F.E.A.R. 3 – im Test (360)

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F.E.A.R. bedeutet nicht nur Angst, sondern ist auch das Akronym der Spezialeinheit ’First Encounter Assault Recon’. Diese befasst sich mit paranormalen Phänomenen, die Gruselmädchen Alma Wade und ein Forschungslabor in Fairport umgeben: In den ersten beiden Episoden lüftete Held Point Man das Geheimnis um perverse Experimente, mit denen der Konzern Armacham Supersoldaten züchtete. Dabei machte er auch Bekanntschaft mit seinem kannibalischen Bruder Paxton Fettel, der mit psychischen Kräften ausgestattet wurde. Beim Kampf mit Armachams Retortenarmee geht schließlich die komplette Stadt in Flammen auf, sowohl die Schurken als auch der Geist von Alma können sich retten – doch jetzt schließen sich die Brüder zusammen, um dem Spuk ein Ende zu bereiten: Mittels Koop-Modus kehren sie gemeinsam nach Fairport zurück, um sich einem letzten Gefecht zu stellen.

In acht umfangreichen Levels richtet Ihr unter Sturmtruppen und Mutanten ein Gemetzel an: Frontmann der Handlung bleibt weiterhin Point Man, erst nach Abschluss eines Abschnitts darf man diesen auch mit Fettel spielen. So gleicht das Abenteuer in den ersten Schritten dem Vorgänger und entwickelt erst später neue Facetten: Ihr stürmt mit SMG, Uzi, Sturmgewehr und Sniper Rifle unheimliche Gemäuer, nutzt jede Deckung und zückt im Zwielicht die Taschenlampe. Für besonders knifflige Situationen wie den Kampf gegen stämmige Mechs hält Point Man zudem Flashbang-, Elektroschock- und Splittergranaten bereit. Natürlich dürft Ihr auch die Zeitlupenfunktion nutzen, um überraschende Sturmangriffe zu starten. Das klappt sogar im Koop-Modus, denn die Superkräfte wirken auf beide Spieler. Dabei sammelt Ihr Erfahrungspunkte, welche die beiden Charaktere zur Entwicklung benötigen: Dann werden neue Munitionsslots, zusätzliche Psi-Energie und Spezial-Nahkampfmanöver verfügbar. Zusätzlich saugt Ihr die Seelen einiger Feinde, sucht versteckte Alma-Puppen und nutzt diverse Herausforderungen (siehe Kasten rechts), um die Helden schneller in höhere Levels zu befördern.

Im Gegensatz zu Point Man verzichtet Fettel auf eigenes Kriegsgerät und setzt auf seine Psi-Fähigkeiten: Er schleudert Energiegeschosse und fängt Gegner mit einem Fesselstrahl, um sich anschließend ihrer Körper zu bemächtigen. Dann könnt Ihr sie für kurze Zeit lenken und ihre vielfältigen Waffen sowie Spezialangriffe nutzen. Bei Mutanten sind das vor allem Nahkampfattacken und diverse Hieb- und Stichwaffen, mit Soldaten ballert Ihr deren Magazine leer. Weil der Körperklau auch über größere Distanz funktioniert, kann Fettel so entlegene Positionen erreichen bzw. sich blitzschnell unter die feindlichen Reihen mischen. Damit ergibt sich im Zusammenspiel mit Schütze Point Man eine Vielzahl an möglichen Taktiken, mit denen Ihr selbst übermächtige Feindesscharen in die Flucht schlagt. Diese agieren übrigens ganz schön frech und nutzen jede Eurer Ladepausen, um Euch zu flankieren oder die Deckung zu wechseln. Selbst wenn Ihr einen Feind hinter einer kleinen Kiste festgenagelt habt, linst er abwechselnd rechts, links und über die Oberkante der Kiste: Berechenbar bleiben nur die Mutanten.
Nachdem die Vorgänger das Mysterium um Alma weitgehend gelüftet haben, ist der Angstfaktor deutlich gesunken: Schließlich weiß der F.E.A.R.-Veteran, dass er die regelmäßig erscheinenden Poltergeister und Dimensionssprünge nicht fürchten muss – Kenner laufen an so manchem Gruselmonster unbeeindruckt vorbei. Die Handlung konzentriert sich auf das Zusammenspiel der Brüder und deren Beziehung zu Mutter Alma, dazu steuerte Drehbuchautor Steve Niles (”30 Days of Night”) seine Erfahrung mit Horrorplots bei. Für die Filmszenen stand Hollywood-Legende John Carpenter beratend zur Seite. Zusätzliche Schockmomente gibt es jede Menge, von denen jetzt einige zufällig auftreten und deshalb auch bei wiederholtem Besuch der Levels für Unbehagen sorgen: Da bewegen sich Gegenstände wie von Geisterhand, kreisende Hubschrauber werfen ihre Schatten aufs Schlachtfeld und wage Gestalten huschen an Fenstern im Hintergrund vorbei – war das etwa ein Gensoldat? Andere Schocks bereitet Ihr Euch selbst, denn die Entwickler haben einige Lichtspielereien eingebaut: Da erschreckt Euch schon mal der eigene Schatten, der von einer geschickt platzierten Lampe riesengroß an die Wand geworfen wird! An anderer Stelle packt Euch dagegen der pure Ekel, denn manche Mutanten haben es sich mit okkulten Blutschmierereien, gruseliger Kerzenbeleuchtung und effektvoll verteilten Körperteilen wohnlich eingerichtet. Vor lauter überraschendem Blitzgewitter, eingeblendeten Psychoeffekten und schummrigen Dimensionsverschiebungen kommt die Action allerdings auch mal ins Ruckeln, bei brenzligen Feuergefechten passiert das zum Glück eher selten. In den Freiluftarealen wirkt die Umgebungsgrafik dagegen teils grobschlächtig, da hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Ebenso passt die Sprachausgabe nicht immer zu den Lippenbewegungen der Protagonisten und die Kommunikation der Soldaten untereinander gelegentlich nicht zum aktuellen Spielgeschehen.

