Die gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Entwickler Silicon Knights und Unreal-Engine-Hersteller Epic Games begannen bereits im Jahre 2007 – genauer genommen, begann der Ärger sogar schon früher:
Damals (Bericht siehe Gamasutra) beschuldigte das Entwicklerstudio, dass die Unreal Engine 3, deren Lizenz man für das Spiel Too Human erworben hatte, nicht adäquat funktionierte. Man forderte von Epic Games die gezahlten 750.000 Dollar zurück – oder ersatzweise eine funktionierende Version. Damit nicht genug, beschuldigte man Epic sogar, dass man die Unreal Engine 3 absichtlich in einer schlechter funktionierenden Version an andere Entwickler ausgeliefert hatte, um das eigene Spiel Gears of War, das ebenfalls auf der UE3 basiert, im wahrsten Wortsinn besser aussehen zu lassen – Letzteres wurde zum besten Spiel der E3 2006 gewählt, Too Human konnte hingegen nicht überzeugen und kam zudem erst sehr spät heraus.
Doch Epic schlug zurück und verklagte ihrerseits die “Silizium-Ritter”, große Teile des Programm-Codes der Unreal Engine 3 einfach für die eigene “Silicon-Knights-Engine” verwendet zu haben. Diese erschuf Silicon Knights, weil die UE 3 eben ihrer Meinung nach nicht richtig funktionierte. Jene verwendete man dann beispielsweise für das (gecancelte) The Ritualist und für X-Men: Destiny. Der Streitwert war inzwischen auf 4,5 Millionen Dollar angewachsen.
Im November 2012 (siehe VG247) gewann Epic Games den Prozess: Man konnte nachweisen, dass Silicon Knights tausende Zeilen Programmcode einfach ins eigene Produkt kopierte, die Copyright-Hinweise löschte – und sogar Rechtschreibfehler der Programmierer übernahm. Die ursprünglich Schadenssumme wurde durch Anwalts-und Gerichtskosten auf nun 9,2 Millionen Dollar aufgeblasen.
Silicon Knights ging in Berufung, doch vergebens: Das “United States Court of Appeals” erklärte laut Gamasutra letzte Woche die Gerichtsentscheidung von 2012 für rechtsgültig. Ob das Studio das Geld auftreiben kann, ist jedoch fraglich. Bereits 2011 und 2012 gab es Entlassungen, und Studio-Gründer Denis Dyack setzte sich zu Precursor Games ab, um Shadow of the Eternals zu entwickeln – dessen Kickstarter-Finanzierung scheiterte bereits zum zweiten Mal.
@Wichtgestalt: Danke Dir, gern geschehen! Tatsächlich steckte in der Meldung ziemlich viel Arbeit – ich hatte die Rechtstreitigkeiten zwar verfolgt, musste mich aber auch noch mal komplett einlesen, was manchmal genauso lang dauert wie das Schreiben selbst… Leider hab ich oft nicht die Zeit, Meldungen so ausführlich zu behandeln – Entschuldigung an alle hierfür.
Zum Thema: Das letzte Lebenszeichen fing Polygon http://www.polygon.com/2013/5/9/4316936/silicon-knights-epic-games-precursor-games im Mai letzten Jahre von Silicon Knights auf. CFO Mike Mays erklärte, dass “”nur noch wenige Mitarbeiter”” dort arbeiten würden, (laut Gamesindustry http://www.gamesindustry.biz/articles/2012-10-26-silicon-knights-staff-now-fewer-than-5-report waren es im Okt. 2012 “”weniger als 5″”) diese seien aber “”sehr beschäftigt”” und das Studio sei “”definitiv am Leben””. Offiziell war das Studio zu dem Zeitpunkt nicht als bankrott gemeldet; Polygon hakte nach und fand heraus, dass das Studio-Gebäude inzwischen leer steht . Denis Dyack, der auch jede Menge Mitarbeiter, Technik und Mobiliar zu Precursor mitnahm, wollte sich auch noch nicht zu Silicon Knights konkretem Status außern…
Wer anderen eine Grube gräbt…
Legacy of Kain hab ich damals mehrmals durchgezockt, großartiges Spiel.
selbst wenn die ue3 nicht vernünftig funktionierte ist es dennoch ein geistiges eigentum seitens epic. ich mochte eternal darkness sowie das remake von mgs auf dem ngc. tja, das unternehmen existiert nicht mehr, spiele, welche die ue3 enthalten wurden aus dem vertrieb genommen sowie der quellcode gelöscht. was bleibt ist eine gespaltene liebe zum unternehmen, welches letztendlich sich auf dem spiele markt nicht so richtig durchsetzen konnte. spiele wie too human sowie das von activision in auftrag gegebene x-men: destiny haben dem unternehmen sowie deren reputation mehr geschadet als geholfen.
