Gradius V – im Klassik-Test (PS2)

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Meinung

Die insgesamt acht Levels sind in mannigfaltige Abschnitte aufgeteilt. Ihr bekämpft etwa unzählige Minischiffe, um danach riesige, schmerzempfindliche Planeten wegzublasen. Neben den zahlreichen technischen Episoden schlüpft Ihr zudem in ein ­gigantisches Lebewesen, das nicht nur Bakterien und kolossale Würmer, sondern auch ein schlagkräftiges Herz behütet. Weiter durchdringt Ihr einen massiven Asteroidenhagel, schlängelt Euch durch giftgrünes Gas und durchfliegt höllisch schnell scrollende Teilstücke. Vic Viper erkundet dabei die Levels in allen Himmelsrichtungen: Ballert Euch von oben nach unten durch ein Gebäude voller Geschütztürme oder fliegt rückwärts gegen unzählige Alienformationen. Für Serienkenner gibt’s überdies reichlich ‘Aha‘-Effekte: Der immer wieder auftauchende Endgegner des ersten Gradius attackiert Euren Helden gleich im Zehnerpack, Mr. Greif­arm aus Salamander fehlt als Endgegner ebenso wenig wie die nervigen Miniroboter – “Wer hat denn hier geschossen!” Die neu arrangierten Musikstücke der Vorgänger sorgen schließlich für eine ausgezeichnete akustische Untermalung, die Nostalgiker zum Träumen verleitet.

Aber hallo, aufwachen! Für Träumereien bleibt keine Zeit: Denn in Gradius 5 hat sich eines grundlegend geändert: die Obermotze. Diese abscheulichen Kreaturen kreuzen Euren Weg teilweise schon in der Mitte eines Levels und am Ende wartet meist nicht nur ein gigantischer Feind auf Vic Viper, sondern gleich eine Gruppe dieser unbeliebten Spezies – Truxton lässt grüßen. So duelliert Ihr Euch in einem sich drehenden, rechteckigen Block gegen die Geschütz­türme produzierende Kugel, ballert einem Riesenmech die Beine weg oder schießt trotz Laserregen den wunden Punkt des fliegenden Ungetüms ab. Teilweise heißt die Devise jedoch: Aus sicherer Verteidigung ­angreifen – also nutzt unzerstörbare Blöcke als Laserschutz oder versteckt Euch hinter Asteroidenblöcken, um danach das Zentrum des Aggressors anzugreifen.

Raphael Fiore meint: Im Gegensatz zum langsamen Spielablauf von R-Type bleibt bei ­Gradius 5 kein Auge trocken: Und trotz des teils aberwitzigen Tempos meistert Ihr jede noch so unmöglich erscheinende Situation mit der ­richtigen Taktik ohne Lebensverlust. Die etlichen Querverweise auf ältere Gradius-Teile rühren mich fast zu Tränen und der meist genannte Kritikpunkt – ‘Nach einem Lebensverlust fängt man am Besten wieder von vorne an’ – hat dank Multiple-Aufklauben keine Gültigkeit mehr. Auch der knackige Schwierigkeitsgrad schreckt nicht ab: Denn einerseits spielt sich Gradius 5 weitaus fairer als seine Vorgänger und dank ‘Very easy’ sehen selbst Einsteiger die letzten Levels. Nach der Erdenrettung steigt die Motivation sogar noch: Jeden Endgegner besiegt Ihr mit immer schnelleren Taktiken und selbst Feinde spuckende Geschütze zerstört Ihr mit vollem Feuereinsatz – Highscore-Jagd pur! Zur Krönung rettet Ihr erstmals mit einem Kumpel die Galaxie: Und wenn ­dieser über genug Können verfügt, wird’s auch überhaupt nicht hektisch. Einziger Kritikpunkt: Wieso sind die Osterinselköpfe im Weltall verschollen? Ich vermisse Euch!

Oliver Schultes meint: Bislang habe ich R-Type den Gradius-Episoden vorgezogen: Zu wenig taktische Optionen aufgrund des starren Aufrüstrsystems und eine gute Portion Unfairness nach einem Lebensverlust schreckten mich bei Konamis Shoot’em-Up-Veteranen ab. Immerhin entschärfte Treasure beide Kritikpunkte etwas – später dürft Ihr sogar selbst eure Waffenleiste bestimmen. Gäbe es einige unnötige Einbahnstraßen mit Todesgarantie weniger, würde ich ohne mit dem Schussdaumen zu zucken für eine 90er-Wertung plädieren. Denn Gradius 5 bietet zum Großteil erfrischend innovatives Leveldesign, das jeden Action-Fan vor Freude zum Heulen bringt und eine fantastische Grafik, die selbst Baller-Allergiker zum Pad greifen lässt. Wer’s nicht Probe spielt, ist selber schuld!

