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Spiel: | Mirror's Edge |
Publisher: | Electronic Arts |
Developer: | DICE |
Genre: | Jump'n'Run |
Getestet für: | PS3 |
Erhältlich für: | 360, PS3 |
USK: | 16 |
Erschienen in: | 12 / 2008 |
Stellt Euch vor, Ihr verbringt einen feucht-fröhlichen Abend in Eurer Stammdiskothek. In den frühen Morgenstunden schlägt der Alkohol zurück und Ihr fühlt einen immer stärker werdenden Brechreiz. Panisch rennt Ihr zur Toilette, stolpert in die nächstbeste freie Kabine und übergebt Euch in die Kloschüssel. Würdet Ihr am nächsten Tag Euren Freunden erzählen ”Hey, gestern hab’ ich in der Disko in die Toilette gekotzt, das sah echt genial aus”? Wohl kaum! Wenn so etwas aber in einem Videospiel passiert, finden wir’s plötzlich cool – weil wir es davor in virtueller Form noch nie so intensiv erlebt haben. So geschehen in Namcos Breakdown für die erste Xbox: Bereits in den ersten Spielminuten verputzt Euer alter Ego einen Burger und muss sich wenig später in eine Toilettenschüssel erleichtern.
Nicht nur ich saß damals staunend vor der Glotze und dachte mir ’tolle Szene’, auch die Entwickler bei DICE waren mehr als beeindruckt von der Intensität des Ego-Abenteuers – schließlich nennen sie Breakdown neben der PSone-Hüpferei Jumping Flash! als Hauptinspirationsquelle für ihr bisher ambitioniertestes Projekt – Mirror’s Edge. Die Heldin des Spiels ist die rennende Botin Faith – ihr Job ist die eleganteste Art der Datenübermittlung seit Erfindung der E-Mail: Faith turnt, springt, flitzt, schlittert, kraxelt und hopst hauptberuflich über die Häuserdächer einer totalitär regierten Großstadt, um Informationen zu transportieren – die ’Blues’, so werden die Polizisten im Spiel genannt, sind ihr ärgster Feind. Doch die Hintergrundgeschichte hat Besseres mit der digitalen Schönheit vor: Gegen ihren Willen wird sie zum Staatsfeind Nummer eins – gehetzt von der ganzen Härte des Polizei-Apparates und stets auf der Suche nach Beweisen, die ihre Schwester von einem Mordverdacht freisprechen könnten.
”Du bist Faith und das sollst du niemals vergessen.” Die Entwickler setzen alles daran, dass Ihr Euch tatsächlich in die athletische Dame hineinversetzen könnt: Faith läuft langsam an, bei vollem Tempo verschwimmt der Bildschirmrand, ihre Hände pendeln links und rechts in Euer Blickfeld. Ihr hört ihren pumpenden Atem, hört ihre Schritte. Wenn Faith springt, seht Ihr das nach vorne ausgestreckte Bein, wenn sie in die Tiefe stürzt, rudern die Arme hektisch in der Luft – auf der vergeblichen Suche nach Halt.
War echt gut und das Add on mit den Leveln auf Zeit hat mich auch ab geholt. Den perfekten Run zu machen hat mich ziemlich gefesselt.
Hab ich noch immer in wohliger Erinnerung als eine großartige Erfahrung.
Die PC-Version sieht mit Mods auch heutzutage noch top aus:
https://www.resetera.com/threads/mirrors-edge-on-pc-transformed-with-mod-fov-physx-fps-arbitrary-fps-texture-aa-boosted-shadows-lod-bias-audio-better-faith-model-etc.1135731/
Ich fand es damals genial und hab es im Lauf der Zeit einige Male durchgespielt. Sicher kein perfektes Spiel, aber immer noch ziemlich einzigartig. Schade, dass Catalyst da nicht wirklich rankam. Der Storyreboot war unnötig, die neue Faith zwar mehr auf hübsch getrimmt aber langweiliger, die (kleine) Open World ziemlich belanglos.
Die ‚richtige‘ Faith dagegen ist unterm Strich bis heute ein bemerkenswertes Charakterdesign. Die sieht nämlich so aus wie jemand, der einen anspruchsvollen Ausdauersport betreibt und nicht wie die typischen Videospielhelden bis heute aussehen. Das Spiel selbst ist in seiner Geradlinigkeit immer noch ein rundes Spielerlebnis.
Und es hat wenn man genauer hinguckt mehr Impact hinterlassen, als man im ersten Moment denkt. Was die vormaligen fliegenden Arme in First Person Sicht hwute so können, über Zäune hechten, sliden und so weiter, schick nimiert und mit einer gewissen Glaubwürdigkeit, das haben wir zum großteil Faith zu verdanken.
Mirror’s Edge setzt mit den Ego Perspektiven Jump n’ Run frische Ideen in schicken, kühlen Unreal 3 Technik.
Schlüssel Erlebnis: Auf höhren Schwierigkeit ohne Waffen durchzuspielen für ein paar Trophäen kriegen.