ScreamRide – im Test (XOne)

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David Braben verdankt seinen Ruf als Entwicklerlegende dem Weltraum-Epos Elite, sein Studio Frontier ist aber auch mit anderen Projekten gut im Geschäft. So entstanden dort im Lauf der Jahre allerlei Spiele rund um Achterbahnen, zum Beispiel Thrillville für PS2 und Xbox oder die Rollercoaster Tycoon-Serie (überwiegend auf PC). In eine ähnliche, aber doch abweichende Kerbe schlägt nun ”ScreamRide: Denn im Gegensatz zu den genannten Ahnen bleibt hier der Wirtschaftssimulations-Aspekt komplett außen vor, dafür ist Fahr-, Bau- und Zerstörungsgeschick gefragt.

In einem (optisch ziemlich sterilen) Testgelände seid Ihr in gleich dreifacher Rolle tätig, am actionlastigsten ist der Einsatz als Achterbahnfahrer: Hier lasst Ihr ein paar willige Kandidaten über teils vogelwilde Stahlkonstruktionen rasen und müsst dafür sorgen, dass diese angemessen viel Aufregung erleben – gebt Gas und bremst, balanciert die Wagen, damit die Schräglagen nicht zu gefährlich werden, und aktiviert Turbos. Das ist schnell verstanden und ordentlich flott, aber trotz allerlei zu erfüllender Bonusziele nicht sonderlich tiefgründig. Noch schlichter fällt jedoch Eure Tätigkeit als Zerstörungsexperte aus, denn die ist genau genommen ein Angry Birds – nur in dreidimensionaler Umgebung, die optisch unspektakulär zerbröselt, wenn Euer Katapultgeschoss einen Treffer landet.

Mit Abstand am meisten Grips und Planungsfähigkeit braucht Ihr schließlich als Ingenieur, denn hier müsst Ihr bereits teilweise aufgebaute Achterbahnen mit vorgegebenen Mitteln und Einschränkungen so fertigstellen, dass z.B. eine Minimalstrecke maximale Aufregung erzeugt oder Hindernisse auf engem Platz umfahren werden. Der Editor für Eure Bauten entpuppt sich als guter Kompromiss aus komplex und bedienungsfreundlich, was speziell im freien Modus noch an Wichtigkeit gewinnt: Dort könnt Ihr nämlich nach Herzenslust basteln und eigene Umgebungen und Achterbahnen kreieren. Die lassen sich nach erfolgter Tauglichkeitsprüfung online veröffentlichen, wo Ihr auch auf die Werke und Blaupausen für einzelne Elemente von anderen ScreamRidern Zugriff habt.

Ulrich Steppberger meint: Charme hat der Achterbahnspaß, auch wenn sich Frontier reichlich Mühe gibt, ihn zu verbergen – die recht altbackene Optik wirkt wie ein Trials Evolution für Arme, statt mit knalliger Inszenierung zu locken. Wer sich davon nicht schrecken lässt, bekommt quasi drei Spiele in einem: Die Testfahrten sind kurzweilig, aber nicht sonderlich tiefgründig und schnell erledigt, die Zerstörungseinsätze wirken etwas deplatziert und werden schnell langweilig. Der größte Trumpf ist zweifellos der leistungsfähige und einigermaßen handliche Editor, sei es bei den vorgegebenen Missionen oder dem freien Basteln. Allerdings solltet Ihr viel Lust zum Experimentieren mitbringen, denn gelungene und online teilungswürdige Ergebnisse benötigen viel Zeiteinsatz.

  • 3 Karrierepfade: Achterbahnfahrer, Ingenieur, Zerstörungsexperte
  • 6 Schauplätze mit insgesamt 20 Aufgaben für jede Tätigkeit
  • leistungsfähiger Sandkasten-Editor

Achterbahn-Baukasten für kreative Bastler, dessen spielerisches Drumherum eine Spur zu nüchtern und ideenlos ausfällt.

Singleplayer67
Multiplayer
Grafik
Sound
Barbarez82
I, MANIAC
Barbarez82

“”Zerstörungseinsätze wirken etwas deplatziert und werden schnell langweilig””.Kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Da man die Bauwerke auf verschiedene Art und Weise (Kettenreaktionen, Abpraller usw.) zerstören kann/soll, wurde mir nicht langweilig. Ich fand eher die Fahrten langweilig, da dort reines Auswendig lernen ausreicht. Der Editor ist tatsächlich sehr gut und Einsteigerfreundlich gehalten. Nach kurzer Übungszeit lassen sich beachtliche Strecken zusammen bauen. 67% ist mMn etwas zu gering. Es ist kein Must have oder System Seller, aber wer Spass an aussergewöhnliche Spieludeen hat, sollte ruhig nen Blick riskieren. Ich habe es nicht bereut.