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genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

@firephoenix
Ja, “Final 2” kann zu den schwächsten Folgen gezählt werden. Vielleicht ist tatsächlich die schwächste, aber ich war über das Lebenszeichen glücklich!
Es wirkt an vielen Stellen unfertig, mit Hintergründen des Namens “R-Type” nicht würdig und einigen anderen Macken, die hier nicht erwähnt werden brauchen.
Ich hoffe dennoch, dass sie mit “Final 3” ( das in der Mache ist) so richtig zeigen, wie ein modernes “R-Type” auszusehen hat!
Witziger-Weise sind bei RT-F2 die Remakes der alten Levels der Hingucker schlechthin und für Veteranen, die die Levels kennen, ein Traum!

Allgemein spielen “Shmups”, wie sie heutzutage genannt werden, kaum eine Rolle, aber einige Entwickler haben noch Spaß daran, solche zu produzieren. Persönlich freue ich mich sehr über die Wiedergeburt von einem meiner All-Time Faves, Aleste nämlich, auch wenn es danach aussieht, dass die Entwicklung von “Aleste Branch” ( 2018 angekündigt) anscheinend ins Stocken geraten ist.

FirePhoenix
I, MANIAC
FirePhoenix

Von einem neueren Titel der Horizontal-Shmups, R-Type Final 2, war ich dagegen leider richtig richtig enttäuscht, hat irgendwie nix besonderes.
Bester R-Type Titel ist mMn immer noch R-Type Delta (PS1),
hier der Maniac-Test: Link

Kikko-Man
I, MANIAC
Kikko-Man

@dirk-von-riva Heutzutage sind fast alle grossen Blockbuster Third-Person Action-Adventures plus/minus RPG-Elemente. Zum Glueck ist der Videospielmarkt aber gross genug, dass auch Nischen bedacht werden. Sieht man ja alleine daran, wie viele Shmups fuer die Switch veroeffentlicht werden.
Zu Gradius: Hat hier irgendwer Gradius Galaxies gezockt? Fand ich verdammt gut.

xarjaz
I, MANIAC
xarjaz

@Dirk von Riva: Shmups sind heute natürlich Nischentitel, haben aber eine treue und leidenschaftliche Fangemeinde. Man sieht das auch daran, dass viele Shmups noch physisch rauskommen und bei Sammlern begehrt sind. Ich selber mag das Genre auch noch immer sehr gern, aber einen 1CC habe ich bis heute in keinem Spiel geschafft. Da fehlt mir einfach die Geduld. Gradius V wäre aber so ein Kandidat, wo man sich reinknien könnte – ein GOAT the Genres.

Dirk von Riva
I, MANIAC
Dirk von Riva

Spielen Shoot rm Ups noch ne Rolle?

Zerodjin
I, MANIAC
Zerodjin

Geht mir ähnlich. Gibt ein paar gute Gründe, die PS2 anzuwerfen. Was Shmups angeht ist Gradius V definitiv vorne mit dabei und bei mir glücklicherweise safe im Regal mit wenigen anderen Titeln (Homura, Dragon Blaze, Raiden III und R-Type Final) in guter Gesellschaft. Zugänglich, stetig antreibend und motivierend und auch der Soundtrack keine Qual…

(Dank HDMI-Adapter in den letzten Wochen einige Runden auf der PS2 mit Beyond Good & Evil, Darkwatch, Genji: Dawn Of The Samurai, Kill.Switch, Manhunt, Shadow Of Rome, Sniper Elite: Berlin 1945, TimeSplitters 2, den Warriors und World War Zero: Iron Storm gedreht. Immer noch gute Wirkung.)

Eine Fortsetzung/Gradius VI und/oder HD-Neuauflagen für V/ältere Teile? Beides willkommen, tendenziell aber lieber einen frischen, sechsten Teil.

genpei tomate
I, MANIAC
genpei tomate

Krönender Abschluß der vielleicht wichtigsten Ballersp..äh..Shmup-Serie aller Zeiten und technisch ein Traum!
Wünsche ich mir eine Fortsetzung? Mhmm…wenn man “Rebirth” ausklammert und M2 die Ehre erweist, dafür, dass sie die Marke “Gradius” zwar nicht in den Sand gesetzt haben, aber auch nicht wirklich eine der besten Folgen erschaffen haben ( Rebirth auf der Wii ist trotzdem gut!) könnte ich sehr gut damit leben, wenn “V” das Vermächtnis um Vic Viper und Lord British bleibt.
Gegen eine HD Neu-Auflage hätte ich natürlich nichts einzuwenden, brauche ich aber nicht unbedingt, denn Gradius 5 ist für mich eines der wenigen Gründen, die olle Ps2 an zuschmeißen! 😉

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Mein erstes Gradius Spiel überhaupt. Treasure setzt beeindruckende Grafik auf der CD Scheibe mit spannende Level Design und fordernde Bosse.

Kaufen!

FirePhoenix
I, MANIAC
FirePhoenix

Nach wie vor der beste Shooter überhaupt – noch dazu mit Couch Coop.
Bitte einen NACHFOLGER !!!! Oder eine Gradius Complete Collection.