Wer hat’s erfunden? – Lizenzspiele

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M! macht sich auf die Suche nach den Wurzeln bedeutender Innovationen in Sachen Spielspaß – heute: Lizenzspiele.

Viele unerfahrene und jüngere Gamer frohlocken angesichts bunter Spielepackungen, die das Nacherleben des letzten Pixar-Kinostreifens oder der jüngsten Germany’s Next Topmodel-Staffel verheißen. Bei erfahrenen Gamern sind Lizenzspiele indes berüchtigt. Häufig fließt nämlich mehr Zeit und Geld in die Vermarktung sowie die verkaufsfördernde Lizenz als ins unterhaltsame Spieldesign – hierfür wird meist bei erfolgreichen Genrevertretern geklaut. Schauplätze und Charaktere orientieren sich allerdings meist streng am Vorbild, schließlich möchten die Inhaber der Markenrechte ihr geistiges Eigentum nicht durch dem Schmutz gezogen sehen. Doch Ausnahmen finden sich auch hier, der Shooter Terminator Salvation (2010) etwa verzichtet nicht nur weitgehend auf Spielspaß, sondern auch  gänzlich auf das digitale Konterfei des Protagonisten Christian Bale.

Zur 16-Bit-Zeit wie auch noch vor zehn Jahren stand ”Lizenzspiel” als Synonym für ”Müll”, doch diese Regel gilt heute nicht mehr. So ist im Renn- und Ballsport eine starke Lizenz gar ein Qualitätsmerkmal – viele Spieler beantworten die ”FIFA oder Pro Evo”-Frage mit ”Vereinslizenz” und ­machen EAs jährliche FIFA-Bolzerei zu Deutschlands meistverkauftem Spiel. Auch vom Termindruck des Filmstarts unabhängige Entwicklungen machen zunehmend eine gute Figur: Transformers: War for ­Cybertron etwa ist um Klassen besser als die Spiele zu Bays Kinospektakeln und nicht zuletzt Batman: Arkham Asylum gilt als wegweisende Comic-Adaption. Eine vielversprechende Vorreiterrolle ist auch Enter the Matrix zu attes­tieren. Entwickler Shiny setzt 2004 nicht nur Maßstäbe bei den Produktionskosten, auch der Fokus auf das Erzählen von Neben- und Vorgeschichten macht Schule, wie das vorzügliche Escape from Butcher Bay rund um Vin ”Riddick” Diesel oder Jack Bauers interaktiver 24-Einsatz zeigen.

Als Begründer des effektgespickten Blockbuster-Kinos leisteten Steven Spielberg (”Der weiße Hai”, 1975) und George Lucas (”Star Wars”, 1977) Pionierarbeit auch im Bereich multimedialer Vermarktung. So zählen neben den Sternenkriegern E.T. und Indiana Jones zu den frühen Lizenzspielen, die um 1982 auf den Markt kommen. Bis zur Veröffentlichung eines ”Jaws” mit Spielberg-Lizenz dauert es hingegen lange. Der Automat Shark Jaws gilt zwar als erstes Spiel mit animierten ­Figuren, schwimmt ansonsten aber im Fahrwasser des Films, der im gleichen Jahr anlief.

Der Held des ersten Lizenzspiels ist kein Geringerer als Superman – 1978 erscheint der gleichnamige Titel für Atari 2600 (Bild). Der Stählerne gleitet vor psychedelischen Hintergründen durch die Lüfte, fängt böse Buben und bringt sie ins Gefängnis. Der wenig spaßige Titel sollte sich als programmatisch für die lange Jahre vorherrschende Qualität von ­Lizenzspielen erweisen – glücklicherweise sind sie inzwischen aber besser als ihr Ruf!

SxyxS
I, MANIAC
SxyxS

Dann hält Superman ja gleich 3 Rekorde.Den für die erste Lizenz u Comicversoftungu er ist der einzige Top Held von dem bis heute kein vernünftiges Spiel rausgekommen ist.Ein beachtliche Leistung für 4 Dekaden.

BigBen
I, MANIAC
BigBen

Spontan fiel mir da Ocean ein,aber da gab’s ja schon viel früher was…