Clockwork Aquario – im Test (Switch)

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Unter Arcade-Kennern genießt Clockwork ­Aquario einen fast mythischen Ruf. Der Action-Platt­former sollte das letzte Spielhallen-Werk von Wonder Boy-Macher Westone werden, eine quasi fertige Version existierte und wurde 1993 ersten Location-Tests unterzogen. Doch das kunterbunte Pixel-Abenteuer kam nicht an: In den Spielhallen dominiert in diesen Tagen der digitale Zweikampf, noch dazu zeichnet sich bereits die polygonale Zukunft am Horizont ab. So wird Aquario, das Segas System-18-Hardware so herrlich ausreizt, verworfen und fällt fast der Vergessenheit anheim. Doch als Komponist ­Shinichi Sakamoto 2006 den Soundtrack veröffent­licht, kehrt es ins Bewusstsein der Spieler zurück. Nach einem Interview mit der Webseite Hardcoregaming 101 durchsucht Westone-Urgestein Ryuichi Nishizawa das Archiv und findet tatsächlich den Quellcode, der sich allerdings als unvollständig herausstellt. Doch ein Anfang ist gemacht, man einigt sich bald mit dem deutschen Publisher ININ und beginnt ein ehrgeiziges ­Restaurationsprojekt. Das moderne Clockwork ­Aquario ist also keine direkte Umsetzung des unveröffentlichten Arcade-Spiels, sondern eine sorgfältige Interpretation und ­Rekonstruktion.

Als Hack Rondo, Elle Moon oder Roboter Gash zieht Ihr alleine oder zu zweit durch knallbunte, effektgespickte Levels. Das Ak­tionsrepertoire der drei Helden ist übersichtlich: Sie können hüpfen, Gegner watschen und betäubte Feinde aufheben und werfen. Aus dieser einfachen ­Grundlage wird ein überraschend komplexes Spielsystem: Wann ist es klug, Gegner totzuhopsen? Wann sollte man sie herumschleudern? ­Arcadetypisch spielt der Score eine große Rolle und wer clevere Kombinationen hinbekommt und mit einer Aktion gleich mehrere Gegner ausschaltet, der freut sich über einen warmen Punkteregen. Das sorgt auch für ordentlich Wiederspielwert: Es ist nicht einfach damit getan, eine Stage zu überstehen – richtig Spaß macht es erst, wenn man gelernt hat, wie ein Level optimal zu nehmen ist. Das sorgt nicht nur für hohe Punktzahlen, sondern auch für ­einen herrlichen Spielfluss.

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