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Legacy of kain ist der mit Abstand beste Teil der Serie-
wenn man 2D Spiele mag.
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Silicon Knights hat seit Blood Omen – Legacy of Kain ein Stein bei mir im Brett. Der “”erste”” Teil der Kain-Serie war richtig gut seinerzeit.Aber nach dem Grundstein für die Kain-Serie (die wie schon gesagt wurde kurzerhand von Crystal Dynamics/Eidos “”annektiert”” wurde, inklusive späteren Rechtsstreit, wenn ich mich recht erinnere), The Twin Snakes und Eternal Darkness, ist die Schmiede immer mehr in die Bedeutungslosigkeit versunken.Ob das inzwischen eher unbedeutende Studio diese Summe aufbringen kann? Da sehe ich schwarz, sofern da kein anderer Geldgeber einspringt. Aber welcher Publisher sollte das tun?
Obwohl ich SK durchaus Sympathien meinerseits zuschreibe, gerade wegen der Kain-Reihe (welche ihnen übrigens sehr unschön von Crystal Dynamics/Eidos entrissen wurde) sowie Eternal Darkness und MGS The Twin Snakes, so sehr haben sie diese wieder mit Too Human (das eigentlich gar nicht sooo übel ist) verspielt. Dennoch: Shadow of the Eternals sah sehr vielversprechend aus, weshalb ich es auch bei KS gebacked habe, doch wie man jetzt weiß, vergebens.
Wusste gar nicht, dass Engine-Lizenzen im Source-Code ausgegeben werden – klingt ein wenig over-the-top o.o
Jetzt muss ich mal ein ganz, ganz großes Lob an Dirk Harms aussprechen. So sollten News aussehen!Die Hintergründe schön fundiert zusammen gefasst, außerdem Links zu den passenden Quellen dabei. Ich habe mich damals in das Thema auch eingelesen und ich hätte es nicht besser schreiben können. *Thumps up* Die Berufung erklärt aber auch, warum es X-Men: Destiny bis vor kurzem noch zum Downloaden gab. Dies sollte doch nach dem Gerichtsbeschluss von 2012 zurückgerufen werden und vernichtet, allerdings scheint die Berufung dies für knapp ein Jahr verhindert zu haben.
Wenn man mit dem Feuer spielt.
Das gibts auch für die PSP seh ich gerade….war schon lange nicht mehr im Shop…wunderbar…!!
Legacy of kain ist der mit Abstand beste Teil der Serie-wenn man 2D Spiele mag.
Legacy of Kain ist ein 2D Zelda mit Vampiren und Blut.Technisch war es damals schon nicht der Knaller, spielerisch ist es aber durchaus gelungen. Und lustiger Weise wie so viele 2D Spiele besser gealtert.
… das Spiel kenne ich gar nicht. Bin mit Soul Reaver in die Serie eingestiegen. Das war damals eines meiner Lieblingsspiele für die PlayStation. Hab ich mit Blood Omen was verpasst? Ich werde mir erst mal den Preis im PSN anschauen und das Spiel vielleicht auf der Vita nachholen… mal schauen!?
Das ist fast schon ein Kaufgrund für die Vita…Blood Omen ist grandios…
Also mir fällt noch das meines Erachtens für damalige Verhältnisse tolle “”Legacy of Kain-Blood Omen”” ein.Gutes spiel hab’s letztens erst wieder auf der Vita durchgespielt.
Ja, “”The Twin Snakes”” und “”Eternal Darkness”” waren sehr gut. Doch wurden beide Spiele “”unter Aufsicht”” von Konami bzw. Nintendo produziert; sozusagen Auftragsarbeiten. Vielleicht lag es ja daran!? Sonst fällt mir zu Silikon Knights nichts ein… außer dem Flop “”Too Human””, von da an ging’s wohl bergab mit der Firma.
Schade irgendwie mochte ich Silicon Knights 🙁 Ich denke da nur an Mgs The Twin Snakes… Das war echt super geianl von denen gemacht. ^^Gleiches gilt auch für Eternal Darkness. Hmm mal sehen wie es mit denen weiter geht… :