Scarface: The World Is Yours – im Klassik-Test (PS2)

Tony Montana ist ein harter Hund: Der Exil-Kubaner baut sich rücksichtslos ein Kokain-Imperium im Miami der frühen 80er auf. Wer in der Drogenszene zu rabiat vorgeht, macht sich jedoch keine Freunde – und wenn der Lieferant des heißen Stoffes sauer wird, ist der Untergang nicht weit. Die PS2-Umsetzung des epischen Ganovenfilms Scarface hält sich aber nicht sklavisch an die Zelluloid-Vorlage: Dort verliert Tony am Ende alles und haucht im Bleihagel sein Leben aus – auf der Konsole gelingt ihm dagegen im Rahmen ­einer spielbaren Einführung im letzten Moment die Flucht.

Drei Monate später steigt Ihr wieder ins Geschehen ein. Das Ziel ist einfach: Baut Euer Imperium ein zweites Mal auf und rächt Euch an allen, die bei Eurem Sturz eine Rolle spielten. Zu Beginn müsst Ihr kleine Brötchen backen: Eine Hand voll Ladenbesitzer ist gewillt, für Euch zu arbeiten und hinter den Kulissen Stoff zu verhökern – allerdings müsst Ihr ihnen vorher Gefallen tun und natürlich die Moneten für den Kaufpreis auftreiben.
Also macht Ihr Euch auf, um die Aufträge nach bestem GTA-Stil zu erledigen: Wenn Euch der Fußmarsch durch Miami zu mühsam ist, klaut Ihr kurzerhand ein vorbeifahrendes Auto und düst damit los. Je nach Auftrag müsst Ihr mal heiße Waren an ­bestimmte Zielorte kutschieren oder unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumen. Tonys Ehrenkodex erlaubt keine Attacken auf unschuldige Mitbürger, kennt aber bei Bösewichten keine Gnade – von den bloßen Fäus­ten über einfache Pistolen bis zu durchschlagskräftigen Schrotflinten und Gewehren kommt alles zum ­Einsatz. Per Knopfdruck nehmt Ihr Kontrahenten mit der automatischen Zielerfassung aufs Korn, der rechte Analogstick erlaubt zudem noch ­genaueres Anvisieren.