Brink – im Test (PS3/360)

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Wer an Online-Shooter denkt, dem kommen sofort Namen wie Call of Duty, Battlefield oder Halo in den Sinn. Etablierte Spielemarken, die seit Jahren ein fester Bestandteil des Online-Gamings sind und über eine treue Fanbasis verfügen, denen es aber an Innovationen und vor allem Humor mangelt. Das englische Entwickler-Studio Splash Damage, das sich mit Enemy Territory: Quake Wars einen Namen machte, bringt frischen Wind in das festgefahrene Genre und offeriert gelangweilten Internet-Pistoleros mit ”Brink” eine teambasierte Ballerei mit reichlich Farbe und comicartigen Charakteren.

Waterworld lässt grüßen: In Brink sind die Landmassen der Erde einem durch Umweltkatastrophen gestiegenen Meeresspiegel zum Opfer gefallen. Den einzigen Lebensraum für die Überlebenden bildet die Ark, ein künstliches Atoll, das kurz vor der Katastrophe mit einigen Privilegierten und Forschern an Bord in See stach und später von einer Welle panischer Flüchtlinge überrollt wurde. Knappe Ressourcen und Neid zwischen den alten und neuen Bewohnern schüren einen Konflikt, an dessen Spitze sich der Rebellenführer Chen und Mokoena, der Chef der Sicherheitstruppe, gegenüberstehen. Was die beiden im Schilde führen, erlebt Ihr in zwei Kampagnen, deren acht Karten die Schauplätze für Single- und Multiplayer-Modus sind.
Strikte Solospieler sind bei Brink fehl am Platz, denn gescriptete Sequenzen und ’richtige’ Levels inklusive Spannungsbogen fehlen. Stattdessen habt Ihr die Möglichkeit, offline zusammen mit Bots die verschiedenen Karten zu studieren und Euch mit den Missionszielen vertraut zu machen. Es gilt, unter Zeitdruck Türen zu sprengen, VIPs und Roboter zu begleiten, Computer zu hacken, Positionen zu verteidigen und Daten zu stehlen. Zum Üben stehen außerdem vier Trainingsaufgaben bereit, in denen Ihr die Grundlagen des Spiels erlernt und dabei Waffen und Ausrüstung freischaltet.
Wer keine Lust auf die unterdurchschnittliche KI hat, steigt einfach online in ein bestehendes Match ein. Brink orientiert sich dabei stark an Team Fortress 2 aus dem Hause Valve. Die Charaktere sind comichaft überzeichnet und Ihr entscheidet Euch für eine von vier Charakterklassen, die jeweils über spezielle Fähigkeiten verfügen. Der Soldat sprengt verschlossene Türen und versorgt seine Mitstreiter mit Munition, der Sanitäter belebt tote Kameraden wieder und füllt im Feuergefecht die Gesundheit seines Teams auf. Der Spion übernimmt das Aussehen gefallener Gegner und schleicht sich hinter die feindlichen Linien, während der Techniker Missionsziele repariert, Waffen verstärkt sowie Minen und Geschütztürme baut. Dazu kommen weitere generelle und klassenspezifische Fähigkeiten, die Ihr nach und nach freischaltet, sobald Ihr einen der leider nur 20 Levels aufsteigt.
Eine wirkliche Neuerung ist das SMART-Bewegungssystem, mit dem Ihr spielend leicht Geländer und Kisten überwindet oder Eure Gegner mit einer gezielten Rutschattacke von den Beinen holt. Schlanke Kämpfer haben mehr Bewegungsoptionen als kräftige, halten dafür aber auch weniger aus. SMART beschleunigt das sonst eher gemächliche Spieltempo deutlich und macht richtig Spaß. Das innewohnende Potenzial wurde aber durch Karten, auf denen sich die Gefechte immer auf bestimmte offene Knotenpunkte konzentrieren, nur angekratzt. Es kommt meistens eher darauf an, in möglichst großer Mannstärke am Missionsziel zu erscheinen, statt einen kreativen Weg dorthin zu wählen.

Teamwork ist bei Brink der Schlüssel zum Erfolg. Die Missionen verlangen oft, dass eine bestimmte Klasse sekundenlang eine Aktion ausführt, währenddessen sie sich nicht wehren kann. Also müssen andere Teammitglieder Feuerschutz geben und für Munitions- und Gesundheitsnachschub sorgen. Wer alleine loszieht, erntet zwar viele Kills, diese werden jedoch nicht einmal gesondert in der Statistik vermerkt und bringen weniger Erfahrungspunkte als teamförderliche Aktionen.
Verschiedene Klassen, ein innovatives Bewegungssystem und ein erfrischender Grafikstil – eigentlich hat Brink alles, um die Herzen der Mehrspieler-Fans zu erwärmen. Doch viele technische Schwächen werfen die Frage auf, warum die Veröffentlichung sogar eine Woche nach vorne verlegt wurde, statt Fehler zu beseitigen. Auf beiden Konsolen stören sehr spät nachladende Texturen das Bild, außerdem klingen die Waffen eher mickrig und man steigt viel zu schnell bis zur maximalen Levelgrenze auf, nach der es nichts Neues zu entdecken gibt. Dazu kommt eine schlampige deutsche Synchronisierung (die englische fehlt auf beiden Plattformen) mit müden Sprechern, in den Erklärungsvideos sind viele Sätze abgeschnitten.
Andererseits belohnt Brink endlich mal wieder den Teamgeist, statt nur einen flinken Zeigefinger zu verlangen. Spieler, die Freude an Left 4 Dead 2 sowie Team Fortress 2 hatten und über die technischen Unzulänglichkeiten hinwegsehen können, sollten unbedingt einen Blick riskieren.

