Was ist ein “Dirty Sanchez”
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15. Oktober 2011 um 19:51 #1017212AnonymInaktiv
@Captain:
Ja, es ging der Industrie teilweise recht dreckig, die Landwirtschaft hingegen war recht stabil. Gearde Getreide hatten wir massenweise, da wir neben den Abgaben für die Russen auch noch viele Bruderländer mitversorgt haben.
Es wäre sicher über kurz oder lang zu zu Engpässen gekommen, aber daran war man irgendwie schon gewöhnt. Nahrungstechnisch wäre es aber bei Weitem nicht so schlimm gewesen, wie es immer heißt.
… ohne Witz, ich wurde mal von einer alten Westdeutschen gefragt, wie es denn bei uns so gewesen ist und ob ich oft hungern mußte … ein zwei Zentner Brocken mit über 1,90m wirkt nun alles, aber nicht verhungert! ô_ÔBei den Firmen hast Du Recht, wobei gerade viele Industrieunternehmen viele Pläne hatten, die sie nicht verwirklichen durften – ich sage nur die Weiterentwicklung des Trabbis …
Was den Ablauf betrifft, ist ein “naja, hat ja noch keiner vorher gemacht” mal ne ganz bescheidene Ausrede. Bei der ersten OP am offenen Herzen war sicher auch Vieles nicht so, wie es sein sollte, aber zumindest haben sie kein Breitschwert benutzt!
Vor allem hättes es viel langsamer passieren müssen.15. Oktober 2011 um 19:59 #1017213AnonymInaktivWarum hätte man den Trabi weiterentwickeln sollen. Die Fabrik selbst war schon eine Ruine. Es war nichts in der DDR was die BRD hätte integrieren können.
15. Oktober 2011 um 20:14 #1017214AnonymInaktiv@Blauer Blitz:
Ich hoffe Du bist gerade blau, weil das, was Du da geschrieben hast, einfach von völligem Unverständnis des Themas zeug …15. Oktober 2011 um 20:15 #1017215captain carotTeilnehmer@BlauerBlitz: Alleine an Unterhaltungsindustrie wurde bis zur Wende nicht gerade wenig erfolgreich in den Westen exportiert. Da waren manche Kombinate durchaus erfolgreich. In einigen anderen Bereichen hätte man sicher ebenso erfolgreich Staatsbetriebe in Wirtschaftsunternehmen umwandeln können.
Dabei wäre sicher auch ehemaliges Personal auf der Strecke geblieben, aber weit weniger, als letztendlich so passiert ist.
@Nightrain: Langsamer wäre sicher besser gewesen. Man sollte aber auch daran denken, dass der schnelle Zusammenschluss damals von beiden Seiten so gewollt war. Problematischer ist da eher die viel zu schnelle Abwicklung der DDR-Wirtschaft als die Zusammenführung ins westdeutsche politische System.
Davon abgsehen, ich komm zwar aus dem westlichsten Kreis Deutschlands, aber meine Großmutter war gebürtige Thüringerin und ist 1949 mit meinem Großvater, der von hier war, über die Grenze. Außerdem hatte ich meine Grundi beim Bund auf dem Fliegerhorst Holzdorf, Landkreis Wittenberg. Das war 2000 teilweise schon absurd. Man fährt über die besten Straßen mitten durch´s Nichts. Die Dörfer und Städtchen da liegen ja teilweise eh schon ziemlich auseinander, dann waren manche davon zu der Zeit schon halb ausgestorben aber Dinge wie z.B. eben die Straßen sind nagelneu.
Und gerade aus dem Osten war es bei vielen eben so, dass die alleine aus Mangel an Arbeitsplätzen nach dem Bund weg aus Brandenburg, Sachsen Anhalt usw. mussten. Die Alternative wäre gewesen, arbeitslos zu Hause auf der Couch zu verfaulen. Es war zwar alles da, aber kaum Unternehmen und erst recht keine freien Arbeitsplätze. Verständlich, dass da manch einer angepisst war.15. Oktober 2011 um 20:19 #1017216AnonymInaktiv@Nightrain
Interview eines Tabi-Fabrik-Mitarbeiters:”Wir hatten Angst,dass die Decke jeden Moment einstürzt” Und der sollte es ja wissen.15. Oktober 2011 um 20:32 #1017217AnonymInaktiv@Captain:
Mit langsam habe ich mich auch auf das wirtschaftliche Zusammenwachsen bezogen, nicht auf das große Ganze.Das was Du da schilderst ist mir nur zu gut bekannt. Wie lange wurde uns schon damals in der Schule “Mobilität” gepredigt – da hatten dann die Debatten um den Kohlepfennig schon was Komisches, ohne allerdings lustig zu sein …
Wo wir schon bei Geschichten aus der Vergangenheit sind, bis heute wissen die Wenigsten, dass der Westen nicht ganz so unbeteiligt am Mauerbau war. Der Osten hatte zwar die Arbeiter, aber keine Steine, die kamen dann aus dem Westen … ^^
@Blauer Blitz:
Interview mit einem aus der Entwicklung von dort: “Wir hatten große Pläne, nur wir durften nicht!” inklusive Filmmaterial wie es dort ausgesehen hat.… ach und weil es ja bei uns nix mehr zu holen gab sind plötzlich sogar aus dem Westen Unternehmen gekommen um z.B. Maschinen aus Molkereien zu kaufen. Dazu brauch ich nicht mal irgend nen Film zu befragen, sondern nur meinen alten Herren, der das damals für den Betrieb abgewickelt hat, bei dem er gearbeitet hat, um dann als Letzter das Liocht auszumachen!
