Nobody Saves the World – im Test (Xbox Series X)

1
2196
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

Die kanadischen Drinkbox Studios haben sich mit der kunterbunten Metroid­vania-Serie Guacamelee! einen Namen gemacht. Hauptfigur und Luchador Juan legt einen Gastauftritt nach dem anderen hin (zuletzt in Dead Cells). Hat auch der titelgebende Nobody im neuesten Drinkbox-Streich das Zeug zum Gaststar?

Das handgezeichnete Action-RPG steigt schnell in die Action ein. Ihr wacht als weißes Geister-Menschlein Nobody in einer Hütte auf und stoßt flott auf das Problem, dass der mächtige Zauberer Nostragamus verschwunden ist. Durch Zufall findet Ihr seinen mächtigen Zauberstab, mit dem Ihr Euch in zahlreiche Wesen verwandeln könnt – theoretisch, denn zuvor steht heftiges Grinding auf dem Plan, um die Welt zu retten.
Zu Beginn könnt Ihr Euch nur in eine Maus verwandeln, um durch enge Löcher zu kriechen und zu beißen. Jeder Charakter muss erst einmal aufgelevelt werden, indem Ihr Herausforderungen absolviert. So schaltet Ihr Marken frei, um Dungeons betreten zu dürfen, erhöht Euer Gesamtlevel, um Werte zu steigern, und – ganz wichtig – erhaltet neue Fähigkeiten und Verwandlungsmöglichkeiten. Leider ist der Ablauf dabei extrem repetitiv und läuft immer auf das Gleiche hinaus: Führt einen bestimmten Angriff x-mal aus oder trefft dabei x Gegner mit Stumpf-, Scharf-, Dunkel- oder Hellschaden. Später dürft Ihr sogar die Attacken und freigeschalteten Passiv-Boni untereinander austauschen, was eigentlich viel Spielraum zum Experimentieren geben würde. Da Ihr aber einen großen Teil der Spielzeit damit verbringt, Quests zu erfüllen, die Euch die Kombinationen bereits vorgeben, bleibt leider nur wenig Platz für eigene Ideen. Hinzu kommt, dass das Potenzial der einzelnen Figuren kaum genutzt wird und sich meist auf ­einzelne Aufgaben in der Oberwelt beschränkt. Verwandelt Euch in ein Pferd, um an einem Rennen teilzunehmen, wählt die Bogenschützin, um bei einem Zielwettbewerb anzutreten, oder lasst Euch als Ei von einem riesigen Vogel ausbrüten. Als Nixe oder ­Schildkröte könnt Ihr durch die Gewässer ­tingeln. Praktisch, aber wenig kreativ.

In den thematisch festgelegten, aber ansonsten prozedural generierten Dungeons müsst Ihr meist nur massig Gegner in teilweise chaotischen Kämpfen plätten – Spannendes zum Freischalten gibt es nicht. Am Ende stehen immer nur drei Verbesserungsmarken, die Ihr in ein Upgrade Eurer Lieblingsfähigkeiten steckt. Das ist besonders schade, da der eigenwillige Comic-Stil, der alberne Humor und das Ergattern neuer Verwandlungen grundsätzlich motiviert, die Welt zu erkunden. Aber nach dem abrupten Ende der Geschichte bleibt nur das Gefühl, ständig das Gleiche gemacht zu haben – hier wäre viel mehr möglich gewesen.

Zurück
Nächste
neuste älteste
Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

Wie bereits an anderer Stelle schon geschrieben, bringt es der Test sehr gut auf den Punkt. Gerade der Rätselaspekt der Formen wird sträflich vernachlässigt und hätte hier für einige Abwechslung und Gags sorgen können – leicht vertane Chance, nichtsdestotrotz ein launiges Spiel (auch wenn man bei dem Studio natürlich mit einem größeren Hit gerechnet hätte).