Resident Evil 5 – im Test (PS4)

Gut sieben Jahre liegt die Veröffentlichung von Resident Evil 5 auf PS3 und Xbox 360 bereits zurück – und leider lässt Euch die Neuauflage für die aktuelle Konsolengeneration dieses Alter spüren.

Entwickler Capcom hat zwar die Grafik auf 1080p-Auflösung angehoben, was in höherer Texturschärfe und generell knackigerem Bild resultiert. Allerdings wurden weder die virtuellen Tapeten auf heutiges Niveau gebracht (viele Objekte wirken grob oder gar hässlich) noch erreicht die Bildrate konstante 60 fps – gerade bei Kämpfen mit vielen Gegnern bemerkt man die dezente Frame-Bremse. Unverständlich, wenn man bedenkt, dass dies bei Teil 6 letztens noch klappte.

Die Überarbeitung endete nicht bei der Grafik: Neben dem Hauptspiel mit all seinen (Koop-)Modi sind die beiden DLC-Episoden (nicht von Beginn an wählbar), die neue Multiplayer-Variante ”Die vereinten Söldner” und allerlei freispielbare Extras (z.B. Grafikfilter, Ministatuen und Outfits) im Download-Paket enthalten.

Wer Teil 5 nicht kennt: Chris Redfield und Sheva Alomar bilden ein Koop-Gespann (wer alleine spielt, steuert Chris und gibt der schlauen KI-Partnerin Kommandos), das sich durch nicht-gruselige, oftmals helle Szenarien kämpfen muss. Der Spielverlauf ist linear und noch actionreicher als bei Teil 4, außerdem locken fast zwei Dutzend, oft großkalibrige Waffen. Die Gegnerpalette reicht von infizierten Menschen über Insekten bis zu grotesken Tiermutationen. Teil 5 führte zudem das Seitwärtsbewegen während des Laufens ein, geballert wird aber – etwas ungelenk – aus dem Stand.

Oliver Schultes meint: In M! 04/09 zeigte ich mich angetan vom großen Umfang, dem tadellosen Koop-Modus, der hervorragenden Präsentation und der einwandfreien Spielbarkeit. Im Prinzip stechen diese Trümpfe auch heute noch, allerdings hat sich die Videospiel-Welt weitergedreht. Trotz Überarbeitung ist die Grafik anno 2016 nur gutes Mittelmaß, die Präsentation wirkt im Angesicht von High-End-Kalibern Marke Uncharted 4 etwas hölzern und die Steuerung fühlt sich nicht nur wegen der ”Schießen im Stehen”-Designentscheidung eingebremst an. Dennoch: Vor allem mit einem Mitspieler ist Teil 5 immer noch gut für viele vergnügliche, actionreiche Stunden.

Trotz Politur nagt der Zahn der Zeit an Teil 5: Third-Person-Action mit klasse Koop-Modus und großem Umfang.

Singleplayer		76
Multiplayer
Grafik
Sound