Warst Du eigentlich damals mal im Osten drüben und hast es selbst gesehen oder hast Du dein Wissen ganz praktisch nur aus zweiter Hand? Vom Spruch “Die Gewinner schreiben die Geschichtsbücher” haste aber schon mal gehört?
Aber wenn wir schon bei Prognosen über Niedergänge sind, der Kapitalismus hat den Sozialismus – Kommunismus war das große Ziel, den gabs aber noch nicht – zwar überlebt, aber irgendwie scheint die Eisenlunge so langsam aber auch zu versagen …
15. Oktober 2011 um 20:35 #1017218AnonymInaktiv@Nightrain
Ich hätte es den natürlich auch vergönnt,die Schuld liegt ja auch nicht bei denen die gekonnt und gewollt haben,sondern bei denen die dass alles verkommen haben lassen.15. Oktober 2011 um 20:38 #1017219LofwyrTeilnehmerDie westlichen Unternehmen haben sich wie die Axt im Walde benommen. Das kam die ganze Macht des Kapitalismus auf einen Schlag an, hat sich geholt was gut war und ist wieder ab.
Das Problem mit der DDR war in erster Linie auch das das nun mal eine Diktatur war und das ist grundsätzlich Scheiße.
Ich mag übrigens die DDR-Knusperflocken. Die sind lecker. Halorenkugeln schmecken aber echt noch nach Planwirtschaft.
15. Oktober 2011 um 20:43 #1017220AnonymInaktivDieser Tread braucht dringend eine Umbennenung.
Grosses Problem war sicher Honecker,der ja am Schluss gar nix mehr gecheckt hat.15. Oktober 2011 um 21:03 #1017221captain carotTeilnehmerMit only Honecker und ähnlichem macht man es sich zu einfach. Das Thema ist als Ganzes extrem komplex. Man kann aber unter anderem an Gorbatschows (hab ich den jetzt richtig geschrieben?) Politik und vielen anderen Faktoren erkennen, wie das System schon längst im Eimer war. Ebenso an der Devisenbeschaffung der DDR.
@Nightrain: Joa, solche Fälle unter anderem. Da waren Ausstattung, Personal und Infrastrukur teilweise top, und ein Unternehmen wurde trotzdem über die Treuhand abgewickelt. Dabei hätte in manchen Fällen z.B. ein erneuerter Furhpark und eine Einarbeitung der Unternehmensleitung in die freie Marktwirtschaft so manchen Betrieb erhalten.
Klar gab es z.B. auch Fälle, bei denen zu DDR-Zeiten der ein oder andere faule oder unfähige Mitarbeiter zugunsten niedriger Arbeitslosigkeit mit durchgezogen wurde und bestimmte Bereiche wären auf keinen Fall zu retten gewesen. Es gibt auch noch massenhaft andere Gründe. Es hätte also so oder so Probleme und steigende Arbeitslosenzahlen gegeben, aber dieses Extrem der massenhaften und zumindest teilweise einfach unsinnigen Abwicklung war ganz sicher ziemlicher Mist.
16. Oktober 2011 um 23:18 #1017222Triforce-FinderTeilnehmer@ Kay
Dito. Aber wenn man sowieso schon leergereihert ist… Ausserdem, das war ne verdammt gute Lasagne! Die kann man nicht einfach wegwerfen!
@ Nightrain
Klar weißt du das. Warst doch selber dabei. ;P
@ DDR-Thema
Ich finde so eine Diskussion immer wieder interessant. Auch wenn ich mich hier nur zurücklehne und zugucke.
16. Oktober 2011 um 23:20 #1017223Triforce-FinderTeilnehmerPOPELDOST!!
16. Oktober 2011 um 23:23 #1017224Triforce-FinderTeilnehmerHattrick!!! Yeah!!!
Da braucht’s dann auch dreifache Ausfurzeichen, äh ausrufezeichen…
…und Punkte!!!
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