+ atmosphärisches Horror-Setting
+ vielfältige Verwendungsmöglichkeiten von Psi-Fertigkeiten
+ überzeugende Gegner-KI
+ guter Koop-Modus

– deutsche Version stark geschnitten
– Herausforderungen sehr repetetiv
– Grafik teils etwas grob geraten

Oliver Ehrle meint: Beim dritten Besuch im Almaversum ist der Schrecken nicht mehr ganz so groß, zumal man auf altbekannte Gegner und Zwischenbosse trifft. Einige Schocker kennt Ihr eben schon aus den Vorgängern, zumal sie nur atmosphärischer Natur sind und nicht das Leben des Helden bedrohen – ob gefährlich oder nur Show, sieht der Kenner leider oft auf den ersten Blick. Ich habe mir etwas mehr Zusammenspiel von Traum und Realität gewünscht, mit diesem Gewöhnungsfaktor hätte man auch spielen können. Dank der vielseitigen Psi-Fähigkeiten von Fettel lassen sich dem Abenteuer aber doch neue Seiten abgewinnen: Es macht Spaß, die Talente der Feinde auszuprobieren und mit dem trickreichen Körperwechel auch mal hinter den Rücken der Gegnerscharen zu huschen – damit lässt sich prima arbeiten, vor allem im Koop-Modus! Die Herausforderungen sind ein guter Einfall, die Aufgabenstellungen gerieten aber zu allgemein und wiederholen sich zu oft: Ein paar Level-spezifische Aufgaben oder Suchspiele hätten nicht geschadet, um den Mutantenjäger auch ein wenig intellektuell zu fordern. Schließlich sind die Levels erneut recht linear angelegt.

Grausige Horrorschlacht für Teamspieler mit tollen Schockmomenten und einfallsreichen Retortensoldaten.

Singleplayer78
Multiplayer
Grafik
Sound
crazymashine
I, MANIAC
crazymashine

[quote=M!]Grausige Horrorschlacht für Teamspieler mit tollen Schockmomenten und einfallsreichen Retortensoldaten.[/quote]Standardkost^^ Von Gruselfeeling, keine Spur! Der Onlinemodus ist jedoch gelungen, egal ob “”Überleben””, “”Fang dich””, “”Lauf Weg”” und co. ist ganz nett^^

Daddler
I, MANIAC
Daddler

Macht mit nem Kumpel richtig Laune, dank Koop und unterschiedlichen Spielweisen der beiden Charaktere, zudem gut fordernd…

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Kein super Spiel geworden, aber immer noch ein gutes Spiel, besser als die Add – On für die Xbox 360. Wenn es günstig wird und eine Uncut dabei hat hole ich mir vielleicht.