The Vanishing of Ethan Carter – im Test (PS4 / Xbox One)

Kerstin Mayer meint: Die schöne Spielwelt will von mir entdeckt werden. Und nach der ersten Stunde wirkt es, als warteten zahllose Geheimnisse – zumal mich ein Türenrätsel auf knifflige Denkaufgaben hoffen ließ. Leider stellt sich heraus, dass doch eher eine Handvoll als einige Dutzend Rätsel warten – und diese nach besagtem Höhepunkt simpler gestaltet sind. Trotzdem macht Ethan Carter wenig falsch: Das Setting ist stimmungsvoll und trotz bekannter Motive nicht abgedroschen. Unterstützend kommt die unaufdringliche, doch wirklich gute Soundkulisse dazu: ein wohl platziertes Quietschen einer Türe, das Pfeifen des Windes im Wald oder unterschwellige Töne bei einer wichtigen Entdeckung. Ethan Carter hätte für meinen Geschmack länger und komplexer sein dürfen – doch gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

Matthias Schmid meint: Was für eine Hammer-Grafik! Der Look des Waldes, des Sees, der Felsen, der Häuser – das toppt in puncto realistische Darstellung einer Landschaft sogar noch den jüngsten Witcher. Das polnische Entwicklerstudio The Astronauts legt die Messlatte gewaltig hoch – zusammen mit Ryse und The Order: 1886 ist The Vanishing of Ethan Carter bisher mein grafisches Wow-Erlebnis der Generation PS4 & Xbox One. Und dass es sich dabei um ein “kleines” Adventure handelt, finde ich umso erstaunlicher – hier dürfte sich ein CoD mal abschauen, wie genial ein Spiel auf den neuen Konsolen aussehen kann! Zum Glück überzeugt mich das gemächliche Abenteuer auch in puncto Story, Steuerung und Rätsel – nichts davon ist herausragend, aber doch so gut, gefällig und rund, dass ich bis auf den geringen Umfang nichts zu meckern habe.