+ Mingleplayer – Bots ersetzen automatisch fehlende Mitspieler
+ toller Charaktereditor
+ SMARt-Bewegungssystem
+ Teamplay wird belohnt
+ erfrischender Grafikstil

– Lags und Abstürze (mittlerweile gibt es Patches dagegen)
– sehr spät ladende Texturen
– dumme KI
– etwas eintönige Missionsziele

Tobias Kujawa meint: Brink lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits ärgere ich mich über ausufernde Ladezeiten, Lags und sekundenlang nachladende Texturen. Andererseits zieht mich das Spiel durch seine teambasierte Spielmechanik, seine ausgefallene Optik und sein motivierendes Erfahrungspunkte-System in seinen Bann. Ich bekomme andauernd neue Kleidungsstücke, Audio-Logs oder Perks und fühle mich beständig belohnt. Und dafür muss ich nicht einmal ein besonders guter Schütze sein. Wenn ich mit meinem hünenhaften Medic fleißig Heilspritzen verteile und sterbende Kollegen rette, spiele ich auch so ganz oben in der Punkterangliste mit. Dazu gesellt sich das tolle SMART-System, mit dem ich an keinem Levelobjekt mehr hängen bleibe und meine Gegner auch auf dem Hosenboden rutschend anvisiere.

Michael Pfeilschifter meint: Mich als leidenschaftlichen Bad Company 2-Spieler überzeugt gerade der fokussierte Teamaspekt von Brink. Ähnlich dem Konkurrenten aus dem Hause EA wird gemeinschaftliches Spielen gefördert, jedoch gestaltet sich das Belohnungssystem in all seiner Vielfalt motivierender als bei Bad Company 2.
Der Grafikstil ist stimmig und bietet eine willkommene Abwechslung zu den vorherrschenden Kriegsshooter-Szenarios. Die etwas leblosen Maps lassen – ebenso wie einige lasche Waffensounds – jedoch eine Schlachtfeldatmosphäre vermissen. Insgesamt entpuppt sich Brink als origineller Multiplayer-Shooter, der aufgrund seiner Präsentation eine tolle Alternative zu den Genre-Platzhirschen bietet, ohne diese jedoch in spielerischer wie technischer Hinsicht ernsthaft zu gefährden.

Erfrischend bunter, aber technisch schwacher Team-Shooter, der durch eine Vielzahl freischaltbarer Gimmicks motiviert.

Singleplayer79
Multiplayer
Grafik
Sound
Mortovivo
I, MANIAC
Mortovivo

@ jan Competition ist der einzigste Spielmodus in dem es keine Bots gibt.5 vs 5 mit verschärften Regeln.Mein Fazit Geniales Game mit Schwächen (Xbox Ps3) jedoch erfrischend anders. Für alle die COD nicht mehr sehen könne und vom Teamspiel nicht abgeneigt

wenex
I, MANIAC
wenex

spiel`s auch gerade – 19 euro bei amazo. für den preis hat es sich ECHT gelohnt! die kampangen sind zwar schnell durch ( ca 10-12 h je nach mitspielern) aber der spass ist riesig. dazu muss man noch sagen, dass die wertungen sehr ausseinander gehen ( console+ zb. 87% ). würd es selbst bei 80 belassen, da zu anfang ( mittlerweile sind patches draussen ) extrem viele bugs zu finden waren, und es immer drauf ankommt, mit wem du spielst. …wenn man n paar leute/ freunde dabei hat bringt es EXTREM viel spass ( VERDAMMT !!!…sanitääääter…seh zu mann …ich lieg genau neben dir!!! ). im solo modus oder allein mit unbekannten ist`s nur halb so spassig. spiele das game auf xbox und kann mich mittlerweile ( gestern kam der neue patch) nicht mehr über abstürze oä beschweren ( ca 6 stunden gezockt) der erste DLC ist übrigens kostenlos als entschuldigung an die fans – halt wegen der bugs

jan1396
I, MANIAC
jan1396

nicht für xbox 360 kaufen !!! extreme lags und abstürzeaußerdem spielt man meistens gegen bots

zoccer111
I, MANIAC
zoccer111

Der Test brinkt es auf den Punkt