweiten Teil gibt es nun doch (dieses Mal allerdings von den amerikanischen Sega Studios).
Für einen Aufruhr wie der Saturn-Erstling wird der zweite Teil nicht sorgen. Dazu verleiht der Wii-Auftritt dem klassischen Spielprinzip zu wenige neue Impulse und aus den Stärken der Konsole zieht das Spiel keinen Profit. Doch dazu später mehr.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen (wie schon im Saturn-Original) zwei Teenager, die mit den Problemen des Erwachsenwerdens kämpfen: Der kleine Nachwuchsfußballer Will etwa tut sich nach dem Fortgang seines Vaters schwer, auf eigenen Beinen zu stehen. Die kecke Helen vernachlässigt hingegen ihren Musikunterricht, sobald das Handy klingelt. Als sich die Kids eines Nachts in der Traumwelt Nightopia wiederfinden, können sie sich vor lästigen Verpflichtungen nicht mehr drücken – immerhin hängt der Fortbestand einer ganzen Welt (wenn auch keiner realen) von ihnen ab.
Bevor Ihr in den Kampf gegen den dunklen Herrscher Wizeman zieht, entscheidet Ihr Euch zunächst für einen der beiden Knirpse. Abhängig von dieser Wahl erlebt Ihr unterschiedliche Handlungsstränge und besucht verschiedene Welten: von idyllischen Wäldern, über feudale Schlossanlagen hin zu verspielten Vergnügungsparks ist alles dabei. Eines haben alle Stages gemeinsam: knallige Farben, psychedelische Lichtspielereien, abgefahrene Konstruktionen – und natürlich die obligatorischen Ringe und blauen Orbs.
Auf vorgegebenen Pfaden braust Ihr aus der Seitenperspektive durch die Levels, durchfliegt zum Regenerieren Eurer Boost-Leiste die angesprochenen Ringe und füllt durch das Aufsammeln von Orbs Euer Punktekonto. Neu ist, dass Ihr im Verlauf des Spiels drei Masken erhaltet, mit denen Ihr Nights’ Äußeres verändert und ihm so neue Fähigkeiten verleiht: Als Delfin erschließt Ihr Unterwasser-Bereiche, als Drache seid Ihr immun gegen Feuer und als lebende Rakete zündet Ihr einen Turbo-Antrieb.
@Kikko-Man
Ich beziehe mich auf meine Spielerfahrung.
@”Oder es ist Kanonenjohnny aus dem Zirkus gewesen”
Kann voll nicht sein. Johnny heisst ja eigentlich Freddy und der hat keine Ringe:
https://youtu.be/Q8YFFTSVXY8?t=487
Oder es ist Kanonenjohnny aus dem Zirkus gewesen, der durch brennende Ringe flog. Also Videospiele müssen nicht zwingend bei anderen abkupfern, wenn man thematisch auch anderswo inspiriert werden kann.
Was für mich Mario 64 war, ist vor allen Dingen der Startschuss für Kamerasteuerung. So blöd es klingt, aber das nachjustieren ist ein spielerisches Element, das ich zum ersten Mal in diesem Spiel so bewusst wahrgenommen habe. Auch wenn die Kamera nicht perfekt war, so ist dieses Spiel immer noch fast zeitlos und besser gealtert als sehr viele Spiele, die danach kamen.
Dass Sega das Konsolengeschäft aufgab, war an sich nicht das Problem, sondern dass man danach bei Spielen oft nicht mehr dieses gewisse Etwas hatte, hingegen schon. Ob das Nintendo auch so ergangen wäre, hätten sie keine Konsole mehr gebracht und nur für andere produziert?
Auf jeden Fall. Die damaligen Verspaetungen im PAL-Raum waren ja z.T. echt gross und haben die Reihenfolge der Veroeffentlichungen ja nicht selten durcheinandergeworfen.
Gibt ja Aussagen, das die Walker-Abschnitte in Star Fox 2 als Inspiration fuer Mario 64 dienten.
Bezueglich durch Ringe fliegen/laufen/schwimmen: Denke da koennte Star Fox 1 oder das SNES Pilotwings als Inspiration fuer Nights und Mario 64 gedient haben.
@Kikko-Man
Echt? Das hatte ich gar nicht mehr so in Erinnerung.
Der Saturn war damals zumindest meine erste “Next Gen” Konsole gewesen, gefolgt vom N64 (Day One) und dann der Playstation. Da ich die Konsolen seinerzeit dann auch alle parallel bespielt hatte, kann da natürlich auch mal was durcheinanderkommen in meiner Erinnerung.
Aber bei uns kam das N64 ja glaub ich relativ spät im Vergleich zu Japan raus, weshalb ich Nights deutlich früher gespielt haben müsste.
@”Ging mir ähnlich, bis er hier die Bühne betrat”
und
@”auch wenn man Sega zumindest gute Pionierarbeit attestieren kann.”
War vielleicht nicht so gemeint, aber suggeriert, dass Nights das aeltere Spiel ist, was ja nicht der Fall ist. Mario 64 kam in Japan frueher raus.
“Ging mir ähnlich, bis er hier die Bühne betrat:”
Mario 64 hatte damals natürlich nochmal alles verändert, auch wenn man Sega zumindest gute Pionierarbeit attestieren kann.
Durch Ringe geflogen ist man ja bei Mario 64 zB später dann auch.
Ich denke so manchmal darüber nach, wie wohl die Videospielwelt aussehen würde, gebe es Sega in der Form noch heute und wenn sie noch eigene Hardware herstellen würden.
Ich bin mir ziemlich sicher, die Zeiten wären spannender und aufregender. Ich persönlich habe es bis heute nicht verdaut, dass nach der Dreamcast leider für immer Schluß war.
Ging mir ähnlich, bis er hier die Bühne betrat:
Das mit der TeckDemo stimmt schon. Trotzdem hatte ich es rauf und runter gespielt. Inkl Weihnachtsdemo.
Nights war spielerisch überhaupt kein Burner.
Gefühlt ne schöne TechDemo für den Analogstick, der mit dem Spiel ja eingeführt wurde.
Das erste Nights auf dem Saturn war für mich damals wortwörtlich ein Träumchen gewesen, so schön und gelungen fand ich das Spiel.
Den Nachfolger hier habe ich mangels Wii leider nie gespielt.
Die Reihe darf Sega gerne nochmal aus der Mottenkiste holen und sei es nur für ein Remake oder zumindest ein Remaster.